—— 495 Es wurde daher erwogen, einen Ausgleich der Kraftverteilung durch Einſchaltung von Akkumu⸗ latoren herbeizuführen. Mit Rückſicht auf die hohen Anſchaffungskoſten, welche 36 000 ℳ betragen ſollten und auch auf manche andern Nachteile, welche Akkumulatorenbatterien im Gefolge haben, iſt dieſes Projekt aufgegeben worden. Dagegen iſt von uns ein Anſchluß der Gasanſtalt I1 an das ſtädtiſche Elektrizitätswerk in Ausſicht genommen. Das Elektrizitätswerk arbeitet bekanntlich mit Dreh⸗ ſtrom, während auf Gasanſtalt I11 Gleichſtrom mit einer Spannung von 220 Volt zur Anwendung kommt. Es iſt daher die Aufſtellung eines Um⸗ formers erforderlich, durch welchen der Drehſtrom in Gleichſtrom umgewandelt werden kann. Die Größe dieſes Umformers iſt ſo zu daß er für eine unſrer Turbodynamos vollen Erſatz leiſten kann. Derjenige Teil unſeres Betriebes, welcher bisher Veranlaſſung zu Überlaſtungen gegeben hat, würde zweckmäßig, nach Einbau des Umformers, durch das Elektrizitätswerk zu betreiben ſein. Wir würden hierdurch eine gleichmäßige Belaſtung unſrer Kraftzentrale erreichen und mit der Zeit diejenigen Dampfmaſchinen, welche bei der großen Entfernung von den Keſſelhäuſern wegen Dampf⸗ verluſt unwirtſchaftlich arbeiten, durch Elektro⸗ motoren erſetzen. Die Koſten für den Drehſtrom⸗Gleichſtrom⸗ Umformer einſchließlich der Fundamente der Ver⸗ bindungsleitungen und aller Nebenarbeiten werden nach dem Bl. 28 der Akten befindlichen Koſten⸗ anſchlage 14 000 ℳ betragen. Insbeſondere ver⸗ weiſen wir noch auf den Bericht des Betriebs⸗ direktors Pfudel Bl. 29 und den Lageplan Bl. 31/32, welcher über die einzelnen Kraftverteilungsſtellen Aufſchluß gibt. Nach dem von der Deputation für das Elek⸗ trizitätswerk eingeholten Gutachten vom 11. Auguſt 1908 Tgb. Nr. XVI a 1442/08 — Bl. 26 der Akten — ſtehen dem Anſchluß und dem Betriebe des 100 Kw. Umformers Bedenken nicht entgegen. Störende Spannungsſchwankungen ſind im ſtäd⸗ tiſchen Hochſpannungskabel durch den Umformer nicht zu befürchten. Mmit unſerm Antrage befinden wir uns mit der Deputation für die Gaswerke in Übereinſtimmung. Charlottenburg, den 6. Oktober 1908. 842 Der Magiſtrat. I V. Bol l. Caſſſrer. XIII 1304 11. Druckſache Nr. 390. Antrag. Die Stadtverordneten⸗Verſammlung wolle be ſchließen, den Magiſtrat zu erſuchen, für eine beſſere Denene 8 der Kurfürſtenſtraße Sorge tragen zu Charlottenburg, den 23. September 1908. Stein, Dr Hubatſch, Mosgau, Litten, Freund, §t.zV⸗ 804., 44, 1 ». r n. Vorlage betr. Nachtragsvertrag über Auf⸗ ſchließung von Südweſtend. und Reichskanzlerplatz urſchriftlich mit Akten Fach 34 Nr. 4 Bd. I1 und v „I 2 2 1. an die Stadtverordneten⸗Verſammtung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem mit der Neuweſtend⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft für Grundſtücksverwertung geſchloſſenen Nachtragsvertrage vom 14. September 1908 — Nr. 1012 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg — wird zugeſtimmt. Wir haben mit der Neuweſtend⸗Aktiengeſellſchaft unter dem 30. Jannar 1901, 15. Juli 1901 und 6. Mai 1902 Verträge über die Aufſchließung von Südweſtend abgeſchloſſen. Dieſe Verträge ſtellen eine Einheit dar und bilden den Hauptvertrag für die Regulierung des der Geſellſchaft gehörigen Geländes. Zu dieſem Hauptvertrage haben wir einen Nachtragsvertrag unter dem 10. Dezember 1906 und einen Ergänzungsvertrag am 18. Januar 1907 geſchloſſen. Der Nachtragsvertrag betrifft die Ausdehnung des Hauptvertrages auf das von der Geſellſchaft erworbene frühere Werckmeiſter' ſche Terrain am Karolingerplatz (früher Platz E) und die Anderung des Hauptvertrages in Anſehung derjenigen Straßen, an denen fremde Anlieger mit Baugrundſtücken beteiligt ſind. Letztere Ande⸗ rung ſollte an Stelle der auf Koſten der Geſellſchaft auszuführenden Herſtellung die Regulierung der Straßen auf Koſten der Stadtgemeinde herbeiführen. Sie betraf folgende Straßen: 1. Kaiſerdamm (früher Straße 33) zwiſchen Königsweg und Sophie⸗Charlottenſtraße, Sophie⸗Charlottenſtraße zwiſchen Königsweg und Kaiſerdamm, .Soorſtraße zwiſchen Fredericiaſtraße und Straße 8a—V —4, Straße 25—V —5 zwiſchen Reichsſtraße und Platanenallee, Pommernallee (früher Straße 22) zwiſchen Reichskanzlerplatz und Karolingerplatz, Badenallee (früher Straße 2) zwiſchen Kaiſer⸗ damm und Karolingerplatz, 2 —4 —4 zwiſchen Kaiſerdamm und Straße 32 Y —5, . Kaiſerdamm (früher Straße 8) zwiſchen Soorſtraße und Reichskanzlerplatz, Linden⸗, Kaſtanien⸗ und Eſchenallee zwiſchen Reichsſtraße und Platanenallee, . Rüſtern⸗, Ebereſchen⸗ und Eichenallee zwiſchen Reichsſtraße bzw. Straße 30—v—5 und Kirſchenallee. Die Anderung bezweckte die Herbeiführung der Möglichkeit, die ortsſtatutariſchen Koſten von den fremden Anliegern wieder einzuziehen. Gleich⸗ zeitig wurde die im Hauptvertrage unter beſtimmten Modalitäten auf Koſten der Stadt vorgeſehene Regulierung des Kaiſerdammes zwiſchen Soorſtraße (der früheren Straße 8—v—4) mit der Regulierung der übrigen auf Koſten der Stadt herzuſtellenden Straßen gleich⸗ geſtellt. Der Nachtragsvertrag vom 10. Dezember 1906 bedarf der Anderung. Durch Gemeindebeſchluß vom 8./15. Mai 1907 (Druckſache Nr. 211) ſind in dem Gebiet des Karo⸗ lingerplatzes (dem früheren Werckmeiſter'ſchen errain) die Fluchtlinien abgeändert. Dieſe Ab⸗ änderung iſt nur ausführbar, wenn die Geſellſchaft der Fluchtlinienänderung zuſtimmt. Die mit der Geſellſchaft geführten Verhandlungen haben zu dem unten abgedruckten Vertrage geführt. Danach 2. 9e ?⸗ Iverpflichtet ſich die Geſellſchaft, der Abänderung der