In der Spandauer Straße iſt die gleiche Ein⸗ ortbahn, nachdem ſie ſich wegen der Koſtenauf⸗ richtung nicht möglich, weil hier der Fahrdamm nur eine Breite von 15 m hat und die Bürgerſteige ver⸗ hältnismäßig ſchmal ſind; dazu kommt, daß in den 9,3 m breiten Bürgerſteig der Nordſeite Häuſer⸗ vorbauten und Vorgärten hineinſpringen. Hier bleibt event. die Anordnung der beiden Gleiſe in der Mitte des Fahrdammes zu erwägen, wobei na⸗ türlich die Herſtellung eines abgeſonderten Straßen⸗ bahnkörpers nicht in Frage kommen kann. Auch in dem Teil der Berliner Straße öſtlich vom Knie iſt eine Beſeitigung der Gleiſe aus dem Fahrdamm durchaus anzuſtreben; wir ſind mit der Straßenbahn in Erwägung eingetreten, ob es nicht zweckmäßig iſt, hier die Gleiſe in den zwiſchen dem Hauptfahrdamm und den nördlichen Nebenfahr⸗ damm befindlichen verhältnismäßig breiten Raſen⸗ ſtreifen unterzubringen. Mit unſerem Antrage befinden wir uns in Übereinſtimmung mit einem Beſchluſſe der Tief⸗ baudeputation. Charlottenburg, den 29. April 1909. Der Magiſtrat. Matting Bredtſchneider. i. V. Dr Maier. IX A 664. Druckſache Nr. 131. Vorlage betr. Umgeſtaltung der Gleis⸗ und Ober⸗ leitungsanlagen der Straßenbahn in der Kleiſt⸗ und Tauentzienſtraße. Urſchriftliſch mit einem Heft und einer Mappe enthaltend 7 Blatt Zeichnungen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: I. Der beabſichtigten Verlegung der Straßen⸗ bahngleiſe in der Kleiſt⸗ und Tauentzienſtraße zwiſchen Eiſenacher Straße, Courbiereſtraße und Auguſte⸗Viktoria⸗Platz in die vorhandene Mittelpromenade, wird zugeſtimmt. II. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt auf Koſten der Weſtlichen Berliner Vorortbahn. In der Kleiſt⸗ und Tauentzienſtraße liegen die Straßenbahngleiſe zurzeit zu beiden Seiten der Mittelpromenade, und unter der Mittelpromenade befindet ſich der Tunnel der Untergrundbahn. Seitdem nun der Tunnel eingebaut iſt, haben, wie der Augenſchein lehrt, die Reparaturen an dem Straßenbahnkörpr einen ganz bedeutenden Umfang angenommen, und die Straßenbahngeſell⸗ ſchaft führt dieſe Beſchädigungen auf das Vor⸗ handenſein des Untergrundbahntunnels zurück. Durch! die fortgeſetzt erforderlich werdenden In⸗ ſtandſetzungen am Straßenbahnkörper wird nun nicht allein der übrige Fuhrwerksverkehr ungemein in Mitleidenſchaft gezogen und behindert, ſondern auch die Anwohner und Paſſanten dieſes Straßen⸗ zuges leiden unter dem durch die Reparaturen d bedingten Lärm uſw. Um nun dieſen Übelſtänden endgültig ein Ende zu machen, ſtellte die Weſtliche Berliner Vor⸗ bringung mit der Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und Untergrundbahnen geeinigt hatte, unter dem 22. November 1904 bei uns den Antrag, die Gleiſe in die vorhandene Mittelpromenade verlegen zu dürfen. Wir glaubten dieſem Vorſchlage nicht zu⸗ ſtimmen zu ſollen, da wir hofften, eine andere Löſung finden und dadurch die Mittelpromenade erhalten zu können. Wir traten daher mit der Straßenbahn dieſerhalb in Verhandlung, aber noch ehe dieſe zu einem Abſchluß gekommen waren, zog die Weſtliche Berliner Vorortbahn ihren Antrag zurück, weil die Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und Untergrundbahnen ihre urſprüngliche zugeſagte Beteiligung an den Koſten der Umänderung nicht aufrecht erhalten wollte. Unter dem 31. Auguſt 1906 wiederholte die weſtliche Berliner Vorortbahn dann ihren Antrag. Um nun die Mittelpromenade als ſolche nicht aufgeben zu brauchen, ſchlugen wir der Straßenbahngeſellſchaft vor, den Bahnkörper auf der nördlichen Dammhälfte, neben der vorhandenen Promenade einzurichten und letztere ſo zu ver⸗ ſchmälern, daß ſie nur eine Breite von 4 m mit daneben liegenden Raſenſtreifen von je 1,25 m er⸗ halten ſollte. Da bei dieſer Anordnung für die beiderſeitigen Fahrdämme nur eine Breite von je 8,0 m neben den vorhandenen je 9,60 m breiten Bürgerſteigen übrig blieb, und vorauszuſehen war, daß dieſe Fahrdammbreite dem Verkehrsbedürfnis nicht auf die Dauer genügen würde, mußten wir der Geſellſchaft ferner die Bedingung auferlegen, daß ſie auch die Koſten einer ſpäteren Verbreiterung der Fahrdämme, falls eine ſolche im Verkehrs⸗ intereſſe gefordert würde, zu tragen habe. Dieſen Vorſchlag lehnte die Weſtliche Berliner Vorortbahn mit Rückſicht auf die Höhe der Koſten ab und er⸗ ſuchte uns, einen billigeren Entwurf aufzuſtellen. Nach eingehenden Erwägungen kamen wir nun zu einem neuen Entwurf — vergl. Zeichnungen in der beigefügten Mappe —. Nach dieſem Entwurf ſollen die vorhandenen Breiten der Bürgerſteige, Fahr⸗ dämme und der Mittelpromenade beſtehen bleiben, nur an der Treppe zum Bahnhof Wittenbergplatz der Untergrundbahn ſoll auf eine kurze Strecke der nördliche Fahrdamm von 9,40 m auf 9,0 m ein⸗ geſchränkt werden. Die Straßenbahngleiſe ſollen in die Mitte der Promenade gelegt, und die Prome⸗ nade als ſolche aufgehoben und mit Raſen be⸗ kleidet werden. Mit dieſem Entwurf hat ſich auch die Parkdeputation im Intereſſe des Verkehrs einverſtanden erklärt. Wir ſind der Auffaſſung, daß die Belegung der Mittelpromenade mit den Straßenbahngleiſen dem Verkehrsintereſſe in be⸗ ſonderem Maße dient. Die Straßenbahn iſt im⸗ ſtande, ſchneller als ſonſt zu fahren, die Fahrzeit nach und von Berlin wird alſo erheblich abgekürzt; die Sicherheit desFuhrwerks⸗ und Fußgängerverkehrs auf derKleiſt⸗und Tauentzienſtraße wird weſentlich erhöht: das Geräuſch, welches die Straßenbahn verurſacht, wenn ihre Gleiſe in Beton und Aſphalt eingebettet ſind, wird bei der Einbettung in die Raſenanlagen faſt völlig beſeitigt; der Vli4 auf die Straße wird verſchönert. Der einzige Nachteil, welcher mit der beabſichtigten Anordnung verknüpft iſt, nämlich a daß die vorhandene Promenade aufgehoben und dem . ganz entzogen wird, kann den erwähnten Vorteilen gegenüber nicht ausſchlag⸗ ee e altn 50 an Fußgängerverkehr bem worden iſt und die beider⸗