—— 467 — Uorlugen für die Stadtverordneten-Verſammlung zu Charlottenburg. In nichtöffentlicher Sitzung. Druckſache Nr. 268. Vorlage betr. Ankauf eines Waldgeländes bei Pauſin. Urſchriftlich nebſt Akten und Plänen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: a) Dem Ankauf des bei Pauſin im Kreiſe Oſt⸗ Havelland gelegenen, etwa 204 Morgen großen Waldgeländes nebſt einem 10 m breiten, für einen Abflußgraben erforderlichen Geländeſtreifen, nach Maßgabe der Verträge vom 31. Dezember 1908, 3. April 1909, 25. Juni 1909, 19. Mai 1909 und 16. Sep⸗ temder 1909 — Nr. 1051, 1081, 1104, 1091 und 1118 des Urkunden⸗Verzeichniſſes — wird zugeſtimmt. Die erforderlichen Mittel ſind aus dem Grundſtückserwerbsfonds zu entnehmen. Wir haben mit Vorlage vom 31. Mai 1909 — Druckſache Nr. 166 — den Ankauf des oben be⸗ zeichneten Geländes zum Preiſe von 650 ℳ für 1 Morgen und der für einen Abflußgraben er⸗ forderlichen Fläche zum Preiſe von 900 ℳ für 1 Morgen beantragt. Nachträglich ſtellte ſich her⸗ aus, daß die Erlangung der Erlaubnis zur Ab⸗ wäſſerbeſeitigung durch einen vorhandenen Graben und den Niederneuendorfer Kanal einen erheb⸗ lichen Koſtenaufwand von 20 000 benötigt. Unter Berückſichtigung dieſes Umſtandes hat die Stadtverordnetenverſammlung unterm 23. Juni 1909 (Beſchluß Nr. 35) dem Ankauf unter der Bedingung zugeſtimmt, daß der Kaufpreis für das eigentliche Waldgelände auf 600 für 1 Mor⸗ gen, im ganzen um rund 10 000 ℳ, alſo die Hälfte des für die Einführung der Abwäſſer in den Graben und den Kanal geforderten Betrages, herab⸗ geſetzt wird. Wir haben dem Verkäufer unterm 25. Juni 1909 von dieſem Beſchluß Mitteilung b) gemacht und ihn erſucht, eine Ermäßigung des Kaufpreiſes um 10 000 ℳ oder eine entſprechende Herabſetzung der vom Landrat des Kreiſes Oſt⸗ Havelland und der Gemeinde Pauſin für Einführung der Abwäſſer in den Nieder⸗Neuendorfer Kanal geforderten Entſchädigungen herbeizuführen. Es iſt ihm jedoch weder das eine noch das andere gelungen. Sowohl die Grundſtückseigentümer als auch der Landrat und der Gemeinde⸗Vorſtand in Pauſin haben eine Ermäßigung ihrer Forderungen entſchieden abgelehnt. Der Verkäufer hat ſchließlich ſeinerſeits den Kaufpreis um 25 ℳ, alſo auf 625 ℳ für 1 Morgen ermäßigt und dabei, um ſeine Selbſtkoſten bzw. baren Auslagen zu decken, nach ſeiner Angabe auf einen Verdienſt verzichtet. Dieſe Angaben werden durch die uns vorgelegten Anſtellungs⸗ offerten beſtätigt. Der Geſamtbetrag der Preisermäßigung be⸗ trägt rund (204. 25 ) 5 100 gegenüber der von der Stadtverord⸗ netenverſammlung geforderten Er⸗ mäßigung von rund 10 200 Wir glauben, bei dieſer Sachlage den Ankauf des Geländes zum Preiſe von 625 ℳ für 1 Morgen empfehlen und es der Stadtgemeinde bei dem geringen Preisunterſchiede von rund 5000 nicht entgehen laſſen zu ſollen. Die Anſtellungs⸗ friſt läuft mit Ende d. M. ab. Wir nehmen im übrigen Bezug auf unſere Vorlage vom 31. Mai 1909 — Druckſache Nr. 166 — und erſuchen, unſerem Antrage zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 16. September 1903. Der Magiſtrat. Matting u. i. V. V Gr. 718. Schol tz. Charlottenburg, den 17. September 1909. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Kaufmann. Druck von Adolf Gerb G. m. b. H., Charlottenburg.