—— 386 —— dieſe Kur zwar gebeſſert, ſie bedarf aber auch in Zukunft noch großer Schonung und beſonderer Pflege. Durch die Krankheit der Ehefrau und durch die anderweite Unterbringung der beiden 7 Jahre alten Kinder während der Abweſenheit der Ehe⸗ frau ſind dem Rehfeld bedeutende Mehrtoſten entſtanden, die er wie folgt berechnet: Kurkoſten 227,80 für Arzneien und Stärkungsmittel. 92,85 Verpflegungs⸗ uſw. Koſten für die Kinder e, e e e 109,90 ℳ zuſammen 130,55 . Hiervon ſind 395,45 ℳ durch Belege nachgewieſen. Rehfeld bezieht zurzeit 1800 ℳ Gehalt, 150 ℳ Teuerungszulage und 180 ℳ Militärpenſion, zu⸗ ſammen 2130 ℳ jährlich. Er beſitzt kein Vermögen. Zur Durchführung der Kur in der Lungenheil⸗ ſtätte durch ſeine Ehefrau hat er bereits eine Gehaltsvorſchuß von 300 ℳ erhalten. 2 Mit Rückſicht auf ſeine Bedürftigkeit haben wir beſchloſſen, ihm eine Unterſtützung in gleicher Höhe zu gewähren. Rehfeld befindet ſich ſeit dem 20. April 1902 im ſtädtiſchen Dienſt. Eine Unterſtützung hat er bisher nicht erhalten. Charlottenburg, den 29. Auguſt 1908. Der Magiſtrat. Matting. e, 1. 1507. Druckſache Nr. 349. Vorlage betr. Gewährung einer unterſtützung an 1 einen Lehrer. Urſchriftlich mit den Perſonalakten des Lehrers Carl Pauliſch Fach 9 Nr. 165 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Lehrer Carl Pauliſch von der Ge⸗ meindeſchule XXV wird eine einmalige Unterſtützung von 200 ℳ aus Ord. I111—1—10 für 1908 gewährt. Der Lehrer Carl Pauliſch von der Gemeinde⸗ ſchule XNV iſt Ende November 1907 an Nerven⸗ ſchwäche, verbunden mit Störungen der Darm⸗ tätigkeit erkrankt. Mit einer kurzen Unterbrechung im Monat April d. I. hat er ſeit dieſer Zeit keinen Dienſt getan. Die Ehefrau des Lehrers Pauliſch leidet ſeit etwa 12 Jahren an Gallenſteinkoliken. Sie hat außer Brunnenkuren andere teure Medikamente gebrauchen müſſen und iſt wiederholt bei mehreren Arzten in Behandlung geweſen. 2 Im letzten Jahre ſind Pauliſch außerdem durch die Pflege und Beerdigung ſeines Vaters, Beerdigung ſeines Bruders und Beſtreitung des größten Teiles der Koſten für die Ausſteuer ſeiner Schweſter größere Ausgaben entſtanden, zu denen er teils moraliſch, teils geſetzlich verpflichtet war. Dieſe und die durch ſeine und ſeiner Frau Krankheit entſtandenen Koſten gibt er wie folgt an: Für ärztliche Behandlung, Kuren, Medi⸗ kamente 400 ſ Für Pflege und Beerdigung des Vaters 186 ℳ Für Pflege und Beerdigung des Bruders; 200 ℳ Für 1 Grabdenkmall 1 42 % Für Ausſtattung der Schweſter 500 zuſammen 1 328 . e e , Hiervon ſind 197,70 ℳ durch Belege nachgewieſen. Weitere Ausgaben ſtehen ihm bevor durch einen längeren Aufenthalt auf dem Lande, den er auf Anraten ſeines Arztes zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit nehmen ſoll. Die Koſten hierfür be⸗ rechnet er auf 200 bis 300 ℳ. Pauliſch iſt nicht imſtande, alle Mehraufwendungen aus eigenen Mitteln zu beſtreiten, er hat ſich vielmehr bereits von dem Hilfsverein Deutſcher Lehrer Geld geliehen, daß er jetzt ratenweiſe zurückzahlen muß. Lehrer Pauliſch bezieht für das Rechnungsjahr 1908 3450 dℳ Gehalt und 260 ℳ Teuerungs⸗ zulage; für 1908 iſt er nach einem ſteuerpflichtigen Einkommen von 3230 ℳ unter Gewährung von 3 Stufen Ermäßigung gemäß § 20 des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes zu 36 ℳ Staatsſteuer veranſchlagt. Seine Familie beſteht aus 5 Köpfen. An Unterſtützungen hat er im Jahre 1894. 50 im Jahre 1895. 30 im Jahre 1896 50 zuſammen 130 ℳ erhalten. Pauliſch hat ſich nunmehr, um allen Anforderungen gerecht werden zu können, an uns mit der Bitte um Unterſtützung gewandt. In Übereinſtimmung mit der Schuldeputation haben wir beſchloſſen, ihm eine einmalige Unter⸗ ſtützung von 200 ℳ zu gewähren. Charlottenburg, den 16. Juli 1908. Der Magiſtrat. I. V. Boll. Ne uf e t. VII42 182. Druckſache Nr. 350. Gewährung einer unterſtützung an eine Lehrerin. Urſchriftlich mit den Perſonalakten der Lehrerin Gertrud Hendeß Fach 9 Nr. 375 an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Lehrerin Gertrud Hendeß wird eine einmalige Unterſtützung von 150 ℳ aus Ord. III—1—10 für 1908 gewährt. Die Lehrerin Gertrud Hendeß von der Ge⸗ meindeſchule XX mußte ſich im Dezember vorigen Jahres wegen anhaltender ſtarker Blutungen einer Operation unterziehen. Da die Blutungen trotzdem nicht nachließen, mußte Mitte Februar d. J. eine zweite Operation vorgenommen werden. Im Anſchluß hieran wurde ſie bis zum 11. März d. I. in einer Privatheilanſtalt behandelt. Infolge ihres Leidens iſt Fräulein Hendeß derart geſchwächt, daß ſie vorläufig bis zum Schulanfang nach den Sommer⸗ ferien keinen Unterricht verſehen kann. Durch die Behandlung in der Klinik ſind ihr nach den an⸗ liegenden Belegen 290 ℳ außergewöhnliche Koſten entſtanden. Hierzu kommt noch eine größere Aus⸗ gabe durch eine Erholungsreiſe, die ſie auf Ver⸗ langen ihres Arztes zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit ausführen muß. Fräulein Hendeß bezieht für das Rechnungs⸗ jahr 1908 2100 ℳ und 160 ℳ Teuerungszulage. Zur Staatseinkommenſteuer iſt ſie für das Rech⸗ nungsjahr 1908 nach einem Einkommen von 2050 ℳ zu 31 ℳ veranlagt. Vermögen beſitzt ſie nach ihrer Angabe nicht. Eine Unterſtützung hat ſie bisher von uns nicht erhalten. Ihre Mutter iſt Vorlage betr.