nichts zu ändern. völkerungsziffer an ſich wird der Entlaſtung wieder entgegenwirken und ſo trotz allem zu einer Ver⸗ mehrung der Krankenbetten drängen. Zur Löſung der ſchwierigen Frage, wie unter ſolchen Umſtänden das Eintreten eines ſtörenden Platzmangels ohne allzugroße Opfer und doch wirk⸗ ſam zu verhindern iſt, haben wir einen ſeither noch nicht beſchrittenen Weg eingeſchlagen. Wir ſind dabei zu einem Plane gelangt, der ſich für die Stadt in wirtſchaftlicher Hinſicht als nutzbringend erweiſen und für künftige, in größerem Maßſtabe zu er⸗ bauende Krankenhausanlagen vorbildlich werden dürfte. Maßgebend für unſere Erwägungen war einerſeits das ſtarke Anſchwellen der Koſten, welche Bau und Betrieb in unſeren der Gegenwart und allen hygieniſchen Anforderungen entſprechend ein⸗ gerichteten Krankenanſtalten erfordern, und anderer⸗ ſeits auch die Wahrnehmung, daß unter unſeren Krankenhauspatienten ſich ſtändig eine größere Anzahl von Leichtkranken und Geneſenden befinden, für welche die koſtſpieligen und komplizierten Ein⸗ richtungen unſerer heutigen Krankengebäude nicht mehr als erforderlich erachtet werden können, denen aber trotzdem die ärztliche Anſtaltsbehandlung und der Aufenthalt in einem Krankenhauſe nicht ver⸗ weigert werden darf. Die Beachtung dieſer beiden Punkte legte uns den Gedanken nahe, bei der jetzt vorzunehmenden Erweiterung unſeres Kranken⸗ hauſes die ſchon vorhandenen Krankengebäude von den Leichtkranken und Geneſenden zu befreien, um auf dieſe Weiſe für die Aufnahme von Schwer⸗ kranken den erforderlichen Platz zu gewinnen, und dann für jene Leichtkranken neue Abteilungen zu ſchaffen, welche, nur mit den notwendigſten Ein⸗ richtungen verſehen, ſowohl billiger zu erbauen als auch billiger zu bewirtſchaften ſind. Wiederholte Unterſuchungen über die Zu⸗ ſammenſetzung unſeres Krankenbeſtandes ergaben, daß die Zahl der Leichtkranken und Geneſenden ſchon jetzt groß genug iſt, um ein derartiges Ab⸗ weichen von dem bisher üblichen Syſtem der Krankenhausbauten zu rechtfertigen. Erforderlich ſind natürlich für Männer und Frauen zwei völlig voneinander getrennte Ab⸗ teilungen, und, wenn einwandfrei verfahren werden ſoll, auch zwei völlig voneinander getrennte Ge⸗ bäude. Nicht aber erſcheint es notwendig, eine ſtrenge Trennung der inneren und der chirurgiſchen Kranken vorzunehmen. Denn aus den in Zukunft nur für Schwerkranke beſtimmten Hauptabteilungen ſollen in die neuen Gebäude nur ſolche Kranke ver⸗ legt werden, welche nicht mehr bettlägerig ſind und nicht mehr einer ſtändigen und beſonderen Kranken⸗ pflege bedürfen. Abweichend von den übrigen Krankengebäuden ſollen die neuen Gebäude ledig⸗ lich Wohnhäuſer darſtellen und den Leichtkranken die zur Erholung und Geſundung nötigen Vor⸗ bedingungen, das Wohnen in kleineren, mit wenigen Betten verſehenen Räumen und die Möglichkeit eines Aufenthaltes im Freien auf Veranden und Vorbauten bieten. Dagegen ſoll die ärztliche Kontrolle und Behandlung gewiſſermaßen ambu⸗ lant in den Hauptabteilungen erfolgen, auch ſoll die Koſt in nur einer beſtimmten Form ohne Zu⸗ fügung von Extraverordnungen in gemeinſamen Speiſeräumen verabreicht werden. Unter ſolchen Umſtänden erſcheint es überflüſſig, Verband⸗ und Unterſuchungszimmer, beſondere Einrichtungen zur Krankenbehandlung und Desinfettionsapparate in 183 — Schon das Anſteigen der Be⸗ die Gebäude einzufügen, und was ſonſt an Ein⸗ richtungen vorhanden ſein muß, wie Baderäume, Anrichteräume und manches andere, kann erheblich vereinfacht werden. So wird im Bau geſpart werden, und ſo wird ſich auch der ganze Betrieb in dieſen Abteilungen denkbar einfach geſtalten, nur wenig Pflege⸗ und Dienſtperſonal erfordern und auch verhältnismäßig wenig Koſten ver⸗ urſachen. Freilich müſſen derartige Abteilungen hin⸗ ſichtlich der Lage und Größe der Krankenräume, hinſichtlich der Anordnung von Fluren und Tage⸗ räumen wie überhaupt hinſichtlich aller techniſchen Einrichtungen den für den Bau von Krankenhäuſern gültigen Vorſchriften genügen. Doch über dieſe hinauszugehen, iſt hier nicht erforderlich. Ferner muß die Möglichkeit erhalten bleiben, die Gebäude im Notfalle einmal mit Schwerkranken belegen zu können, wobei allerdings infektiöſe Kranke aus⸗ geſchloſſen werden müſſen. Vielfache Verſuche, das Ziel mit dem geringſten Koſtenaufwande zu erreichen, haben das vorliegende Projekt entſtehen laſſen. Es iſt beabſichtigt, die beiden Gebäude, eines für Männer und eines für Frauen und Kinder, auf dem tief liegenden Gelände nördlich der inneren Abteilung zu errichten, in einer architektoniſch einfachen Ausführung, mit möglichſt weitgehender Raumausnutzung, jedes in drei Geſchoſſen und jedes für 60 Kranke be⸗ ſtimmt. Von Nebenräumen iſt nur das unbedingt Notwendige vorgeſehen, und was ohne Schaden aus den Obergeſchoſſen verbannt werden durfte, iſt in das Untergeſchoß verlegt worden. Das Krankenhaus wird hiernach im ganzen über 782 Betten verfügen. Eine höhere als die angegebene Belegungs⸗ ziffer zu wählen, verbot der vorhandene Raum im Gelände, welcher eine Vergrößerung und Ver⸗ längerung der Gebäude und damit eine größere Annäherung derſelben an die Erdböſchung im Süden und an die Nachbargebäude ausſchloß. Ebenſowenig durfte die Krankenzahl vermehrt werden, wenn nur mit geringem Perſonal gearbeitet werden ſollte, und aus gleichem Grunde wurde auch der Gedanke, die Speiſeräume in ein beſonderes Gebäude zu verlegen, wieder aufgegeben. Soweit als angängig, um den Gebäuden freie Luft und den Kranken den erforderlichen Bewegungsraum in den Garten⸗ anlagen zu belaſſen, ſind die Abſtände der Gebäude von den Nachbaranlagen heruntergeſetzt worden. Beiſpielsweiſe iſt der Abſtand in der Mittelachſe der Krankenhausanlage, welcher zwiſchen den Hauptabteilungen 42 m beträgt, für die Erwei⸗ terungsanlage nur mit 29 m bemeſſen worden. Anderſeits aber darf eine Vermehrung der jetzt vorhandenen Bettenzahl um 120 Plätze als ausreichend erachtet werden, umſomehr noch, als außerdem in den beiden Gebäuden Raum für vier Reſervebetten vorhanden iſt und im Notfall ohne Schaden für die hier in Betracht kommenden Patienten auch noch weitere 26 Betten eingefügt werden können. Übrigens führt die Zahl von 120 Betten dazu, daß das Krankenhaus ſpäter einmal 1000 Kranke aufzunehmen vermag, ſo, wie es urſprüng⸗ lich beabſichtigt war, aber bisher als unerreichbar gelten mußte. Denn die neue Bauart erfordert für den einzelnen Kranken an überbauter Boden⸗ fläche weniger als die Bauart der älteren Pavillons. Während in den Hauptabteilungen rund 17 4m