IIm Elettrizitätswert iſt ein erheblicher —— 536 —— Intereſſe der Verſicherungsgeſellſchaften und geht insbeſondere auch unter Punkt 2 ent⸗ ſchieden über die Grenzen einer unpartei⸗ iſchen Beurteilung hinaus. Die Behauptung, daß es keine Möglichkeit gebe, vorkommende Brandſchäden auf eine gewiſſe Höhe zu beſchränken, iſt auf keinen Fall zutreffend. Wir haben tadelloſe ſtädtiſche Waſſerwerke, welche mit einem für Feuerlöſchzwecke durch⸗ geführten Rohrleitungsſyſtem, auf dem Hy⸗ dranten in genügender Anzahl vorgeſehen ſind, eine Reihe von Rohrbrunnen für Dampf⸗ ſpritzen, eine vorzüglich eingerichtete und tüchtig arbeitende Feuerwehr, und ſchließlich ſind hinſichtlich der hervorgehobenen ſtäd⸗ tiſchen Werke jetzt auch alle Vorkehrungen und baulichen Einrichtungen ſo getroffen, daß ein entſtandenes Schadenfeuer ſofort zur Kenntnis der Feuerwehr gelangt und bei vorzüglicher Waſſerverſorgung ſofort mit einer namhaften Löſchmacht in Angriff ge⸗ nommen und niedergekämpft werden kann. Hiernach bin ich in der Lage, ohne jedes Bedenken die Gegenbehauptung aufſtellen zu können, daß für unſere gedachten Werke und Anlagen dasjenige Maß von Sicherheit für die Beſchränkung von Schadenfeuern erreicht iſt, welches bei einem etwa zehn⸗ jährigen Durchſchnitt für die Selbſtverſiche⸗ rung gefordert werden muß. Hierzu führe ich noch an, daß die Waſſer⸗ verſorgung für die Gasanſtalten, das Elek⸗ trizitätswerk und das Rathaus inſofern eine beſonders gute zu nennen iſt, als glücklicher⸗ weiſe dieſe Anlagen in unmittelbarer Nähe öffentlicher Waſſerläufe liegen, ſo daß ein Verſagen der Waſſerleitung zufolge etwaiger Rohrbrüche nicht von vernichtendem Einfluß auf die Löſchtätigkeit ſein kann. Dort, wo es bei dieſen Anlagen zweckmäßig erſcheint, beſonders beim Schiller⸗Theater — kann — durch Anlage weiterer Rohrbrunnen die Waſſerverſorgung auf ein ganz zuverläſſiges Maß gebracht werden. Brand ſchlechterdings undenkbar. Nur die Dachſchalung kommt in Frage, und dieſe iſt jetzt 1. in allen ihren Teilen leicht zu⸗ gänglich gemacht, 2. durch unverbrennliche Trennſtreifen in einzelne kleine Dachflächen zerlegt worden und 3. iſt für leichten ſchnellen Angriff durch Einbau von Rohrſyſtemen, die ein Vornehmen von Schlauchleitungen in den Dachraum erübrigen, Vorſorge ge⸗ troffen. Dieſe Rohrleitungen können ſowohl durch die Waſſerleitung als auch durch die aus der Spree oder dem Keſſelkanal ſau⸗ genden Dampfſpritzen geſpeiſt werden. Alle übrigen denkbaren kleinen Schadenfeuer kön⸗ nen für den Betrieb und für die Diffizilität der Inhaltsobiekte des Werkes kaum Be⸗ deutung erlangen. Unſere Gasanſtalten ſind durch die — zu⸗ folge meines Gutachtens vom 10. Dezember 1907 — ausgeführten baulichen Verbeſſe⸗ rungen und durch Anlage neuer Löſch⸗ einrichtungen inſoweit feuerſicher hergeſtellt, daß auch hier Brände, die den Betrieb in durch Herſtellung feuerſicherer Abſchlüſſe der einzelnen Betriebe und durch Einbri en feuerſicherer Decken Vorſorge gegen eine ſchnelle Weiterverbreitung von Schaden⸗ feuer getroffen worden. Die Waſſerver⸗ ſorgung durch die neue Hydrantenanlage auf Gasanſtalt II iſt in ausgezeichneter Weiſe durchgeführt. Sollte die Waſſerleitung ver⸗ ſagen, ſo helfen der Verbindungskanal und einige neu anzulegende Rohrbrunnen für Dampfſpritzen aus. 22 Etwas ungünſtiger liegen die Verhältniſſe beim Rathaufe. Die Waſſerverſorgung aus der Spree würde bei unbenutzbarer Waſſer⸗ leitung — der größeren Entfernung halber einige Schwierigkeiten bereiten. Hier müßten deshalb ebenfalls einige Rohrbrunnen an⸗ gelegt werden. Übrigens iſt nicht anzunehmen, daß die Waſſerleitung in der Berliner und Lützower Straße gleichzeitig Rohrbrüche auf⸗ weiſen wird, ſo daß ſie nie ganz verſagen kann. Ein großer Brand iſt nur im Dachſtuhl zu be⸗ fürchten. Die Gefahrsmomente ſind jedoch erkannt und iſt dementſprechend nach Möglich⸗ keit vorgeſorgt durch Wächterkontrollen, ſelbſt⸗ tätige Feuermeldeeinrichtung und Sicherheits⸗ wachen bei Feſtlichkeiten in den Sälen. Das Schiller⸗Theater endlich iſt mit einer Regenvorrichtung verſehen und auch ſonſt mit allen Einrichtungen ausgerüſtet, die geeignet ſind, einen Totalbrand zu verhüten. (Eiſerner Vorhang, Waſſerſtöcke, Oberflurhydranten, Entlüftung uſw.). Die Waſſerverſorgung erfolgt allerdings nur durch die etwas entfernt liegenden beiden Rohrbrunnen Bismarck⸗, Ecke Leibnizſtraße und Schiller⸗, Ecke Grol⸗ manſtraße, da aber auch hier die Waſſer⸗ leitung — wie beim Rathaus und den Gas⸗ anſtalten — von zwei Seiten Zufluß hat, ſo ſind die Folgen etwaiger Rohrbrüche im all⸗ gemeinen auch für das Theater auf die Hälfte ihres Maßes höchſtens herabgeſetzt. Die Auf⸗ ſtellung zweier weiterer Rohrbrunnen an den Fronten des Theaters würde auch hier eine zuverläſſige Waſſerverſorgung heibeiführen. Nach vorſtehenden Ausführungen halte ich zur Erreichung der erforderlichen Sicherheit für Selbſtverſicherung nur die Anlage weiterer § Rohrbrunnen für nötig; Rathaus — 3 Stück, Schiller⸗Theater — 2 Stück, Gasanſtalt 11 3 Stück. Ich hebe jedoch hervor, daß dieſe Forderung nur die Ergänzung der groß⸗ zügigen Sicherheitsmaßnahmen bildet, und daß Detailforderungen untergeordneter Natur ſich laufend nach und nach für die einzelnen Ob⸗ jekte finden werden. * 2 2 Für das Rathaus wird der in Ausſicht ſtehende innere Ausbau der beiden Säle das größte Gefahrsmoment für den großen Dach⸗ ſtuhl beſeitigen. 2 2 Die Koſten der Rohrbrunnen wird die Dagguag angeben können. Uber Sprinkler⸗Anlagen und auch über die erfolgte Einführung der Selbſtverſicherung in r. habe ich inzwiſchen beſonders be⸗ ichtet.“ 21 größerem Maße ſtören oder aufheben können, Die Koſten der Rohrbrunnen, wie ſolche in nicht zu befürchten ſtehen. Hier iſt namentlich] Berlin für die Feuerwehr ausgeführt ſind, berechnet