—— 291 — an uns iſt die Einladung zur Beteiligung an der Ausſtellung ergangen. Bei der Wichtigkeit der internationalen Hygiene⸗Ausſtellung haben wir be⸗ ſchloſſen, uns an der Ausſtellung mit einer Reihe von Gegenſtänden, die die Entwicklung unſerer hygieniſchen Einrichtungen zeigen ſollen, zu be⸗ teiligen. In Ausſicht genommen ſind Bilder, Modelle, Druckſachen und ſtatiſtiſche Darſtellungen. Von den von den einzelnen Verwaltungszweigen vorgeſchlagenen Ausſtellungsgegenſtänden haben wir folgende ausgewählt: 1. Die Organiſation des Wohnungsamts, 2. Modelle und Zeichnungen des alten und neuen Waſſerturms in Weſtend, Modelle nebſt Zeichnungen und Erläuterungen unſerer Rieſelfeldanlagen, einer unterirdiſchen Bedürfnisanſtalt und eines Spülſchachts der Schwemmkanaliſation, ſowie Photographien einzelner Bedürfnisanſtalten, 3. Geburtshilfe, Modelle, Abbildungen und Druckſchriften über das Dreiverteilungsverfahren bei der Müllbeſeitigung, 2 Photographien und Pläne des heims, Photographien einer Säuglingsfürſorgeſtelle nebſt Milchküche, ſowie graphiſche Dar⸗ ſtellungen über Säuglingsfürſorge und Vor⸗ 11 Ledigen⸗ —1 ernährung, §. Photographien einer Schulſpeiſungsſtelle nebſt graphiſchen Darſtellungen über Schul⸗ ſpeiſung, Modell der Waldſchule nebſt Photographien und Überſichten über ihre Erfolge (das Modell iſt bereits für die Weltausſtellung in Brüſſel angefertigt), Modell der Gemeindeſchule in der Sybel⸗ ſtraße nebſt Photographien (gleichfalls bereits für Brüſſel angefertigt), Überſichten über die Beteiligung an den Jugendſpielen und Spielfeſten, über Be⸗ nutzung der Brauſebäder in den Schulen, über Beſchickung der Ferienkolonien und ihre Ergebniſſe, über die Aufwendungen für hy⸗ gieniſche Zwecke in den Schulen, über ortho⸗ pädiſchen Unterricht in den Schulen, über die Schulzahnklinik, über die Tätigkeit der Schulſchweſtern, endlich die bereits für die Weltausſtellung in Brüſſel fertiggeſtellten Hefte mit Perſonalbogen von B⸗Klaſſen uſw., 12. Bevölkerungsſtatiſtiſche Darſtellungen, 13. Modell und Pläne des Tuberkuloſeheims Beetz⸗Sommerfeld, ſowie Photographien und Statiſtiten über die Bekämpfung der Tuber⸗ kuloſe in Charlottenburg. Die Geſamtkoſten ſind überſchläglich einſchließ⸗ lich der Transport⸗ und Aufſtellungskoſten auf 11 000 ℳ berechnet, die dem Dispoſitionsfonds entnommen werden ſollen. Wir erſuchen um Zuſtimmung zu unſerem Beſchluſſe. Charlottenburg, den 2. Juni 1910. Der Magiſtrat. Sſch u ſte hr u s. Matting. 111v 2065/09. 10. 44. Samter. 4 Modell des geplanten Krankenhauſes für Druckſache Nr. 167. Vorlage betr. Errichtung einer Fettfanganlage auf dem Rieſelfelde. urſchriftlich mit den Akten Fach I F, Nr. 5 und Fach 29—19 Bd. I und 11 an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Der Magiſtrat wird ermächtigt, den abge⸗ druckten Vertrag mit der Geſellſchaft für Abwäſſerklärung m. b. H. abzuſchließen. Seit dem Jahre 1902 haben wir uns ein⸗ gehender mit der Frage beſchäftigt, wie man den auf dem Rieſelfelde in den Abſitzbecken gewoanenen Schlamm beſſer als bisher verwerten kann. Der Schlamm wird bis jetzt aus dem Abſitzbecken auf beſondere Schlammtrockenplätze geleitet und muß dort wochenlang liegen bleiben, bis er durch Ein⸗ trocknen ſtichfeſt wird und abgefahren werden kann. Die im Jahre 1903 in einer kleinen Verſuchs⸗ anlage vorgenommenen Verſuche, die auf eine Ent⸗ fettung des Schlammes und Trocknung der Rück⸗ ſtände ausgingen, haben einen befriedigendenErfolg, der zur Herſtellung einer Anlage im Großen hätte ermutigen können, nicht gebracht. Es lag dies daran, daß bei dem damals erprobten Verfahren dem Schlamm erhebliche Mengen teurer Chemikalien zugeſetzt werden mußten und die Betriebs⸗ und Anlageioſten außerordentlich hoch wurden, ſodaß ein wirtſchaftlicher Vortell gegenüber dem bis⸗ herigen Schlammbeſeitigungsverfahren nicht ſicher⸗ geſtellt ſchien. Im Oktober 1967 trat die Geſellſchaft für Abwäſſerklärung m. b. H. an uns mit dem Antrage heran, hr die Vornahme von Verſuchen mit ihren Fettfängern nach dem Syſtem Kremer auf dem Rieſelfelde zu geſtatten. Bei dem Verfahren dieſer Geſellſchaft wird das Fett nicht erſt aus dem Schlamm, ſondern ſchon aus dem friſchen Abwaſſer entfernt. Der Geſellſchaft wurde die Herſtellung einer kleinen Verſuchsanlage geſtattet. Nachdem auf Grund der erſten Verſuche der zuerſt aufge⸗ ſtellte Apparat einer weſentlichen Umänderung unterzogen worden war, um das böchſt unerwünſchte Abſitzen an Schlamm innerhalb des Apparates zu vermeiden, wurden befriedigende Ergebniſſe er⸗ zielt und zwar wurden im Durchſchnitt aus 1000 chm Abwaſſer rd. 35 kg Fettſchlamm mit einem Fett⸗ geyalt von etwa 53 v. H. gewonnen, d. h. es wurde ein ſehr erheblicher Teil des überhaupt im Char⸗ lottenburger Abwaſſer enthaltenen Fettes zurück⸗ gehalten. Das gewonnene Fett kann induſtriell weiter verwendet werden, namentlich zur Her⸗ ſtellung billiger Seifen und Schmiermaterialien. uUum nun einen dauernden Verſuch in großem Maßſtabe durchführen zu können, hat die Geſell⸗ ſchaft für Abwäſſerklärung um die Genehmigung zur Errichtung einerfür eine ganze Abſitzbeckengruppe ausreichenden Fettfanganlage nachgeſucht. Nach längeren Verhandlungen iſt der unten abgedruckte Vertragsentwurf vereinbart worden. Aus dem Entwurfe geht hervor, daß die Stadtgemeinde Charlottenburg eigenes Kapital für die Anlage nicht aufzuwenden hat, und daß ihr die geringen, durch die ſehr einfache Bedienung der Anlage entſtehenden Betriebskoſten auf jeden Fall voll erſetzt werden. Entſprechen die Ergebniſſe dieſer größeren Anlage denen des kleinen Verſuchs, ſo iſt ſogar auf einen kleinen Gewinn für die Stadt Izu rechnen. Hierbei iſt dann noch zu berückſichtigen,