—— 418 — abſchnitt 8280 ℳ, bei völligem Ausbau der Anſtalt 6800 ℳ. Will man dieſe Koſten denen anderer Heilſtätten gegenüberſtellen, ſo kann nur die Summe verglichen werden, die ſich beim vollſtändigen Ausbau der Anſtalt ergibt. Beim erſten Bau⸗ abſchnitt ſind zahlreiche bauliche Anlagen mit her⸗ zuſtellen, die auch für die völlig ausgebaute Anſtalt ausreichen. Der Durchſchnittsſatz für ein Bett bei 17 Volksheilſtätten für Lungenkranke hat, wie die bei den Akten befindliche Zuſammenſtellung zeigt, 6069 ℳ betragen. Alle dieſe Anſtalten ſind nur für eine Kategorie von Kranken, nämlich heilbare Leicht⸗Kranke, und mit wenigen Ausnah⸗ men nur für Männer oder Frauen oder Kinder beſtimmt. Faſt immer können daher die Kranken in ein e m Zentralgebäude untergebracht werden, während bei unſerer Anſtalt nicht nur Männer, Frauen und Kinder, ſondern auch Kranke aller Stadien Aufnahme finden ſollen, alſo eine weit⸗ gehende Trennung notwendig war. Nach der Zeit der Erbauung liegen aber weiter die 17 Anſtalten durchſchnittlich 8 Jahre gegen 1909 zurück: Bei der in dieſen 8 Jahren eingetretenen Erhöhung der Arbeitslöhne und der Materialienpreiſe muß man deshalb zu dem damaligen Durchſchnittspreiſe von 6069 ℳ mindeſtens 20 % hinzurechnen, um den heutigen Preis zu erhalten. Das ergibt einen Zuſchlag von 1213 ℳ, alſo einen Durchſchnitts⸗ preis von 7282 ℳ pro Bett, mithin faſt 500 ℳ mehr, als ſich die Koſten in unſerer Anſtalt nach vollem Ausbau ſtellen werden. Die Summe von 2 086 000 ℳ, die der Bau einſchließlich Grundſtück nach dem Vorentwurf ſchätzungsweiſe koſten wird, geht allerdings über die in der Anleihe zur Verfügung ſtehende Summe um 686 000 ℳ hinaus. Die in die Anleihe ein⸗ geſetzte Summe von 1 400 000 ℳ, die hinter der urſprünglich von der Krankenhausdeputation ge⸗ forderten Summe um 500 000 ℳ zurückbleibt, iſt aber ſeinerzeit eingeſetzt worden, ohne dafür irgendwelche baulichen Unterlagen zu haben. Die Koſten für den Grundſtückserwerb waren nur auf 100 000 ℳd angenommen, während ſie mit den Zufuhrwegen jetzt faſt das Dreifache betragen. Die für ein Bett damals angeſetzte Summe war für die Abteilung für Tuberkulöſe — (urſprünglich war, wie bekannt, geplant, mit der Anſtalt auch ein Geneſungsheim zu verbinden, was ſpäter, wie ſchon in unſerer Vorlage vom 17. März 19058, Druckſache Nr. 159, ausgeführt, in Übereinſtimmung mit der Geſundheitspflege⸗ und der Krankenhaus⸗ Deputation aufgegeben worden iſt) — noch höher, als ſich das Bett beim vollen Ausbau der Anſtalt jetzt ſtellen wird. Da in der Anleihe nur 1 400 000 ℳ zur Verfügung ſtehen, muß der Reſt auf die nächſte Anleihe übernommen werden. Wir folgen mit unſerem Antrage dem Vor⸗ ſchlage der Deputation für Geſundheitspflege, von dem wir, wie erwähnt, nur inſofern abgewichen ſind, als wir uns nicht für den Entwurf mit ſofort 300, ſondern mit zunächſt 200 Betten und ſpäterer Erweiterung auf 300 Betten entſchieden haben. Charlottenburg, den 31. Auguſt 1909. Der Magiſt ra t. Sch u ſte hrus. Samter. Seelin g. IIIa 695. Erläuterungsbericht zum Vorentwurf für den Bau eines Tuberkuloſe⸗Heims in Bee tz⸗ Sommerfeld mit 200 Betten und der Erweiterungsmöglichkeit auf 300 Betten. Hierzu 16 Blatt Zeichnungen. A. Grund ſtückslage und Größe. Blatt Nr. 1. Das Grundſtück liegt etwa % km vom Bahn⸗ hof Beetz⸗Sommerfeld entfernt. Letzterer befindet ſich an der Neu⸗Ruppiner Bahn und iſt in etwa 1¾ ſtündiger Fahrt vom Stettiner Bahnhof aus zu erreichen. Das Grundſtück iſt ca. 363 Morgen groß und beſitzt eine Kiefernwaldung von 15 bis 100jährigem Beſtande; an der Süd⸗ und Oſtſeite wird es von Fahrſtraßen, an der Weſtſeite von Ackerland und an der Nordſeite vom Beetzer See begrenzt. Durch die Anordnung der neuen Zufahrtsſtraße wird eine Anderung des jetzigen Zufuhrweges (Seefichten⸗ weg) bedingt. B. Gruppierung der Gebäude. Blatt Nr. 2. Die Gebäude ſind derart disponiert, daß ſie gegen Weſt⸗ und Nordwinde durch hohen Baum⸗ beſtand geſchützt liegen. Eine breite Zufahrtsallee führt zum Zentralpunkt der Anlage. Linksſeitig der Allee befinden ſich die Pavillons für Frauen und Kinder, rechtsſeitig die der Männer. Z3wei Nebeneinfahrten vermitteln den direkten Zugang zu den Wirtſchafts⸗ und Leichengebäuden. Die öſt⸗ liche Lage der Wirtſchaftsgebäude war mit Rückſicht auf die vorherrſchende Windrichtung von Weſten nach Oſten gegeben. 7 Die Planung der Krankenhausanlage nach dem Pavillonſyſtem erforderte eine vollſtändige Trennung der Betriebs⸗ und Wirtſchaftsräume von den Krankenräumen. Dem gegebenen Auftrag entſprechend, iſt für den erſten Bauabſchnitt die Größe der Anſtalt auf 200 Betten bemeſſen und die Erweiterungsmöglichkeit der Anlage auf 300 Betten im Projekt vorgeſehen, und zwar derart, daß der zweite Bauabſchnitt ausgeführt werden kann, ohne daß ein Bauarbeiter die im Betrieb befindliche Anſtalt zu durchſchreiten oder Wege der Kranken zu kreuzen hat. Die erſte Anlage umfaßt vier Pavillons, und zwar je einen für Männer und für Frauen mit je 68 Betten und zwei kleinere Pavillons für Kinder mit zuſammen 64 Betten, alſo zuſammen 200 Betten. Für die Erweiterung der Abteilung für Er⸗ wachſene ſind zwei Pavillons mit je 50 Betten, alſo zuſammen 100 Betten vorgeſehen. Es hätte noch etwas an Baukoſten geſpart werden können, wenn auch für die Kinderſtation ein einheitlicher Pavillon projektiert worden wäre. Mit der An⸗ ordnung von zwei Kinder⸗Pavillons wurde aber eine beſſere bauliche Dispoſition und eine mannig⸗ faltigere Verwendungsmöglichkeit erzielt, und die ſpäteren Erweiterungsbauten können unter allen Umſtänden, ohne den Betrieb der Anſtalt zu ſtören, errichtet werdenn. 8. Beſchreibung der einzelnen G e bäude. 1. Die Kranken⸗Pavillon s. 24 Blatt Nr. 3 b18 9. 2 die Pavillons ſind durchweg zweigeſchoſſig 2 ] projektiert worden. Nur die beiden Pavillons mit