Druckſache Nr. 52. Vorlage betr. Verkauf von Straßenlandflächen des Reichskanzlerplatzes. urſchriftlich mit den Akten Fach 4 Nr. 15 an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 1. Der mit dem Verlagskunſthändler Emil Werck⸗ meiſter geſchloſſene Urkundsvertrag vom 4. Fe⸗ bruar 1910 Nr. 1148 des Urkunden⸗ verzeichniſſes der Stadt Charlottenburg ſowie der mit dem Regierungsbaumeiſter Albert Denzel unterm 24. Januar 1910 ge⸗ ſchloſſene Urkundsvertrag — Nr. 1145 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlotten⸗ burg — werden genehmigt. Der Erlös für die verkauften Parzellen iſt bei den durch die Platzänderung entſtehenden Koſten zu verrechnen. Durch Beſchluß der Stadtverordneten⸗ verſammlung vom 19. Januar 1910 (Druckſache Nr. 371 der Stadtverordnetenvorlage für 1909 und Nr. 7 für 1910) iſt der Abänderung der Flucht⸗ linien am Reichskanzlerplatz zugeſtimmt. Wir ſind wegen des Verkaufs der aus Anlaß der Flucht⸗ linienänderung zur Umwandlung kommenden früher bebauungsplanmäßigen Straßenlandflächen mit den betroffenen Grundſtückseigentümern in Verbindung getreten und haben mit den Anliegern Werckmeiſter und Denzel die in den Akten be⸗ findlichen Verträge abgeſchloſſen. Der Vertrag mit Werckmeiſter entſpricht den zu 5b des Stadt⸗ verordnetenbeſchluſſes Nr. 6 vom 19. Januar d. I. beſchloſſenen Feſtſetzungen. Mit dem Regierungs⸗ baumeiſter Denzel, der nur ca. 15 qm Vorgarten⸗ gelände käuflich erwirbt, iſt ein Kaufpreis von 650 ℳ vereinbart. Dieſer Kaufpreis erſcheint angemeſſen. Wir beantragen daher unſerm Be⸗ ſchluß zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 15. Februar 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Bredtſchneider. Dr Maier. 1K, E. 145. Druckſache Nr. 53. Vorlage betr. Nachbewilligungen im Armenetat für 1909. Mit den Akten Fach 9 Nr. 20 IV an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Folgende Etatsnummern des Ord. Kapitel v für 1909 werden in Höhe der bei den einzelnen Nummern angegebenen Beträge aus laufen⸗ den Mitteln verſtärkt: 1. v—1—2 a—e — Pflege⸗ gelder — 16 500 ℳ 2. V—1—3a — Kleidung 5 000 „ 3. V—3—3 — Geburtshilfe — 2 300 „ 4. V—3—7 — Unterbringung von Geiſteskranken — 2000 5. V—3—9 — Unterbringung von unheilbaren Lungenkran⸗ ken in Anſtalten — 5 000 „ beiträgen wieder erſtattet. Etat insgeſamt an von denen bis Ende Seite 30 800 ℳ. Sollſtellungen für die Anſtalten bis zum Jah 76 ubertrag 30 800 6. v—3—100 — Unterbringung 2 von Perſonen in Heilanſtalten / 000 „ 7. V—3—11 — Beförderung von 48, Kranteun 14. 900. „, 8. V—8—1 — Bürgerhoſpital (Insgemein für die Ubergangs⸗ zeit) % 550 „ inSumma. I 5 . Wie wir in unſerer letzten Vorlage vom 4. November 1909 erneut betont haben, läßt ſich der wirkliche Bedarf beim Armenetat nur ſchätzen, nicht aber von vornherein ziffermäßig überſehen. Auf unſern Antrag vom 4. November 1909 ſind bereits 80 000 ℳs zur Verſtärkung der beiden Etatsnummern „Bare Unterſtützungen“ und „Un⸗ terbringung von Perſonen in nichtſtädtiſchen Kran⸗ kenanſtalten“ nachbewilligt worden. Ob und welche weiteren Etatsnummern noch einen Mehrbedarf bis zum Jahresſchluß aufweiſen werden, läßt ſich auch heute nicht mit völliger Sicherheit überſehen: vorausſichtlich werden aber die in unſerm Antrage genannten Etatsnummern einer Verſtärkung um die bei den einzelnen Nummern angegebenen Beträge bedürfen. Der Mehrausgabe von 40 250J werden, ſoweit das ſich ſchätzen läßt, Minder⸗ ausgaben bei andern Etatsnummern von insgeſamt etwa 20 000 ℳ und Mehreinnahmen von voraus⸗ ſichtlich etwa 38 000 ℳ gegenüberſtehen. Der geſamte Mehrbetrag, ſoweit er heute zu überſehen iſt, wird einſchließlich der bereits bewilligten 80 000 ℳ alſo etwa 120 250 ℳ betragen. Dieſer Summe werden die eben genannten 20 000 38 000 ℳ. gegenüberſtehen, ſo daß der wirkliche Mehrbedarf etwa rund 62 000 ℳ betragen wird, d. h. nicht ganz 4% des Etatsvoranſchlages. Durch die jetzt beantragte Nachbewilligung wird mit Rückſicht auf die vorausſichtlichen Minderausgaben und Mehreinnahmen eine ungünſtige Beeinfluſſung des Jahresabſchluſſes in finanzieller Hinſicht über⸗ haupt nicht erfolgen. Zu den einzelnen Etatsnummern bemerken wir: 1. Die Zahl der von uns untergebrachten Pflegekinder iſt dauernd im Wachſen begriffen. Insbeſondere gilt das von den in Familienpflege in Charlottenburg ſelbſt untergebrachten Kindern, deren Zahl am 1. 10. 1908 ⸗ 706, am 1. 10. 1909 811 und am 1. 2. 1910 872 betrug. Wie wir ſchon früher betont haben, hängt die Zunahme dieſer Zahl zu einem Teil auch mit der Einführung der Generalvormundſchaft zuſammen, aus der im laufenden Jahre 81 Kinder in ſtädtiſche Pflege übernommen worden ſind, zum Teil auch mit der von uns geübten Aufſicht über die Haltekinder, von denen 111 im letzten Jahre in ſtädtiſche Pflege übernommen werden mußten. Auch die Zahl der außerhalb Charlottenburgs in Familien unter⸗ gebrachten Kinder iſt erheblich gewachſen: von 68 am 1. Oktober, 1908 auf 116 am 1. Februar 1910. Ein großer Teil der Kinder bleibt nur kürzere Zeit in Pflege und ſcheidet dann wieder aus. Soweit die Generalvormundſchaft in Frage kommt, wird ein nicht unerheblicher Teil der Koſten aus den vom Generalvormund beigetriebenen Unterhalts⸗ Vorgeſehen ſind im Pflegegeldern 197 700 ℳ, Januar leinſchließlich der res⸗ ſchluß) 178 268 ℳ verausgabt waren. Bis zum