— 444.— § 4. Die Koſten und Stempel dieſes Vertrages trägt die Stadtgemeinde, ſoweit ſich dieſe auf die Auflaſſung des Straßenlandes beziehen. Die ſonſtigen Koſten des Vertrages, ſowie die gerichtlichen Koſten des ſchwebenden Prozeſſes übernehmen die Parteien je zur Hälfte. Die außergerichtlichen Koſten trägt jede Partei für ſich. § 5. Die Wirkſamkeit dieſes Vertrages iſt von der Genehmigung durch den Magiſtrat und die Stadt⸗ verordnetenverſammlung abhängig. Werden dieſe nicht bis zum 1. Juli 1909 Herrn Sigismund Witting oder ſeinem Bevollmächtigten Herrn Dr Julian Witting ſchriftlich mitgeteilt, ſo kann keine der Parteien aus dieſem Vertrage irgendwelche Rechte herleiten. Vorſtehende Verhandlung iſt den Erſchienenen in Gegenwart der unterfertigten Urkundsperſon vorgeleſen, von ihnen genehmigt und wie folgt eigenhändig unterſchrieben: Dr Siegmar Friedländer. Georg Franz. Beurkundet Dr Adolf Maier. Stadtſyndikus als Urkundsbeamter. Nummer 1092 des Urtundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg. Verhandelt zu Charlottenburg, den 25. Mai des Jahres ein⸗ tauſendneunhundertundneun. Vor mir, dem unterzeichneten Stadtſyndikus Dr. Adolf Maier aus Charlottenburg, welcher gemäß Artitel 12 § 2 Ausführungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuch vom 20. September 1899 dazu beſtimmt iſt, ſolche Verträge zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und Dritten zu beurkunden, durch die ſich der eine Teil zur Über⸗ tragung des Eigentums an einem in Preußen liegenden Grundſtücke verpflichtet, erſchienen heute: 1. für die Stadtgemeinde Charlottenburg von Perſon bekannt und geſchäftsfähig der Ma⸗ giſtratsſetretär Otto Glöckner von hier unter Berufung auf die Vollmacht des Magiſtrats vom 31. Mai 1900. Derſelbe ſchickte voraus, daß er ſeine Er⸗ klärungen nur unter Vorbehalt der Ge⸗ nehmigung durch den Magiſtrat und die Stadtverordnetenverſammlung abgebe, für die Neu⸗Weſtend⸗Aktiengeſellſchaft für Grundſtücksverwertung mit dem Sitz in Charlottenburg das allein vertretungsberech⸗ tigte Vorſtandsmitglied, Herr Alfred Schrobs⸗ dorff in Charlottenburg. Der Erſchienene zu 2 iſt von Perſon bekannt. Die Erſchienenen ſchloſſen folgenden Vertrag: 1 § 0 Mit dem Kaufmann Sigismund Witting, Eigentümer des am Kaiſerdamm, Königsweg und an der Sophie⸗Charlotten⸗Straße belegenen Grund⸗ ſtücks, Band 43 Blatt Nr. 1894, hat die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg am 4. Mai d. I. einen Vertrag geſchloſſen, deſſen Inhalt der Neu⸗Weſtend⸗ Aktiengeſellſchaft bekannt iſt. Unter der Voraus⸗ ſetzung, daß jener Vertrag wirkſam wird, ver⸗ einbaren die Parteien folgendes: §.2. Die Neu⸗Weſtend⸗Aktiengeſellſchaft für Grund⸗ ſtücksverwertung, in folgendem die Geſellſchaft genannt, verpflichtet ſich, das zu ihren Grund⸗ ſtücken, Band 111 Blatt Nr. 4136, Band 144 Blatt Nr. 5146, Band 44 Blatt Nr. 1949 und Band 33 Blatt Nr. 1589 gehörige bebauungs⸗ planmäßige Straßenland des Königswegs und der Sophie⸗Charlotten⸗Straße an die Stadtgemeinde Charlottenburg unentgeltlich, frei von privat⸗ rechtlichen Belaſtungen und koſtenfrei aufzulaſſen. Die Auflaſſung des Staßenlandes hat binnen vier Wochen nach Rechtswirkſamkeit des Vertrages zu erfolgen. Die Beſchaffung des Kataſtermaterials zur Auflaſſung erfolgt durch die Stadtgemeinde. Die Koſten dieſer Beſchaffung ſind Koſten der Re⸗ gulierung. Die Geſellſchaft iſt verpflichtet, das Straßen⸗ land ſchon vor der Auflaſſung nach Wirkſamkeit des Vertrages für Regulierungszwecke der Stadt⸗ gemeinde in Beſitz zu übergeben und zur Verfügung zu ſtellen. § 3. 2) Die Geſellſchaft verpflichtet ſich zu den Koſten der Regulierung des Königsweges zwiſchen Riehlſtraße und Kaiſerdamm ſowie der Sophie⸗Charlotten⸗Straße zwiſchen Königs⸗ weg und Kaiſerdamm, d. i. des Grunderwerbs, der Freilegung, Einrichtung, vorläufigen und endgültigen Pflaſterung, Entwäſſerung, der in die Straßen einzubauenden Beleuchtungs⸗ anlagen und einer etwaigen Bepflanzung anteilig beizutragen. Zu dieſem Behufe wird für jeden der genannten Straßenteile der Geſamtkoſtenbetrag der Regulierung ohne Rückſicht auf die Straßen⸗ breiten nach dem Verhältnis der Länge der die Straßenteile berührenden Baufronten auf die Eigentümer verteilt. Der ſich hiernach ergebende Einheitsſatz mit den die Straßen⸗ teile berührenden bebauungsplanmäßigen Straßenfrontlängen der im § 2 genannten Grundſtücke und der Grundſtücke Band 216 Nr. 7255, Band 238 Nr. 7906 und Band 43 Nr. 1894 (alſo einſchließlich des Wittingſchen Grundſtücks) multipliziert, ergibt die von der Geſellſchaft für den Königsweg und die Sophie⸗Charlotten⸗Str. zu zahlenden Koſten⸗ beiträge. Soweit die auf das Wittingſche Grundſtück entfallenden Koſten der Straßen⸗ regulierung des Königsweges und der Sophie⸗ Charlotten⸗Straße durch die von Witting oder der Terraingeſellſchaft Park Witzleben ge⸗ leiſteten Zuſchüſſe von 18 000 ℳ und 10 000 ℳ gedeckt werden, iſt die Pflicht zur Erſtattung der bezüglichen Koſten gegenſtandslos. Hierbei wird bemerkt, daß es der Stadtgemeinde freiſteht, in welcher Weiſe ſie die Zuſchüſſe verrechnen will, ob zunächſt auf Straßenbau⸗ koſten der Sophie⸗Charlotten⸗Straße oder des Königsweges oder auf die ortsſtatutariſchen Beitragskoſten zur Kanaliſation der einen oder anderen oder beider Straßen oder in anderer Weiſe (ſ. auch § 4). 2 Ferner übernimmt die Geſellſchaft die auf das Wittingſche Grundſtück anteilig ent⸗