r Iv. Der Magiſtrat wird ermächtigt, das durch die Umlegung der beiden vorhandenen Druck⸗ rohre gemäß 1I in den kleinen Freiheits⸗ wieſen freiwerdende Gelände, ſoweit es zukünftiges Straßenland der Stadtgemeinde Spandau bildet, an dieſe zum Preiſe von 5 ℳ für 1 qm zu übereignen und pfand⸗ und laſtenfrei aufzulaſſen. Der Kaufpreis zu IV iſt bei der Anleihe für die dritte Druckrohrleitung in Rückeinnahme zu verrechnen. Einleitend bemerken wir zunächſt folgendes: Nach dem durch Gemeindebeſchluß vom 25. April /1. Mai 1907 — Druckſache 190 — genehmigten Entwurf für die erſte Teilſtrecke (erſten Bauabſchnitt) des 3. Druckrohres, von dem wir in der beif. Mappe II1I1—75 den Überſichtsplan Bl. 1 und das hier nur intereſſierende Bl. 13 der Lage⸗ und Höhen⸗ pläne wieder beifügen, war die Verlegung dieſes Druckrohres in der Spandauer Chauſſee nur bis zur Abzweigung der Spandau⸗Pichelsberger Chauſſee (an der ſog. „Neuen Welt“) geplant; V. hier ſollte die vorläufige Zuſammenführung mit den beiden vorhandenen Druckrohren erfolgen. Die auf 1 033 500 ℳ feſtgeſetzten Koſten dieſes Entwurfs ſind im Kanaliſations⸗Etat für 1907 Reſte Extraord. Abſchn. 1 Ir. 4 vorgefehen. Wegen der Einzelheiten verweiſen wir auf unſere Vorlage vom 25. April 1907 Druckſ. 190; hier heben wir nur hervor, daß von der Weiterführung des 3. Druck⸗ rohres über die „Neue Welt“ hinaus nach Weſten damals vorläufig Abſtand genommen wurde, weil einerſeits die durch die Neuverlegung des dritten Druckrohres bis zur „Neuen Welt“ bewirkte Re⸗ duzierung der Geſamtwiderſtandshöhe ausreichend erſchien, um den Anforderungen der Aufſichtsbehörde bezüglich der Menge des wegzupumpenden Waſſers zu entſprechen, anderſeits für die Kreuzung mit der Havel die von der Stadt Spandau im Zu⸗ ſammenhang mit der Anlegung eines neuen Hafens 4 . Brücke mitbenutzt werden ſollte, deren twürfe und deren Bauausführung aber damals noch nicht feſtſtand. Nach der damaligen Berech⸗ nung war die Notwendigkeit der Verlängerung des 3. Druckrohres über die „Neue Welt“ hinaus erſt nach Ablauf von 3 bis 4 Jahren zu erwarten, und dann kam hierfür in erſter Reihe die vorhandene Spur der beiden alten Druckrohre in Frage. Inzwiſchen haben wir auf Grund des Ge⸗ meindebeſchluſſes vom 13. Mai/17. Juni 1908, Druckſ. 233, auf den wir hier verweiſen, mit der Stadt Spandau einen Vertrag über unſere Druck⸗ rohrleitungen abgeſchloſſen. Durch dieſen Vertrag ſind wir verpflichtet, die auf unſerem eigenen Ge⸗ lände vorhandenen Druckrohrleitungen auf der Strecke zwiſchen dem Tiefwerderwege und der Götelſtraße, mit Ausnahme des in dem alten Havelbett befindlichen, in das Eigentum der Stadt Spandau übergehenden Dükers, auf eigene Koſten herauszunehmen und fortzuſchaffen; wir ſind ferner verpflichtet, auf der genannten Strecke das uns ge⸗ hörige Druckrohrgelände. an die Stadt Spandau unentgeltlich aufzulaſſen. Im Verfolg dieſer ver⸗ traglichen Verpflichtungen hatten wir mit unſerer Vorlage vom 2. September 1908 Druckſ. 330, auf deren Inhalt wir Bezug nehmen, für die Umlegung der beiden vorhandenen Druckrohre einen Entwurf vorgelegt, der von der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung durch Beſchluß vom 9. Spetember 1908 unter Bewilligung der erforderlichen Koſten von 212 000 410 genehmigt worden iſt. In dieſem Entwurf vom 30. Auguſt 1908, den wir mit 2 Blatt Zeichnungen in der beifolgenden Mappe III1—75 wieder beifügen, iſt auch die Verlegung des dritten Druckrohres auf der neuen Havelbrücke, die ſich zwecks Koſtenerſpar⸗ nis gleichzeitig mit der Fertigſtellung der Brücke empfiehlt, vorgeſehen. Die Umlegung der beiden vorhandenen Druckrohre ſollte in der Weiſe er⸗ folgen, daß ſie diesſeits der Havel auf der Strecke von der „Neuen Welt“ bis zum Tiefwerderweg (in den kleinen Freiheitswiefen) in ihrer alten Lage verblieben; erſt an ihrer Kreuzung mit dem Tief⸗ werderweg ſollten ſie abzweigen und dieſem Wege bis zu der von der Stadt Spandau anzulegenden neuen Straße im Zuge der neuen Havelbrücke folgen. Weiterhin ſollten ſie in den von der Stadt Spandau zu ſchüttenden Damm über den alten Havelarm und in die Brücke über den Haveldurchſtich verlegt werden und jenſeits der Havel in der Goetel⸗ ſtraße verlaufen, bis ſie die alte Spur dieſer Straße wieder erreichten. Indem wir dieſes vorausſchicken, bemerken wir zu unſeren Anträgen folgendes: Die Verlängerung des 3. Druckrohres, deſſen erſter Bauabſchnitt (die Verlegung bis zur „Neuen Welt“), zurzeit noch in der Ausführung begriffen und der Vollendung nahe iſt, würde an ſich erſt in etwa 3 Jahren notwendig ſein, aber neuere Er⸗ wägungen in wirtſchaftlicher und techniſcher Hin⸗ ſicht haben die Frage nahegelegt, ob es nicht zweck⸗ mäßiger iſt, ſchon jetzt gleichzeitig mit der notwen⸗ digen Umlegung der beiden alten Druckrohre das 3. Druckrohr entſprechend zu verlängern und in der Spandauer Chauſſee (welche in Spandau Charlottenburger Chauſſee heißt) und der künftigen Straße 19 zu verlegen. Bei den Verhandlungen hierüber regten die Vertreter der Stadt Spandau an, auch die beiden vorhandenen Druckrohre aus den kleinen Freiheitswieſen zu entfernen und ſie ebenfalls durch die Spandauer Chauſſee und die künftige Straße 19 umzulegen, und wünſchten gleichzeitig die UÜbereignung der dadurch frei⸗ werdenden Druckrohrparzelle an die Stadt Span⸗ dau. Letztere hat ein Intereſſe, die uns gehörige Druckrohrparzelle in den kleinen Freiheitswieſen zwiſchen der „Neuen Welt“ und dem Tiefwerder. Weg, ſoweit ſie in das künftige Straßenland des vom Spandauer Magiſtrat aufgeſtellten Be⸗ bauungsplanes fällt, ebenfalls in ihr Eigentum zu bringen und außerdem dahin zu wirken, daß unſere dort vorhandenen beiden Druckrohre beſeitigt werden. Dieſe Anregung konnten wir erſt in ernſt⸗ haftere Erwägung ziehen, nachdem der Magiſtrat Spandau ſelbſt durch Schreiben vom 28. Oktober 1908 ſich förmlich bereit erklärt hatte, auf dieſer Grundlage mit uns zu verhandeln. Auch mußte erſt abgewartet werden, bis der in Frage kommende Teil des Bebauungsplans von Spandau, we cher noch nicht förmlich feſtgeſetzt iſt, beſtimmtere Geſtalt angenommen hatte. Infolgedeſſen konnten die erforderlichen Vorarbeiten erſt jetzt zum Abſchluß gebracht werden. Wie wir aus dem in der beifolgenden Mappe befindlichen Erläuterungsbericht nebſt Koſten⸗ anſchlägen zu entnehmen bitten, ſind von uns 4 Möglichkeiten für die Umlegung bzw. Neuver⸗ legung der Druckrohre unterſucht worden: 1. Die Umlegung der beiden vorhandenen Druck⸗ rohre im Tiefwerderweg uſw. 2) bei ſpäterer,