— 382 — anderer Verhandlungen mit den Vertretern meh⸗ rerer Vorortgemeinden die Angelegenheit erwähnt und eine Beſprechung für den Herbſt in Ausſicht genommen worden. Es ſteht dahin, ob hieraus ſchon ein Programm für die weiteren Verhand⸗ lungen unter der Leitung des Berliner Magiſtrats ſich ergeben wird. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, in welcher Weiſe dieſe Angelegenheit hier weiter behandelt werden wird, geben wir hiervon zugleich mit dem Anheimgeben Kenntnis, das Ausſchußprotokoll vom 23. April 1907 entſprechend zu berichtigen und ſtellen ergebenſt anheim, die Verhandlungen des Ausſchuſſes ohne Rückſicht auf die diesſeitigen Maßnahmen fortzuſetzen. 2 Charlottenburg, den 16. Juni 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Der Ausſchuß vertagt die Beſchlußfaſſung über die Stellungnahme zu den Beſchlüſſen des früheren Ausſchuſſes 1. bezüglich Ablehnung der generellen Ein⸗ führung des 9 Stundentages, 2. bezüglich Beſichtigung des Betriebes der Gas⸗ anſtalt 11 und tritt zunächſt in die Einzelberatung der Ma⸗ giſtrats⸗Mitteilung ein. Von den in der Zuſammenſtellung (Druck⸗ ſache Nr. 106/7) aufgeführten Arbeitergattungen werden vorläufig erachtet 1. als in Arbeitsbereitſchaft bef indlich: A. Nr. 1, 2, 5, 9, 10, 12, 20, 21, 26, 28, 29, 31, 33, 34, 39, 41, 42, 43. G. Nr. 1, 2, 4. D. Nr. 8, 22. II. als ſt än dig beſchäftigt: .Nr. 7, 11, 13, 14—19, 23—25, 27, 35—38, 44—48. Nr. 1—3. Nr. 3. „Nr. 4—7, —12, 14—21. (D. Nr. 13 — Feuerleute und Abſchlacker — fällt weg). UÜber die Beſchäftigung der nachgenannten Arbeitergattungen ſind noch nähere Erörterungen erforderlich: A. Rr. 3, 4, 6, 8, 22, 30, 32, 40. B. Nr. 4. D., Nr. 1, 2, 3. Der Ausſchuß beſchließt alsdann: a) Der Magiſtrat wird erſucht, die in den ſtädtiſchen Betrieben beſchäftigten Arbeiter nach 2 Kategorien zu gruppieren, und zwar I. ob dieſelben als ſtändig beſchäftigt anzu⸗ ſehen ſind und wie lange oder II. ob dieſelben als arbeitsbereit anzuſehen ſind und wie lange und die Zuſammenſtellung hierüber in der nächſten Ausſchußſitzung vorzulegen. b) Der Magiſtrat wird um Angabe erſucht, ob und beſonderen ſchen Schwierig⸗ 2 9 92 8 teiten einer Verkürzung der Arbeitszeit bei einzelnen Arbeiterkategorien entgegenſtehen. Hierauf erfolgt Vertagung. v. g. u. Dr. Spiegel, Wöllmer, G. Zander, Dr. Erüger, B. Borchardt, Dr Stadthagen, Hirſch, Dr Flatau, Kern. II . 3. Sitzung. Verhandelt Charlottenburg, den 7. Dezember 1908. An weſend: Stadtv. Dr Spiegel, Vorſitzender, Stadtv. Dr Borchardt, Dr Flatau, Dr Frentzel, Gebert, Gredy, Dr de Gruyter, Hirſch, Dr Stadthagen, Wöllmer, Zander. Seitens des Magiſtrats: Bürgermeiſter Matting. Entſchuldigt: Stadtv. Dr Crüger, Kern, Meyer, Dr. Roth⸗ holz. 25 Der Magiſtrat hat eine Zuſammenſtellung der in der ſtädtiſchen Verwaltung beſchäftigten „ſtändig arbeitsbereiten“, ſowie der „ſtändig beſchäftigten“ Perſonen überſandt und wegen der Frage, ob und welche beſonderen techniſchen Schwierigkeiten einer Verkürzung der Arbeitszeit entgegenſtehen, Be⸗ richte der einzelnen Verwaltungsſtellen vorgelegt. Hiernach beſtehen techniſche Schwierigkeiten gegen die Verkürzung der Arbeitszeit nicht bei der allgemeinen Verwaltung, der Schulverwaltung, der Straßenreinigung und Feuerwehr, den Gas⸗ werken und der Tiefbau⸗ und Kanaliſationsver⸗ waltung. Techniſche Schwierigkeiten haben dagegen geltend gemacht die Hochbauverwaltung, die Kranken⸗ hausverwaltung und das Bürgerhaus. Der Vorſitzende hat berechnet, daß für die nur „ſtändig arbeitsbereit“ beſchäftigten Perſonen ab⸗ zuſetzen ſind bei A (Monatslohn)/, 209 114 ℳ „ C (Tagelohn)⸗ =10 6850 „ „„D (Stundentohn) 33 393 „ „ D Nr. 13 (Feuerleute und Abſchlacker).. 82 410 „ zuſ. 335 567 Die der Mehraufwendung zugrunde gelegte Geſamtſumme an Löhnen beträgt hiernach1551041 ℳ — 335 567 %)). — 1213 4 und das Mehr davon (⅝). . 135 052 „ Der Ausſchuß empfiehlt nunmehr der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung folgende Beſchluß⸗ faſſung: Die Verſammlung ſteht einer Verkürzung der Arbeitszeit für die ſtändig beſchäftigten Arbeiter auf 9 Stunden ſympathiſch gegen⸗ über. Sie erſucht den Magiſtrat, bei der be⸗ vorſtehenden Etatsberatung die Frage zu er⸗ wägen, in welchen Betrieben ſich eine Ver⸗ kürzung der Arbeitszeit ermöglichen läßt und