—— 419 — je 68 Betten, die die größte Längsfront beſitzen, haben, um dieſe Fronten nicht zu niedrig und ge⸗ drückt erſcheinen zu laſſen, im Mittelteil je einen Dachgeſchoß⸗Aufbau erhalten, in welchem in prak⸗ tiſcher Weiſe Wohnungen für Volontärärzte und für Wärter bzw. Wärterinnen untergebracht worden ſind 2 Die Grundrißgeſtaltung der einzelnen Pavillons ergab ſich neben der Rückſicht auf wirtſchaftliche Zweckmäßigkeit auch durch die ſtrenge Befolgung der hygieniſchen Forderungen und durch die Anlage von Räumen, die eine rationelle Heilbehandlung der Kranken gewährleiſten und ſomit unbedingt erforderlich ſind. Hinfichtlich der Gruppierung der Räume iſt bei allen Pavillons die gleiche Anordnung ge⸗ troffen worden. Alle Kranken⸗ und Tagesräume liegen an der Südſeite, alle Nebenräume und die Zugänge zu den Gebäuden dagegen an der Nord⸗ ſeite. Unmittelbar vom Treppenhaus zugänglich iſt der Stiefelablageraum mit offenem Balkon zur Stiefel⸗ und Kleiderreinigung angeordnet; daran anſchließend die Waſch⸗ und Aborträume für die Patienten mit beſonderen und direkt lüft⸗ baren Vorräumen. Ferner ſind noch einige, den Patienten nicht zugängliche, abgeſchloſſene Aus⸗ guß⸗ und Spülräume mit lüftbaren, ſchrank⸗ artigen Abteilen zur Aufſtellung von Uringläſern, Steckbecken, Reinigungsgeräten und Perſonal⸗ aborten dort vorgeſehen. Alle Pavillons beſitzen je einen Speiſeſaal, der an den beiden Langſeiten Fenſter erhalten ſoll, um eine ergiebige Querlüftung zu ermög⸗ lichen. Im unmittelbaren Anſchluß an dieſe Säle ſind Anrichte⸗, bzw. Wärm⸗ und Spülküchen untergebracht. Der Transport der Speiſen ge⸗ ſchieht in gut iſolierten und vorgewärmten Speiſe⸗ wagen in bequemer Weiſe auf eine höchſtens 1 m hohe rampenartige Anfahrt, die direkt zu den im Erdgeſchoß befindlichen Anrichteräumen führt. Die Eingabe der Speiſen erfolgt ſomit ganz geſondert von den Eingängen für Kranke, und zwar unmittelbar von außen in die völlig vom Kranken⸗ betriebe getrennt küchen. Ferner ſind in jedem Pavillon Räume für reine Wäſche, Wohn⸗, bzw. Schlafräume für Wärter bzw. Wärterinnen und Schweſtern und Aufbewahrungsräume für Liegedecken vorge⸗ ſehen. Jeder Pavillon erhält außerdem ein Dienſt⸗ liegenden Wärm⸗ und Spül⸗ zimmer für den Arzt mit anſchließendem Unter⸗ ſuchungsraum. Das Warte⸗ und Pflegeperſonal wohnt zum Teil in den Pavillons und zum Teil im Schweſternhauſe. ee 22, Die Stationsmädchen ſind in den Dachge⸗ ſchoſſen der Wirtſchaftsgebäude untergebracht. Anlage und Einrichtung der Krankengebäude entſprechen den geltenden Polizei⸗Verordnungen über den Bau öffentlicher Krantenanſtalten, insbeſondere den Beſtimmungen für große Anſtalten mit mehr als 150 Betten, zu der die vorliegende Anlage mit 200 bzw. 300 Betten gehört. „Einzelne einbettige Krankenzimmer in den Pavillons für Erwachſene dienen zur Iſolierung nervöſer und ſterbender Kranken. 8 Die Größe der Tageräume und der Luftinhalt in den Krankenräumen iſt vorſchriftsgemäß be⸗ für die Provinz Brandenburg Die Fenſterfläche beträgt mindeſtens 1% der Grundfläche des Zimmers. Die Korridore ſind 2,50 m breit. Für ihre ausgiebige Beleuchtung und Lüftbarkeit iſt Sorge getragen, ſo daß die Flure auch als Wandelgänge bei ſchlechtem Wetter benutzt werden können. Jeder Pavillon beſitzt den baupolizeilichen Vorſchriften entſprechend zwei maſſive Treppen, die durchweg eine bequeme Steigung von 16: 30 om und eine Laufbreite von 1,30 m er⸗ halten. Jeder Krante erhält aus hygieniſchen Gründen ſein eigenes Waſchbecken, die zum Teil in be⸗ ſonderen Waſchräumen, zum Teil in den ein⸗ und zweibettigen Krankenräumen untergebracht ſind, um den Schwerkranken die Annehmlichkeit des Waſchens im Zimmer zu verſchaffen. Eine vollſtändige Unterkellerung der Pavillons iſt nicht geplant, jedoch iſt unter dem Erdgeſchoß⸗ fußboden der Kranken⸗ und Tagesräume ein Hohl⸗ raum geſchaffen, der von der äußeren Terrain⸗ höhe bis Oberkante Erdgeſchoßfußboden 1 m an Höhe beträgt. In dieſem Hohlraum befinden ſich die Heizröhren für die darüber befinlichen Zimmerheizkörper. Hierdurch erhält der Erd⸗ geſchoßfußboden gleichzeitig eine Vorwärmung. Eine etwa 1,90 m im Lichten hohe Unterkellerung erhalten iedoch d i e Korridore und diejenigen Räume, die Waſferzu⸗ und A bf luß⸗ leitungen erhalten. 242 Aus Gründen der Koſtenerſparnis ſind nur ganz flache Dücher mit Pappdeckung geplant. Alle Zwiſchendecken ſind in maſſiver Konſtruktion angenommen rtat1 fr 4 (111221 Die Liegehallen ſtehen in unmittelbarer Ver⸗ bindung mit den Pavillons und ſind bei den beiden großen Pavillons rechts⸗ un d linksſeitig, bei den kleineren Kinderpavillons einſeitig angelegt worden. An der andern Seite der letzteren Pavillons ſind zwei achteckige rückſeitig verglaſte Liegehallen in laubenartiger Form pro⸗ jektiert worden, um den Hauptgartenplatz am 1 Verwaltungsgebände architektoniſch beſſer hervor⸗ heben zu können, doan dieſer Stelle die geſchloſſenen Bretter⸗Rückwände von langen Liegehallen unſchön wirken würden. Die lichte Breite der Liegehallen iſt auf 3,60 m bemeſſen: vor den Betten verbleibt ſomit noch ein etwa 1,40—1,60 m breiter freier Raum, ſo daß die Betten je nach Bedünfnis ent⸗ weder mehr nach der offenen Außenwand oder nach der geſchloſſenen Rückwand geſchoben werden können. Nebenbei ſoll der freie Raum vor den Betten bei gutem Wetter als Wandelgang dienen Die Schwertranken werden aus ihren⸗ Schlerf⸗ räumen direkt in die Liegehallen gefahrem “ Zentralbadehaus. Blatt Nr. 16. 2 27 1r Dieſes Gebäude iſt in den Mittelpunkt der Pavillonanlage gerückt, damit der Weg aller Patienten zur Badeanſtalt ein nahezu gleich kurzer iſt. Auch in dieſem Gebäude ſind, wie in den Pavillons nur die allernotwendigſten, für eine rationelle Heilbehandlung unbedingt erforderlichen Räume vorgeſehen. Am Hauptgebäude find zu⸗ nächſt die Räume für Einzel⸗ und Geſellſchafts⸗ Inhalation, nebſt einem Wärterwohn⸗ und Dienſt⸗ zimmer angeordnet. Im Lichtflur finden noch ein 2. Das