157 Dem Abſchluß eines Vertrages mit der] Waſſerwerken G. m. b. H. andererſeits, wird folgen⸗ Stadtgemeinde Berlin über die Benutzung von ſtädtiſchen Grundſtücken zur Verlegung von Waſſerleitungsdruckrohren und Neben⸗ anlagen für die Berliner und Charlotten⸗ burger Waſſerwerke nach Maßgabe des vor⸗ gelegten Entwurfs wird zugeſtimmt. Bei der Verlegung des zweiten Druckrohres von dem Werk „Jungfernheide“ nach der Stadt — Gemeindebeſchluß vom 13. April/5. Mai 1909 Druckſache Nr. 113 — iſt es notwendig, ein der Stadtgemeinde Berlin gehörendes Grundſtück ſüd⸗ lich der Spree bei Fürſtenbrunn zu durchkreuzen. Im Einverſtändnis mit der Tiefbauverwaltung hatten wir zunächſt verſucht, das betreffende Grund⸗ ſtück käufliſch zu erwerben. Der Berliner Magiſtrat iſt aber zurzeit nicht geneigt, das Grund⸗ ſtück zu verkaufen, hat ſich jedoch bereit erklärt, deſſen Benutzung für die Verlegung eines Druck⸗ rohres, eines Gasrohres und eines Kabels, ſowie eines etwa ſpäter noch erforderlich werdenden zweiten Druckrohres zu geſtatten. Als Gegen⸗ leiſtung fordert der Magiſtrat von Berlin das Recht, ſeinerſeits die der Stadtgemeinde Charlottenburg gehörigen Grundſtücke ſüdlich und nördlich der Spree bei Fürſtenbrunn zur Verlegung zweier Druckrohre und eines Kabels zu benutzen, falls die von dem Waſſerwerk Tegel nach dem Verteilungswerk auf Weſtend führenden 910 mm weiten Rohre künftig durch ſolche von größerer Lichtweite erſetzt werden ſollten. Über die Benutzung der beiderſeitigen Grund⸗ ſtücke iſt der Abſchluß eines Vertrages nach dem hierunter abgedruckten Entwurf vereinbart worden. Durch dieſen Vertrag ſoll gleichzeitig das den Char⸗ lottenburger Waſſerwerken G. m. b. H. durch Ver⸗ trag vom 21./30. November 1895 eingeräumte kündbare und perſönliche Recht zur Durchführung eines Druckrohres durch den der Stadtgemeinde Berlin gehörenden Rohrdamm in ein dauerndes und dingliches um⸗ gewandelt werden. Die dauernde Feſtlegung dieſes Rechtes iſt für uns von weſentlicher Be⸗ deutung, zumal da es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß der Berliner Rohrdamm demnächſt von der Stadt⸗ gemeinde Spandau erworben wird, die alsdann für die Zuſicherung jenes Rechtes neue, ſchwerere Bedingungen ſtellen könnte. Wir halten hiernach die den beiden Stadt⸗ gemeinden bei Zuſtandekommen des Vertrages gegenſeitig zuſtehenden Rechte und obliegenden Verpflichtungen für gleichwertig und erſuchen, dem uns von der Deputation für die Waſſerwerke im Einverſtändnis mit der Tiefbau⸗Deputation vorgeſchlagenen Vertragsabſchluſſe zuzuſtimmen. Ein Plan, der die Führung der beiderſeitigen Rohre darſtellt, liegt bei. Charlottenburg, den 24. März 1910. Der Magiſtrat. Schuſt ehrus. Dr Maier. IIIc. 1416/09. Seydel. Entwurf. Zwiſchen der Stadtgemeinde Berlin, ver⸗ treten durch ihren Magiſtrat einerſeits und der Stadtgemeinde Charlottenburg, vertreten durch ihren Magiſtrat, ſowie den Charlottenburger der Vertrag geſchloſſen: A. Die Charlottenburger Waſſerwerke G. m. b. H. beabſichtigen, von ihrem Waſſerwerk Jungfern⸗ heide aus ein Waſſerleitungsdruckrohr von 800 mm Lichtweite, ſowie ein kleines Gasrohr und ein Tele⸗ graphenkabel durch die Spree und den Fürſten⸗ brunner Weg nach Charlottenburg zu führen, und dieſe Leitungen auf einer Strecke von ungefähr 35 m in ein der Stadtgemeinde Berlin gehöriges Grundſtück einzulegen. In ſpäterer Zeit wird es vielleicht nötig werden, noch ein zweites Druckrohr durch dieſes Grundſtück zu führen. B. Die Stadtgemeinde Berlin wird voraus⸗ ſichtlich in die Notwendigkeit kommen, ihre beiden vom Waſſerwerk Tegel nach dem in Charlottenburg belegenen Verteilungswerk führenden 910 mm weiten Waſſerleitungsdruckrohre durch ſolche von größerer Lichtweite zu erſetzen und nebſt dem vor⸗ handenen Telegraphenkabel an einer anderen Stelle als Düker unter dem Spreebett hindurch zu führen, wobei dieſe Leitungen auf Strecken von ungefähr 20 und 45 m Länge in der Stadtgemeinde Char⸗ lottenburg gehörige Grundſtücke gelegt werden ſollen. Die Lage der künftigen Charlottenburger und Berliner Düker zu den jetzt vorhandenen, im Zuge des Rohrdammes liegenden Berliner Dükern be⸗ ſtimmt ſich daraus, daß einmal auf die etwaige An⸗ lage einer künftigen Straßenbrücke im Zuge des Rohrdammes Rückſicht zu nehmen iſt, deren Aus⸗ führung die Kaſſierung der gegenwärtigen Berliner Düker vorausgehen müßte, und daß andererſeits die Düker ſolchen Abſtand von einander und von der künftigen Straßenbrücke haben müſſen, daß Aus⸗ baggerungen der Flußſohle ohne Gefährdung der ſicheren Lage des Nachbardükers möglich ſind. (C. Auf Grund eines zwiſchen der Direktion der Charlottenburger Waſſerwerke G. m. b. H. und der Direktion der ſtädtiſchen Waſſerwerke von Berlin mit Genehmigung des Magiſtrats von Berlin abge⸗ ſchloſſenen Vertrages vom 21./30. November 1895 haben die Charlottenburger Waſſerwerke von ihrem Waſſerwerk Jungfernheide aus einen Druckrohr⸗ ſtrang von 800 mm Lichtweite durch den der Stadt⸗ gemeinde Berlin gehörigen in den ſogenannten Nonnenwieſen belegenen Rohrdamm, unter den Röhren der Berliner Waſſerwerke hindurch gelegt. Das hiernach beſtehende kündbare Vertragsverhält⸗ nis ſoll dauernd feſtgelegt werden. Um die Ausführung der beiderſeitigen Vor⸗ haben zu ermöglichen, treffen die Beteiligten fol⸗ gende Vereinbarungen: 4. 2 7 1. Die Stadtgemeinde Berlin geſtattet den Charlottenburger Waſſerwerken in dem in dem an⸗ liegenden Lageplan rot angelegten, mit den Buch⸗ ſtaben a be de a umſchriebenen Teil ihres Grund⸗ ſtücks, Bd. 74, Bl. Nr. 2900, von Charlottenburg ein eiſernes Waſſerleitungsdruckrohr von 800 mm I. W., ein kleines Gasrohr und ein Telegraphen⸗ kabel einzulegen und dauernd zu unterhalten, und erklärt ſich zugleich damit einverſtanden, daß in die⸗ ſelbe Landfläche ſpäter noch ein zweites Druckrohr weſtlich von dem erſten Rohr verlegt wird. Die Stadt Charlottenburg iſt berechtigt, das zweite Druckrohr mit einer höchſten lichten Weite von 1200 mm zu verlegen. Das 800 mm Druckrohr und das Gasrohr ſind in dem Plane mit roten Linien,