—— 193 — Der elektriſche Strom wird aus dem zur Hei⸗ zung und Warmwaſſerbereitung erforderlichen Dampf mit gewonnen. Bei Stillſtand der Ma⸗ ſchinen oder in Fällen der Reſerve wird der Strom durch einfaches Umſchalten dem ſtädtiſchen Lei⸗ tungsnetz entnommen. 6. Schwach ſtro manlagen. Die Ausſtattung der Räume mit Uhren, Tele⸗ Wene und Klingelanlagen erfolgt in der üblichen Weiſe. Das Verwaltungsgebäude erhält im Dach⸗ reiter eine elektriſch betriebene Uhr mit großen Zifferblättern, deren Gehwerk von einer im Bureauraum aufgeſtellten Präziſions⸗Hauptuhr aus elektromagnetiſch angetrieben wird. 7. Eisbereitungs⸗ und Kühl⸗ anlagen. Zur Ausführung gelangt eine künſtliche Eis⸗ bereitungsanlage, um den großen Bedarf an Eis für Kühlung der Milchflaſchen, der Küchenvorräte, ſowie in den Krankenabteilungen zu decken. 8. Dampfkoch⸗ und Waſchküchen⸗ ne b ſt Desinfektionseinrichtungen. Alle dieſe Einrichtungen gelangen den mo⸗ dernen Einrichtungen ähnlicher Anſtalten und den neuzeitlichen Erfahrungen entſprechend in beſtem Material zur Ausführung. Die Beſtimmung der Größen und Zahl der verſchiedenen Apparate erfolgt auf Grund noch anzuſtellender Berechnungen. E. Die innere Einrichtung der Räume ſoll ſich auf die einfachſte, aber ſolideſte Ausführung beſchränken. Alle Zwiſchendecken über den Keller⸗ und oberen Hauptgeſchoſſen werden aus hygieniſchen, wie aus Feuerſicherheitsgründen maſſiv hergeſtellt. Die Wandflächen der Waſch⸗, Bade⸗, Abort⸗, Koch⸗ küchen⸗, Anrichteküchen⸗ und Waſchküchen⸗, Labo⸗ ratoriums⸗, Sektions⸗, Leichen⸗ und Desinfektions⸗ räume erhalten ein etwa 2,20 m hohes Glaſur⸗ plattenpaneel und, ſoweit zweckmäßig, auch ein ſolches aus glaſierten Steinen. Die Wanodflächen der Operations⸗, Steriliſations⸗ und Entbindungs⸗ ſäle werden bis zur Decke mit glaſierten Wand⸗ platten bekleidet. Die Deckenflächen der Entbin⸗ dungs⸗ und Operationsſäle beſtehen zum großen Teil aus Glas (für Oberlicht⸗ bzw. künſtliche Decken⸗ beleuchtung), zum Teil aus glaſierten Platten⸗ bekleidungen. Alle übrigen Räume erhalten ein Paneel aus ſteriler und abwaſchbarer Wandfarbe. Sämtliche Ecken und Winkel und Anſchlüſſe an Fuß⸗ böden⸗, Wand⸗ und Deckenflächen werden aus⸗ gerundet. Sämtliche Treppen werden maſſiv her⸗ geſtellt. Über die weiteren Einrichtungen iſt im Abſchnitt D., Techniſche Einrichtungen, das Er⸗ forderliche bereits geſagt worden. F. Die architektoniſche Geſtaltung (Blatt Nr. 12, 13 und 14) iſt in einfachſter Ausführung gedacht. Die ſämtlichen Flächen und Geſimſe werden in Putz, und nur der Sockel und das Portal des Verwal⸗ tungsgebäudes aus wetterfeſten Werkſteinen her⸗ geſtellt. Die Dächer erhalten Doppeldeckung aus unglaſierten, naturroten Bieberſchwänzen. Einzelne unſchön wirkende Giebelflächen der Hinterſeiten des Bürgerhauſes ſollen, ſoweit ſie nicht von dem Wirtſchaftsgebäude der Geburtshilfe⸗ Anſtalt bereits verdeckt ſind (vergleiche Schnitt durch die Querachſe des Grundſtücks auf Bl. Nr. 15) — durch architektoniſche Mittel verbeſſert werden. G. Garten⸗, Wege⸗ und ſonſtige Terrainanlagen. Das gegenwärtige Terrain liegt gegen das Straßenniveau etwa 1 ½2 —2 Meter tiefer. In der Koſtenberechnung iſt daher auf eine entſprechende Auffüllung mit möglichſt ſterilen Bodenmaſſen bis Bürgerſteighöhe gerechnet worden. Ein bevorzugter Gartenſchmuckplatz ſoll der Teil in der Hauptachſe des Terrains bilden. Auch für die übrigen außer⸗ halb der Wege freibleibenden Flächen ſind An⸗ pflanzungen geplant, einerſeits um den Wöchne⸗ rinnen einen angenehmen Aufenthalt im Freien bei zuträglichem Wetter zu ermöglichen, anderſeits, um auch die einzelnen Gebäudegruppen hervor⸗ zuheben und miteinander in Beziehung zu bringen. Harte Pflaſterungen ſollen überall vermieden werden. Die Hauptfahrtſtraßen werden aus Stampfaſphalt hergeſtellt, um ein möglichſt ge⸗ räuſchloſes Fahren zu ermöglichen. H. In ventar. Alle Möbel und ſonſtigen inneren Einrichtungs⸗ gegenſtände werden den Anforderungen der Hygiene entſprechend in einfacher und ſolider Weiſe aus⸗ gebildet. J. Baukoſt en. Infolge verſchiedener Umarbeitungen und Ver⸗ einfachungen des Projektes ſind die Baukoſten nach Möglichkeit reduziert worden. Die Koſten für die geſamte Bauanlage des erſten Bauabſchnittes, einſchließlich aller techniſchen und maſchinellen Einrichtungen, Garten⸗ und Wege⸗ anlagen, Einfriedigungen, der architektoniſchen Be⸗ arbeitung und örtlichen Bauleitung, der Bauzinſen und Insgemeinkoſten betragen 1 867 600 ℳ. Das ergibt bei 211 Betten (113 Erwachſene und 98 Säuglinge) 8851 ℳ pro Bett. Die Baukoſten der ſpäteren Erweiterung be⸗ tragen 629 150 ℳ, alſo der erſte und zweite Bau⸗ abſchnitt zuſammen 1 867 600 — 629 150 ⸗ 2 496 750 ℳ. Das ergibt bei 418 Betten (222 Er⸗ wachſene und 196 Säuglinge) rund 5973 “L pro Bett. Die Koſten für das Inventar betragen für den erſten Bauabſchnitt 113 000 ℳ, für den zweiten Bauabſchnitt 70 850 ℳ. Das Inventar iſt pro Bett für Erwachſene, ein⸗ ſchließlich für Säuglinge, im erſten Bauabſchnitt mit 1000 ℳ und im zweiten Bauabſchnitt mit 650 ℳ berechnet worden. Die Koſten des Grundſtücks einſchließlich der Zinſen, des Kaufpreiſes des Kaiſer⸗Friedrich⸗An⸗ denkens und der Aufwendungen für die Fahr⸗ ſtraßenherſtellung außerhalb des Terrains betragen zuſammen 714 400 ℳ. Die Geſamtkoſten für die Bauanlage des erſten Bauabſchnittes betragen ſomit 1 867 600 ℳ für Bau, 113 000 ℳ für Inventar, 714 400 ℳ für Grundſtück, zuſammen 2 695 000 .