421 vorräten, der jedoch durch eine maſſive Wand feuerſicher abgetrennt iſt. 8 D. Techniſche Einrichtungen. 1. Dampfkeſſel⸗ und Maſchinen⸗ anlage. Für die Geſamtanlage ſind drei Keſſel vorge⸗ ſehen, von denen einer als Reſervekeſſel dienen ſoll, der jedoch bei ſtarkem Dampfverbrauch z. B. im Winter bei ſtrenger Kälte mit benutzt wird. Die Keſſel arbeiten mit einem Überdruck von § Atm. Zur beſſeren Ausnutzung des Brennmaterials ſind die Keſſel mit Überhitzer ausgeſtattet. Der ge⸗ wonnene Dampf wird durch Dampfmaſchinen zu⸗ nächſt zur Erzeugung elektriſcher Kraft verwendet; der Auspuffdampf der Maſchinen wird alsdann für Heizungszwecke und zur Warmwaſſerbereitung aus⸗ genutzt. Zur Umwälzung des Warmwaſſers für die Zentralheizung und für die Warmwaſſerleitung ſind Pumpen vorgeſehen. Ferner gelangen in Maſchimenraum die er⸗ forderlichen Dampfſpeiſepumpen, die Abwäſſer⸗ pumpen, Waſſerförderungspumpen, ſämtlich mit Reſerven, Waſſerreinigungsapparate und die maſchinelle Anlage zur Herſtellung von Eis und künſtlicher Kühlung von Vorratsräumen für Milch, Fleiſch u. a. m. zur Aufſtellung. 2. 3entralheizungs⸗ und Lüftungs⸗ anlagen inden einzelnen Gebäuden. Sämtliche Gebäude erhalten Warmwaſſer⸗ heizung. Die in den Fenſterniſchen oder an den Querwänden aufzuſtellenden Heizkörper beſtehen aus glattwandigen gußeiſernen Radiatoren mit 40 mm Gliederabſtand. Von künſtlichen Friſchluft⸗ zuführungs⸗Einrichtungen in den Kranken⸗Pavillons wurde abgeſehen, da die Fenſter⸗Kippflügel er⸗ halten, die Tag und Nacht offen gehalten werden. Zur Abführung der verbrauchten Luft ſind in den ſtarken Mittelmauern gemauerte Kanäle vor⸗ geſehen, die erſt über den Dachfirſt ausmünden. Auf ihre Wirkſamkeit wird beſonders im Winter, wenn die Räume geheizt ſind, gerechnet. Ferner erhalten auch alle Speiſeſäle, Tage⸗ räume, Abort⸗, Waſch⸗, Bade⸗, Unterſuchungs⸗ und alle Wirtſchaftsräume der Koch⸗ und Waſchküche uſw. entſprechend große Alluftkanäle. Das Arzthaus und das große Beamtenwohn⸗ haus erhalten je eine ſelbſtändige Warmwaſſer⸗ Zentralheizungsanlage, die von dem in dieſen Ge⸗ bäuden befindlichen Perſenal ohne Schwierigkeiten bedient werden kann. Das Pförtnerhaus erhält Ofenheizung⸗ * rt 1Ktrl. A4 ie e A2 2 22 3. Waſſerverſorgungsanlagen ne b ſt Objekten. 2 Es iſt eine eigene Waſſerverſorgungsanlage geplant r z i v a, u 2 Das Waſſer wird aus zwei in der Nähe der Maſchinenhalle projektierten Tiefbrunnen gepumpt, eventuell durch eine Enteiſenungsanlage, die in die Druckrohrleitung der Pumpen eingeſchaltet iſt, filtriert und in zwei Reſervoirs geleitet, die unter dem Druck eines Windkeſſels ſtehenn. In allen Bade⸗, Waſch⸗ und Spülküchen ſind Warm⸗ und Kaltwaſſerzapfſtellen vorgeſehen Die Baderäume für die Kranken und für die Beamtenwohnungen erhalten gußeiſerne emaillierte Badewannen, die für die Perſonalwohnungen ſtarke Zinkbadewannen mit Eiſenverſtärkrunng. ſemailliertem Gußeiſen vorgeſehen. Alle Abortſitze, Waſchbecken und Gurgelbecken werden aus Fayence, die Spültiſche in den Spül⸗ küchen aus Feuerton und die Ausgußbecken aus Alle Objekte erhalten Weißmetallgarnituren. 4. Ent wäſſerungsanlagen. Um dem Erdboden möglichſt viel Regenwaſſer zuzuführen, wird das Meteorwaſſer von den Dachflächen wie von den gepflaſterten Höfen und Wegen nicht durch Leitungen abgeführt, ſondern durch Drainrohre in den Erdboden ver⸗ teilt und zur Verſickerung gebracht. Alle Verbrauchs⸗ und Schmutzwaſſer werden dagegen kanaliſiert und entweder durch ein bio⸗ logiſches Klärverfahren gereinigt oder auf ein Rieſelfeld geleitet. Die Wahl jener Anlagen iſt von den Vorſchriften bzw. der Genehmigung der zu⸗ ſtändigen Behörde abhängig. 5. Elektriſche Anlagen. Im Abſchnitt D 1 wurde bereits erwähnt, daß die Hochſpannung des Dampfes zum Betriebe der Dynamo bzw. zur Erzeugung elektriſchen Stromes zur Verwendung gelangen ſoll. Sämt⸗ liche Gebäude erhalten elektriſche Beleuchtung. Weitere elektriſche Kraft wird für die Motore der Waſchküchenapparate, für einige Küchenapparate, Wäſche⸗ und Kartoffelaufzüge, für die Apparate zur Röntgenphotographie und zur mediko⸗mecha⸗ niſchen Behandlung uſw. erforderlich. Die Auſſtellung einer Akkumulatoren⸗ batterie iſt im Keller der Maſchinenhalle vorge⸗ ſehen. Sie dient als Erſatz⸗Beleuchtungsquelle bei eventuellem Verſagen des direkten elektriſchen Stromes, bzw. als Notbeleuchtung. 6. Sch.wach ſtro manlagen. Uhrenanlage: In einem Bureauraum des Verwaltungsgebäudes. gelangt eine Präziſions⸗ Hauptuhr zur Aufſtellung, die mechaniſch be⸗ trieben wird, alſo alle 8 Tage aufgezogen werden muß. Dieſelbe erhält außerdem eine Kontakt⸗ einrichtung für die elektriſch bzw. elektromagnetiſch angeſchloſſenen Nebenuhren. 2 2201 Alle übrigen Gebäude erhalten in den Haupt⸗ räumen (Speiſeſäle, Tagesräume, Baderäume uſw. Nebenuhren ohne Antriebs⸗ werk. Der Zeigertransport erfolgt von der Hauptuhr her auf elektromagnetiſchem Wege, und zwar in „minutlichen“ Intervallen. Das Verwaltungsgebäude erhält im großen Dachgiebel eine elektriſch betriebene Uhr mit großem Zifferblatt. Dieſe Uhr erhält auch Schlag⸗ . werksglocken zur Anzeigung der Stunden. Ferner iſt eine Haus⸗ und Poſttelephon⸗ und Klingelanlage geplant, eventuell werden auch einige Wächterkontroll⸗ Uhrenanlagen in den Pavillons vorzuſehen ſein 111 2 1 21b44 144 7. Eisbereitungs⸗ und Kühlan⸗ 223 l age n. 1. 11 2 Die Herſtellung des Eiſes ſoll vermittels eines im Maſchinenraum aufgeſtellten Kom⸗ preſſors und eines Soolebades erfolgen. In das ſtark abgekühlte Soolebad werden mit Waſſer ge⸗ füllte Eiszellen gehängt, welche alsdann aus⸗ frieren. Die kalte Soolemiſchung wird außerdem vermittels einer Zentrifugalbumpe nach den Fleiſch⸗ und Milchkuhlräumen geleitet, wo ſie in