—— 108 ——— ganz beſonders auch mit Rückſicht auf jene wich⸗ der Konferenz, zumal für die Großſtädte, und mit tigen kommunalpolitiſchen Gruppen von Wert iſt, wenn einer Anzahl von Magiſtratsmitgliedern und oberen Beamten, die auf dieſen Gebieten beſonders tätig ſind, Gelegenheit geboten wird, ihre Er⸗ fahrungen durch den Beſuch der Ausſtellung zu bereichern. Unſer Intereſſe an der Weltausſtellung haben wir im übrigen bereits dadurch bekundet, daß ſich die Schulverwaltung an der Deutſchen Unterrichtsausſtellung beteiligt, (Druckſache Nr. 37 Seite 52 der Stadtverordnetenvorlage für 1910) und wir außerdem unter Beihilfe des Preußiſchen Staates Modell und Bild der neuen Charlotten⸗ burger Brücke ſowie eine Sammlung von Ent⸗ würfen für deren künſtleriſche Ausgeſtaltung aus⸗ ſtellen. Was die Auswahl der zu entſendenden Ver⸗ treter betrifft, ſo beabſichtigen wir ebenſo, wie bei der Weltausſtellung in Paris im Jahre 1900, auch nach Brüſſel 3 Magiſtratsmitglieder und 4 obere Beamte zu entſenden. Wir behalten uns jedoch die Entſcheidung darüber vor, ob überhaupt und eventuell wieviele obere Beamte entſandt werden ſollen. In erſter Linie maßgebend für dieſe Ent⸗ ſcheidung ſoll das Urteil der die Ausſtellung be⸗ ſuchenden Magiſtratsmitglieder über den Wert der Ausſtellung für die weitere Ausbildung der oberen Beamten ſein. Die Dauer der Reiſe iſt — einſchließlich der Reiſetage — auf 9 Tage bemeſſen worden; an Reiſediäten ſollen, abweichend von den Beſtimmungen über Gewährung von Reiſekoſten, in Anbetracht der beſonders hohen Koſten des Aufenthalts bei dergleichen Veranſtaltungen den Magiſtratsmitgliedern je 500 und den oberen Beamten je 400 ℳ gewährt werden. Wir erſuchen zur Deckung dieſer Koſten den Betrag von 3100 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds zu bewilligen. Da ſich die Reiſe in außerdeutſche Staaten erſtreckt, bedarf es gemäß § 7 der Beſtimmungen über die Ge⸗ währung von Reiſekoſtenentſchädigungen bei Dienſt⸗ reiſen eines Gemeindebeſchluſſes. Charlottenburg, den 25. April 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Matting. Seydel. IIIb 937. Druckſache Nr. 107. Vorlage betr. Teilnahme an der Internationalen Konferenz über Arbeitsloſigkeit. Urſchriftlich mit den Vorgängen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Koſten zur Entſendung von 2 Vertretern — zur Teilnahme an der in der Zeit vom 18. bis 21. September d. I. in Paris ſtatt⸗ findenden Internationalen Konferenz über Arbeitsloſigkeit in Höhe von rund 750 werden aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt. Nach der uns zugegangenen Einladung findet in der Zeit vom 18. bis 21. September d. I. in Paris eine Internationale Konferenz zur Be⸗ ſprechung der in den einzelnen Ländern gegen die Arbeitsloſigkeit getroffenen Anordnungen ſtatt, mit dem Ziel eines herzuſtellenden dauernden Zu⸗ ſammenſchluſſes der Fachmänner verſchiedener Länder. Bei der hohen allgemeinen Bedeutung Rückſicht auf die bei uns zurzeit ſchwebenden Arbeiten über die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit im beſonderen haben wir die Beſchickung der Konferenz mit 2 Vertretern beſchloſſen. Außer einem Magiſtratsmitgliede beabſichtigen wir noch den Direktor des ſtatiſtiſchen Amts abzuordnen, deſſen Mitwirkung an den einſchlägigen Arbeiten wir auch weiterhin für erwünſcht halten und für den beſonders von der Erörterung der Frage der Arbeitsloſenſtatiſtik und deren Verbeſſerung, der ein beſonderer Platz in der Tagesordnung der Konferenz eingeräumt iſt, neue und wichtige Anregungen zu erwarten ſind. Weitere wichtige Gegenſtände der Tagesordnung betreffen den Arbeitsnachweis und das Verſicherungsweſen. Die entſtehenden Koſten von rund 750 ℳ ſollen dem Dispoſitionsfonds entnommen werden. Da ſich die Reiſe in außerdeutſche Staaten erſtreckt, bedarf es gemäß § 7 der Beſtimmungen über die Ge⸗ währung von Reiſekoſtenentſchädigungen bei Dienſt⸗ reiſen eines Gemeindebeſchluſſes. Wir erſuchen um Zuſtimmung. Charlottenburg, den 27. April 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Seydel. IIIb. 949. Druckſache Nr. 108. Vorlage betr. Ehrenpreis für Vorführung von Polizeihunden. Urſchriftlich mit Vorgang an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Zur Stiftung eines Ehrenpreiſes für die im Mai d. J. ſtattfindende Vorführung von bereits bewährten Polizeihunden wird der Betrag von 100 ℳ aus dem Dispoſitions⸗ fonds bewilligt. Im Mai d. I. findet auf der Rennbahn zu Karlshorſt von den Zuchtvereinen für Deutſche Schäferhunde, Airedaleterrier und Dobermann⸗ pinſcher, ſowie von dem Verein zur Förderung der Zucht und Verwendung von Polizeihunden eine Vorführung von bereits bewährten und durch ihre Leiſtungen im Sicherheitsdienſte bekannt ge⸗ wordenen Polizeihunden ſtatt. Durch die Vor⸗ führung ſoll nicht nur das Intereſſe des Publikums, ſondern auch das der Polizeibeamten gehoben und das Beſtreben erweckt werden, in der Ausbildung von Hunden für Dienſtzwecke das Beſte zu leiſten. Zur Ausführung dieſer Abſicht iſt außer dem Erfordernis nicht unerheblicher Mittel zur Deckung der Unkoſten auch die Gewährung von Auf⸗ munterungspreiſen an die Führer beſonders guter Hunde auf Vorſchlag eines Richterkollegiums in Ausſicht genommen. Die Leitung der „Polizei⸗ hundprüfung zu Karlshorſt Mai 1910“ unter dem Vorſitz des Königlichen Polizei⸗Majors Klein in Berlin iſt nun mit der Bitte bei uns vorſtellig ge⸗ worden, ihr für den gedachten Zweck einen „Preis der Stadt Charlottenburg“ zu gewähren. Bei der Bedeutung der Polizeihunde für den Sicherheits⸗ und Kriminaldienſt und damit für die Allgemein⸗ heit, haben wir geglaubt, dieſem Erſuchen ent⸗