— 590 — Druckſache Nr. 472. Mitteilung betr. Wertzuwachsſteuer. Urſchriftlich nebſt Anlagen an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit der Mitteilung überſandtc,/, daß wir infolge des dortigen Antrages vom 11. d. M. der Einſetzung einer gemiſchten Deputation von 15 Mitgliedern, welche über Einführung einer Wertzuwachsſteuer zu be⸗ raten hat, zuſtimmen. Charlottenburg, den 26. November 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Sch ol tz. NII. 67. Druckſache Nr. 473. Mitteilung betr. unterſchlagungen bei den Waſſer⸗ werken. Urſchriftlich mit einem Heft an die Stadtverordneten⸗Verſammlung mit dem Erſuchen, von den bei den Waſſerwerken durch einen früheren Buchhalter begangenen Unter⸗ ſchlagungen Kenntnis zu nehmen. Am 28. November 1907 wurde bei den Waſſer⸗ werken eine unvermutete Reviſion der Geld⸗ beſtände vorgenommen. Hierbei iſt beim Hand⸗ fonds zur Beſtreitung der Ausgaben für Porto, Beſtellgeld uſw. ein Fehlbetrag von 41,30 ℳ und bei den Krankenkaſſenbeiträgen, welche bisher an den Lohntagen in der Stadthauptkaſſe in Empfang zu nehmen und monatlich an die allgemeine Orts⸗ krankenkaſſe abzuführen waren, ein Fehlbetrag von 442,12 ℳ feſtgeſtellt worden. Durch die Prüfung der Bücher und Rechnungs⸗ belege der Waſſerwerke wurde ferner feſtgeſtellt, daß a) am 30. März 1907 ein zur Zahlung an⸗ gewieſener Betrag von 69,50 ℳ der bei den Waſſer⸗ werten bis Ende März v. J. geführten Kaſſe entnommen, in das Kaſſenbuch als verausgabt eingetragen, an den Empfänger aber nicht aus⸗ gezahlt worden iſt, b) die Vereinnahmung eines von der König⸗ lichen Güterabfertigungsſtelle im September v. 55 zurückgezahlten Güterwagenſtandgeldbetrages von 5 ℳ unterblieben iſt, c) drei bei den Waſſerwerken am 31. Augufſt, 26. September und 2. November 1907 vereinnahmte Beträge von 169,04 ℳ, 50 ℳ und 5 J für verkaufte Altmaterialien nicht an die Stadthauptkaſſe ab⸗ geführt worden ſind und d) durch Anfertigung von Lohnliſten und Fälſchung von Unterſchriften auf Lohnliſten eine Veruntreuung von 31,57 ℳ ſtattgefunden hat. Sämtliche Unterſchlagungen hat ein beim Erwerbe der Waſſerwerke mit übernommener Buchhalter begangen, der dieſerhalb alsbald ent⸗ laſſen und inzwiſchen gerichtlich mit einem Monat Gefängnis beſtraft worden iſt. Die Unterſchlagungen betragen insgeſamt 813,53 ℳ. Hiervon ſind 194,78 ℳ durch das in Höhe von 189,78 ℳ einbehaltene Gehalt des betreffenden Buchhalters und einen von dieſem erſtatteten Betrag von 5 gedeckt worden. In Höhe von 618,75 ℳ erfolgte die Deckung der Unterſchlagungen aus den allgemeinen Vorſchüſſen in der Annahme, daß der Buchhalter den Betrag erſtatten würde. Die Erſtattung des Betrages war aber bisher nicht zu erlangen und wird auch in Zukunft nicht zu erlangen ſein, da der betreffende Buchhalter, wie uns bekannt geworden iſt, in⸗ zwiſchen in ſeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen völlig heruntergekommen iſt. Auch iſt ſein Auf⸗ enthalt z. 3t. unbekannt. Auf Vorſchlag der Deputation für die Waſſer⸗ werke haben wir nunmehr beſchloſſen, den zur Deckung der Unterſchlagungen den allgemeinen Vorſchüſſen entnommenen Betrag aus Mitteln der Waſſerwerke zu erſetzen. Charlottenburg, den 30. November 1908. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Seydel. III c. 2377. Druckſache Nr. 474. Antrag. Wir beantragen: dem ſtenographiſchen Bericht über die bei der Erinnerungsfeier im Rathausſaal am 19. No⸗ vember 1908 gehaltenen Reden die weiteſte Verbreitung zu geben, insbeſondere durch Verſendung an ſämmtliche beſoldete und un⸗ beſoldete Gemeindebeamte. Charlottenburg, den 2. Dezember 1908. Holz, Schwarz, Dr de Gruyter, Jolenberg, Dunck, Jaſtrow, Otto, v. Liszt, Dr Spiegel, Litten, Guttmann, Meyer, Wolffenſtein, Bollmann, Mottek, Dr Rothholz, Dr Frentzel. St. V. 1036. 14 Druckſache Nr. 475. Mitteilung betr. Errichtung einer Politlinit⸗ An den Herrn Stadtverordneten⸗Vorſteher hier. Zum Schreiben vom 13. Oktober 1908 — §t. v. 91— Anliegend überſenden wir Abſchriften der von der Krankenhaus⸗Deputation in der Angelegenheit betr. die Errichtung einer Poliklinik bei dem Kranken⸗ hauſe Weſtend gefaßten Beſchlüſſe vom 3. Februar 1908 und 16. Juni 1908. Die zur Feſtſtellung der Bedürfnisfrage an⸗ geſtellten Ermittelungen haben genügende Klarheit nicht gebracht. Da aber nach Lage der ganzen Ver⸗ hältniſſe eine dringende Notwendigkeit zur Schaffung einer Poliklinit für Charlottenburg nicht ange⸗ nommen werden kann, außerdem im Krankenhaus Weſtend ohne Errichtung eines beſonderen Neu⸗ baues keine Möglichkeit zur Eröffnung einer Poli⸗ Der Antrag der Stadtverordneten Vogel und Gen. vom 8. 1. 08, lautend: 5 „Stadtverordneten⸗Verſammlung wolle beſch 8 Der Magiſtrat wird erſucht, die Einführung einer uan 1— Krankenhauſe ſo bald als möglich zu veranlaſſen.“ , Eer auf 80 Tagesordnung der 11— der Stadtverordneten⸗ erſammlung am 29. Januar 1908. Die , wurde aber auf Wunſch des . 4. vertagt bis zum Sdeputation. Eingang einer Außerung der Kranke