— 191 trennt. Auch bei dem Waſchküchengebäude iſt darauf bindung, um eine ſichere und bequemere Kontrolle geachtet worden, daß jeder Raum möglichſt eine ergiebige Querlüftung erhält. Die Waſchküche iſt ebenfalls etwa 6 m im Lichten hoch, beſitzt Fenſter an zwei Seiten mit mehreren Lüftungsflügeln und außerdem in der Decke noch einen Wraſenabluft⸗ ſchacht, der ebenfalls über dem Dachfirſt ausmündet. 8. Keſſel⸗ und Maſchinenhaus. Bl. Nr. 9, 10 und 11. Um einen rationellen Betrieb zu ermöglichen, wurde angeſtrebt, die für das Krankenhaus er⸗ forderliche Zentrale für die Heizungs⸗ und maſchi⸗ nelle Anlage mit der des Bürgerhauſes in Zu⸗ ſammenhang zu bringen. Da jedoch einerſeits die beſchränkten Raumverhältniſſe im Bürgerhaus eine Vergrößerung der dort beſtehenden Keſſel⸗ und Maſchinenzentrale nicht zuließen, anderſeits die dortigen Koch⸗ u d Waſchküchenanlagen ſchon jetzt zu klein ſind und ei weiterem Ausbau des Bürger⸗ hauſes erheblich vergrößert werden müſſen, ſo war die Projektierung eines neuen Keſſel⸗ und Ma⸗ ſchinenhauſes nicht zu umgehen. Die Errichtung des neuen Keſſelhauſes bietet den weiteren Vor⸗ teil, daß die alte Keſſelhausanlage ſolange in Be⸗ trieb verbleiben kann, bis die neue Einrichtung be⸗ ſchafft und fertig montiert worden iſt, ferner wurde die neue Keſſelhaus⸗Anlage gleich derart groß be⸗ meſſen, daß ſie nicht allein für den Betrieb des Bürger⸗ und Krankenhauſes nach ihrem völligen Ausbau ausreicht, ſondern auch noch für den Be⸗ trieb von Gebäuden, deren Errichtung auf dem frei bleibenden Gelände am Schloßpark in Ausſicht ge⸗ nommen worden ſt. Im Keſſelraum können daher 5 Keſſel von je 200 qm Heizfläche (vgl. ſpezielle Beſchreibung im Teil D, Abſchnitt 1) untergebracht werden. Im Maſchinenraum, der ſpäter auch noch erweitert werden kann, gelangen alle erforderlichen Ma⸗ ſchinen zur Aufſtellung. Die Lage des Bureau⸗ raumes des Maſchinenmeiſters ermöglicht eine be⸗ queme Überſicht des Maſchinen⸗ und Pumpen⸗ raumes, ſowie eine Kontrolle des im Keſſelraum beſchäftigten Heizperſonals. An der Oſtſeite des großen Keſſelraumes iſt eine Werkſtatt, ein großer Tagesraum, ein Waſch⸗ und Brauſeraum für die Heizer uſw., ferner ein Verbrennungsofen vorgeſehen, deſſen Rauchfuchs in dem großen Schornſtein mündet. Im Ober⸗ geſchoß befindet ſich eine Wohnung für den Maſchi⸗ niſten, beſtehend aus 3 Stuben, Küche, Bad und Zubehör, nebſt Keller⸗ und Bodenraum. Im andern Flügel an der Weſtſeite ſind im Obergeſchoß mehrere Materialienräume, eine Werk⸗ ſtatt für den Elektromechaniker und ein Schlafraum für 3 Heizer angeordnet worden. Der Transport der Kohlen erfolgt auf dem Grundſtück des Bürgerhauſes von der Mollwitzſtraße aus. Die Wagen fahren direkt in den Kohlen⸗ ſchuppen, die Türen desſelben werden geſchloſſen, ſo daß Geräuſche und Staubentwickelungen nicht nach außen dringen können. Der Kohlenſchuppen iſt 7 m hoch, davon liegen 3 m an Höhe unter Terrain. Die Beförderung der Kohlen zur Keſſel⸗ feuerung erfolgt durch einen mechaniſch arbeitenden Roſtbeſchickungsapparat. Alle Wirtſchaftsräume des Koch⸗ und Waſch⸗ küchengebäudes, ſowie auch die Maſchinenhalle ſind unterkellert und ſtehen alle dieſe Kellerräume ein⸗ ſchließlich der des Leichenhauſes miteinander in Ver⸗ aller Rohrleitungen, Apparate, Transmiſſionen uſw. zu ermöglichen. Die für die Hauptrohrleitungen beanſpruchten Kellerabteilungen werden durch eiſerne Türen getrennt und erhalten die erforder⸗ lichen Ausgänge, die direkt ins Freie münden. Zur weiteren Fortführung der Heizungs⸗, Be⸗ leuchtungs⸗, Warmwaſſer⸗ uſw. Leitungen zu den Krankenpavillons, Verwaltungs⸗ und Schweſtern⸗ haus werden begehbare Kanäle unter Terrain ge⸗ führt, und zwar im Anſchluß an die vorgenannten Kellerräume. 9. Leichen haus. Blatt Nr. 9, 10 und 11. Das Leichenhaus iſt im Zuſammenhange mit dem vorhandenen Leichenhauſe des Bürgerhauſes projektiert worden. Der große Kapellenraum des letzteren Leichenhauſes, der nicht zu allen Zeiten benutzt wird, läßt ſich auch für die vorliegende An⸗ ſtalt ſehr gut verwenden. Da Sektionen der Leichen vom Bürgerhaus ſeltener vorkommen, ſo wurde es für zweckmäßig erachtet, den ganzen Betrieb des Leichen⸗ und Laboratoriumhauſes von der Direktion der Ge⸗ burtshilfe⸗Anſtalt aus zu leiten. Im Kellergeſchoß des neuen Leichenhauſes be⸗ findet ſich an der Nordſeite der gemeinſame Leichen⸗ keller, der auch vom Bürgerhaus⸗Grundſtück zu⸗ gänglich iſt. Der Flur iſt als Vorraum zum Leichen⸗ keller gedacht und dient zur Unterbringung von Leichentransportgeräten, Bahren und Wagen uſw. An den Leichenkeller ſchließt ſich ein kleiner Raum an, der zur Aufbahrung reſp. Beſichtigung einer Leiche dient. Der Eingang für das Publikum iſt gänzlich geſondert von den übrigen Zugängen angeordnet. Der Beſichtigungsraum wird von dem kleinen Aufbahrungsraum, ſofern infektiöſe Leichen zur Aufbahrung gelangen, durch eine durchſichtige Glaswand räumlich abgetrennt. Den gleichen vor⸗ erwähnten Eingang benutzen auch die Handwerker, um zum Einſargungsraum, der gleichzeitig als Sargmagazin dient, zu gelangen. Gegenüber liegt dann der Leichenaufzug, von dem aus die Leichen zum Vorraum der Kapelle weiter befördert werden. Da dieſer Aufzug von Perſonen nicht benutzt werden ſoll, ſo vermittelt eine in der unmittelbaren Nähe . kleine Treppe den Zugang zu dieſem aum. Im Erdgeſchoß befindet ſich nun der beſondere Eingang zu den Laboratoriums⸗ und Sektions⸗ räumen. Da die Laboratoriumsräume den größten Be⸗ trieb im Leichenhauſe ausmachen, ſo wurden die⸗ ſelben ins Erdgeſchoß verlegt, während die Sek⸗ kionsabteilung in das ausgebaute Dachgeſchoß ge⸗ legt wurde. Da es wünſchenswert war, den Betrieb der Laboratoriumsabteilung von dem übrigen Verkehr in dieſem Hauſe abzuſchließen und einheitlich zu geſtalten, ſo wurde es möglich gemacht, alle hierfür erforderlichen Räume innerhalb ein es Geſchoſſes unterzubringen. Im Erdgeſchoß befindet ſich nach Norden ge⸗ legen ein Laboratorium für Mikroſkopie und Bak⸗ teriologie, mit etwa 9 in 2 Reihen angeordneten Plätzen. Dieſer Raum hat zweiſeitiges Licht er⸗ halten. Hieran ſchließen ſich die Räume für Thermo⸗ ſtaten, für Steriliſation, für den Diener, leitenden