118 — die Liegehalllen und das Luftbad wieder zu verwenden. Immerhin werden die Koſten für den Abbruch, für das Hinſchaffen der abgebrochenen Teile bis zum neuen Waldgelände, die Neuher⸗ ſtellung der Betonſohlen, das Wiederaufrichten und die Erneuerung der Dacheindeckung und des Anſtrichs nach dem von unſerer Hochbauverwaltung aufgeſtellten Koſtenanſchlag 12 500 ℳ erfordern. Die bis jetzt unſerer Waldſchule dienende Wirtſchaftsbaracke des Vaterländiſchen Frauenvereins iſt wegen ihres baulichen Zuſtandes für eine dauernde Verwendung nicht mehr geeignet und auch in ihren Größenabmeſſungen für die in⸗ zwiſchen vermehrte Kinderzahl unſerer Waldſchule nicht mehr ausreichend. Es wird ſich außerdem empfehlen, ſie nunmehr in einer Weiſe aus⸗ zuführen, welche eine größere Dauerhaftigteit ge⸗ währleiſtet. jedoch eine größere Zeit in Anſpruch nimmt und wir den Betrieb während des Sommers nicht ausſchalten möchten, ſo wollen wir die auf dem alten Gelände vorhandene Wirtſchaftsbaracke noch einmal auf dem neuen Gelände für dieſen Sommer aufſtellen. Anforderungen entſprechenden und dauerhafteren Wirtſchaftsgebäudes wird alsdann nach Schluß des Sommerbetriebes in Ausſicht genommen werden können. Die Errichtung dieſes Neubaues wird den Betrag von rund 15 000 ℳ erfordern. Bei der Verlegung der Waldſchule iſt es ebenfalls nicht möglich, alle die vielen größeren und kleineren Nebenanlagen, als Abortgebäude, Bade⸗ anlage, Waſchräume, Waſchküche, Schuppen für Brennſtoffe uſw. wiederzuverwenden. Dieſe kleineren Bauten können jedoch leicht bis zur Eröffnung der Anſtalt in der erforderlichen dauer⸗ haften Weiſe, alſo endgültig hergeſtellt werden. Die Baukoſten betragen hierfür insgeſamt 21 000 ℳ. Außer dieſen beiden Poſten wird noch eine Summe von 6500 ℳ erforderlich, aus welcher die Herſtellung der Umzäunung der Turn⸗ und Spiel⸗ plätze, der Gartenanlagen und des Schulgartens, ſowie endlich der Entwurfsarbeiten und der Bau⸗ leitung zu beſtreiten ſind. Auf Vorſchlag der Hochbaudeputation ſoll die Waldſchule für Gemeindeſchüler unmittelbar neben der Waldſchule für höhere Lehranſtalten errichtet werden, da hierfür nicht zu unterſchätzende Verein⸗ fachungen des Betriebes zu erwarten ſind und auch eine Koſtenerſparnis der Geſamtanlage erzielt wird, zumal die Herſtellung der Bauten zeitlich zuſammenfällt. So entſtehen unter anderem bei der Waldſchule für die höheren Lehranſtalten keine beſonderen Bauleitungskoſt e n. Die hier angeforderten Mittel ſind vielmehr für beide An⸗ ſtalten zuſammen ausreichend. Auch andere Teile, wie z. B. das Luftbad, ein Teil der Einzäunung können beiden Anſtalten gemeinſchaftlich dienen. Wir möchten nicht unterlaſſen, hier darauf hinzuweiſen, daß für die endgültige Ent⸗ wäſſerung beider Anſtalten ſpäter noch weitere Koſten zu erwarten ſind. Die Gemeinde Grune⸗ wald geſtattet nach anderweitigem Vorgang neuer⸗ dings ſelbſt im Waldgelände nicht mehr eine Ver⸗ ſickerung der Abwäſſer und läßt eine ſolche auch bei den bereits dort beſtehenden Erholungsſtätten nicht mehr zu. Es ſind dies die Kindererholungs⸗ ſtätte des Vaterländiſchen Frauenvereins Char⸗ lottenburg, die Frauenerholungsſtätte Leopold Da eine ſolche ſorgfältige Herſtellung Die endgültige Herſtellung eines allen Koppel, die Heilſtätte der Stadt Schöneberg und die Erholungsſtätte Luiſe Studt. Zur Verminde⸗ rung der Betriebskoſten wird ſich für alle dieſe Anſtalten die Herſtellung eines Anſchluſſes an die Charlottenburger Kanaliſation als das geſundheit⸗ lich und wirtſchaftlich Günſtigſte ergeben. Trotzdem iſt es geboten, erſt noch mit den vorgenannten Erholungsſtätten in Unterhandlung zu treten, um alsdan eine Anlage zu ſchaffen, welche allen dieſen Anſtalten in gleicher Weiſe zugute kommen kann. Unſere Tiefbauverwaltung bearbeitet bereits das hierfür erforderliche Projekt. Auch hierüber wird nach Abſchluß der Verhandlungen der Stadt⸗ verordnetenverſammlung eine beſondere Vorlage zugehen. Charlottenburg, den 10. März 1910. Derm ag iſerai. „ n 2 Schuſtehrus. Seel in g. X 318 2 4 Druckſache Nr. 71. Bericht des Petitionsausſchuſſes. Verhandelt 2 Charlottenburg, den 7. Fe bruar 1910. Anweſend: 2 Stadtv. Dr Flatau, Gersdorff, Klick, Mottek, Protze, Dr Röthig, Dr Stadthagen. Seitens des Magiſtrats: Stadtbauräte Bredtſchneider, Seeling, Stadt⸗ ſchulrat Dr Neufert, Stadtſyndikus Dr Maier, Stadtrat Dr Gottſtein. Entſchuldigt: Stadtv. Dr Crüger, Litten. Der Ausſchuß bildet ſich wie folgt: Vorſitzender iſt der Stadtv. Protze. Stellvertreter desſelben der Stadtv. Dr Crüger, Schriftführer ein Beamter der Geſchäftsſtelle. . . Petition des Poſtſetretärs Curwy, hier, bet r. Schaffung eines neuen Zuganges zum Bahnhof Weſtend. Der Ortsverein Charlottenburg des Ver⸗ bandes mittlerer Reichs⸗, Poſt⸗ und Telegraphen⸗ beamten, der liberale Bezirksverein Charlotten⸗ burg⸗Weſt und der Mieterverein Charlottenburgs haben am 11. März 1909 an die Kgl. Eiſenbahn⸗ direktion das Erſuchen gerichtet, zum Bahnhof Weſtend von der Straße an dieſem Bahnhof einen bequemeren und leichteren Zugang dadurch zu ſchaffen, daß der jetzt zwiſchen den Bahnſteigen B und C des Bahnhofs ſchon beſtehende Tunnel nach der Straße „am Bahnhof Weſtend“ hin ver⸗ längert wird, ſo daß man von dieſer Straße aus direkt ohne mühſeliges Treppenſteigen wie jetzt zu den Bahnſteigen gelangen kann. Die Eiſenbahndirektion hat ein näheres Ein⸗ gehen auf den Antrag davon abhängig gemacht, daß ſich die Intereſſenten verpflichten, die Bau⸗ und Betriebskoſten der neuen Anlage zu über⸗ nehmen. Die Baukoſten würden vorbehaltlich genauerer Ermittlung etwa 85 000 ℳ und die Betriebskoſten auf jährlich 12 000 ℳ zu ſchätzen ſein. Bittſteller bittet nunmehr die ſtädtiſchen Körperſchaften, beim Miniſter der öffentlichen