— 385 — Der am 19. Juni 1860 geborene Major a. D. von Treuenfeld iſt von uns mit Genehmigung des Herrn Oberpräſidenten zum Hilfsſtellvertreter der Standesbeamten (ſtädtiſchen Beamten zu vorüber⸗ gehenden Dienſtleiſtungen) ernannt worden. Die Anſtellung erfolgt jedesmal für ein Rechnungsjahr mit der Maßgabe, daß ſie erliſcht, wenn die Genehmigung zur Beſtellung als Hilfs⸗ ſtellvertreter der Standesbeamten von der höheren Verwaltungsbehörde auf Grund des § 5 des Ge⸗ ſetzes über die Beurkundung des Perſonenſtandes und die Eheſchließung vom 6. Februar 1875 wider⸗ rufen wird. Mit der Anſtellung iſt ein Anſpruch auf Ruhegehalt, Gnadenbezüge, Witwen⸗ und Waiſengeld nicht verbunden. Das Weitere über die perſönlichen Verhältniſſe des Genannten iſt aus dem Perſonalheft erſichtlich. Einer Geldbewilligung bedarf es nicht; die er⸗ forderlichen Mittel ſtehen uns im Etat für 1908 zur Verfügung. Charlottenburg, den 29. Juli 1908. Der Magiſtrat. I. V. Boll. Seydel. Druckſache Nr. 345. Borlage betr. Anſtellung eines ſtädtiſchen Be⸗ amten zur Vorbereitung (Diätar). Urſchriftlich nebſt Perſonalheft an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, ſich über die Anſtellung des Diätars Albert Suhle als ſtädtiſchen Beamten zur Vor⸗ bereitung (Diätar) gemäß § 56 Nr. 6 der Städteordnung zu erklären. Der Genannte iſt 22 Jahre alt und befindet ſich im Beſitze des Zeugniſſes über die wiſſenſchaftliche Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militär⸗ dienſt. Er war bereits vom 3. Oktober 1904 bis 30. Juni 1908 beim Magiſtrat in Halle tätig. Nach dem vertrauensärztlichen Zeugnis iſt Suhle geſund und dienſtbrauchbar; wir haben des⸗ halb beſchloſſen, ihn als ſtädtiſchen Beamten zur Vorbereitung (Diätar) anzuſtellen. Charlottenburg, den 23. Juli 1908. Der Magiſtrat. I. V. Boll. Seydel. I. 556. Druckſache Nr. 346. Vorlage betr. Anſtellung eines ſtädtiſchen Be⸗ amten zur Vorbereitung (Supernumerar). Urſchriftlich mit dem Perſonalheft E. Nr. 64 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, ſich über die Anſtellung des Ernſt Ebel als ſtädtiſchen Beamten zur Vorbereitung (Super⸗ numerar) gemäß § 56 Nr. 6 der Städte⸗ ordnung zu erklären. Der Genannte iſt am 14. September 1892 ge⸗ boren und befindet ſich im Beſitz des Zeugniſſes über die wiſſenſchaftliche Befähigung für den ein⸗ jährig⸗freiwilligen Militärdienſt. Nach dem ver⸗ trauensärztlichen Zeugnis vom 31. Juli d. I. iſt er geſund und dienſtbrauchbar. Wir haben deshalb ſeine Anſtellung als ſtädtiſchen Beamten zur Vor⸗ bereitung (Supernumerar) beſchloſſen. Charlottenburg, den 22. Auguſt 1908. Der Magiſtrat. Matting. T. 1385. Druckſache Nr. 347. Gewährung einer unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 150 ℳ an den Bureaugehilfen Jäger aus Ord. Kapitel I Abſchn. 13 Nr. 2 für 1908 wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Bureaugehilfen Jäger leidet ſeit Jahren an Rheumatismus und Gicht. Seit dem Jahre 1901 hat ſie zur Kräftigung ihrer Geſundheit alljährlich einen längeren Landaufenthalt nehmen müſſen. Infolge ihres Leidens war ſie in den letzten Jahren nicht imſtande, die größeren häus⸗ lichen Verrichtungen ſelbſt zu beſorgen. Von den Kindern des Jäger waren zwei längere Zeit krank an Diphterie bzw. Lungenentzündung. Dazu kam noch die Entbindung der Frau Jäger im De⸗ zember 1907. Abgeſehen von den Koſten des Landaufenthaltes ſind dem Bureaugehilfen Jäger in den letzten 3 Jahren durch dieſe Krankheiten ſehr erhebliche Mehrausgaben entſtanden, die ſich wie folgt ſtellen und durch Belege nachgewieſen ſind: Vorlage betr. Arztroſten 93,00 Entbindungskoſſen 30,00 ſ für Arzneien und Verbandmittel 63,65 ℳ für Annahme fremder Hilfe 116,00 zuſammen 302,65 Jäger beſitzt kein Vermögen. Er iſt ſeit de 15. Mai 1899 in unſerer Verwaltung beſchäftigt und bezieht zurzeit 2000 ℳ Gehalt und 150 ℳ Teuerungszulage. Seine Familie beſteht aus Frau und 3 Kindern im Alter von 6 und 4 Jahren bzw. 8 Monaten. In Anbetracht ſeiner Bedürftigkeit haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 150 ℳ zu gewähren. Er hat bisher eine Unterſtützung nicht erhalten. Charlottenburg, den 26. Auguſt 1908. Der Magiſtrat. Matting. 1. 1362. Dructſache Nr. 348. Borlage betr. Gewährung einer Unterſtützung an einen Beamten. Urſchriftlich nebſt Perſonalakten an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Gewährung einer Unterſtützung von 300 ℳ an den Boten Rehfeld aus Ord. Kapitel 1 Abſchnitt 13 Nr. 2 für 1908 wird zugeſtimmt. Die Ehefrau des Boten Rehfeld iſt lungen⸗ leidend. Auf ärztliche Anordnung hat ſie in dieſem Jahre eine achtwöchige Kur in einer Lungenheil⸗ ſtätte gebraucht. Ihr Geſundheitszuſtand iſt durch