— 295 ſchreitungen von im einzelnen mehr als 500 ℳ not⸗ wendig geworden ſind, erfordern zuſammen einen Mehrbedarf von 65 712,38 /. Die größte darin enthaltene Summe von 28 369,69 ℳ betrifft die Unte von Perſonen in den ſt ä d tiſche n Krankenhäuſern, für die die Armen⸗ verwaltung die Koſten an den Etat der Kranken⸗ häuſer abführt, ſo daß die gleiche Summe im Kpaitel 1 in Einnahme mehr erſcheint. Unſere in der früheren Vorlage vom 4. November 1909 — Druckſache Nr. 319 S. 552 — ausgeſprochene An⸗ nahme, daß ſich bei den Koſten der Verpflegung in ſtädtiſchen Krankenanſtalten etwa 30 000 erſparen laſſen würden, hat ſich nicht bewahrheitet. Die Zahl der Aufnahmen auf Armenkoſten hat 1909 2333 ℳ gegen 2010 ℳ 1908 betragen, ſo daß auch in den ſtädtiſchen Krankenhäuſern Mehr⸗ toſten für die Armenverwaltung nicht zu umgehen waren. Ein wirklicher Mehraufwand liegt jedoch, wie geſagt, nicht vor, da die Summe an anderer Stelle des Etats wieder vereinnahmt wird. Für bare Unterſtützungen ſind bereits 50 000 ℳ nachbewilligt worden, jedoch noch weitere 13 806,76 ℳ erforderlich geweſen. Die Zahl der monatlich laufend unterſtützten Perſonen iſt gegen das Jahr 1908 von 34 122 auf 37 287, die der Sonderunterſtützungen von 7942 auf §678 geſtiegen. Die Urſache liegt einmal in der Vermehrung der Einwohnerzahl um etwa 11 000, ſodann aber in den fortdauernd hohen Preiſen aller Lebensbedürfniſſe und den noch immer nicht weſentlich gebeſſerten allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Auch bei der Etatsnummer „Kleidung“ iſt bereits eine Nachbewilligung von 000 ℳ erfolgt, jedoch auch hier ein weiterer Mehrbedarf von 1640,66 d eingetreten. Für Brennvorräte ſind 1908 bereits 16 631 ℳ ausgegeben worden, während der unveränderte Betrag von 12 500 ℳ für 1909 im Etat ſtehen geblieben iſt. Die Ausgabe hat hier 14 881,79 ℳ, alſo weniger als 1908, aber 2381,79 J mehr, als im Etat vorgeſehen, betragen. Die Höhe der Erſtattungen an aus⸗ wärtige Armenverbände läßt ſich nie⸗ mals mit Sicherheit vorher ſchätzen. Gegen 70 000 ℳ im Etat ſind 79 200,91 ℳ alſo 9200,91 ℳ mehr erforderlich geworden. Die allgemeine Preisſteigerung hat ſicher überall zu erhöhten Auf⸗ wendungen und daher auch zur Erhöhung der von uns zu erſtattenden Summen geführt. Für Geburtshilfe ſind bereits 2300 nachbewilligt worden, die wirkliche Ausgabe hat aber noch 597 ℳ mehr betragen. 225 Für ärztliche Hilfeleiſtungen ſind im Etat 4500 ℳD vorgeſehen, während die Iſt⸗ ausgabe ſchon 1908 4599 ℳ betragen hatte. Im Jahre 1909 iſt ein Mehraufwand von 912 ℳ gegen den Etat entſtanden. Eine auch nur einigermaßen zuverläſſige Schätzung iſt hier völlig unmöglich. Bei dem Etatsanſatz für Heilmittel ſind bei den Nummern Milch, Krantenkoſt und ſonſtige diätetiſche Mittel Erſparniſſe von zuſammen 4856,38 gemacht worden. Dieſen Erſparniſſen ſtehen jedoch erhöhte Aufwendungen für Arzneien und Verbandsſtoffe von 6886,78 ℳ mehr als ver⸗ anſchlagt und für Brillen, Bruchbänder, Bandagen, orthopädiſche Apparate und dergl. 2272 ℳ mehr als veranſchlagt gegenüber. Der Geſamtmehrbedarf rbringun g bei dieſem Etatsanſatz ſtellt ſich ſonach auf 4302,40 Die erhöhte Ausgabe für Arzneien erklärt ſich zu einem Teil daraus, daß ſich in dem Mehraufwand 2858 ℳ befinden, die noch das alte Jahr 1908 be⸗ treffen, aber erſt nach dem Abſchluſſe angewieſen werden konnten. Bei den chirurgiſchen Hilfs⸗ mitteln iſt der Mehrbedarf zu einem Teil auf die erhöhte Zahl chirurgiſcher Fälle im Krankenhaus, zu einem andern Teil auf die weſentlich erhöhten Ausgaben für Behandlung von Krüppeln und die dadurch notwendig werdenden orthopädiſchen Apparate zurückzuführen. Für die Unterbringung von G eiſteskranken ſind gleichfalls bereits 2000 ℳ nachbewilligt worden, die Ausgabe hat jedoch noch weitere 2401,93 ℳ) mehr betragen. In den Landesirrenanſtalten befanden ſich 1909 gegen Bezahlung von Pflegekoſten 30 Perſonen mehr als 1908, in der Dr Edelſchen Anſtalt zur vorübergehenden Behandlung 56 Perſonen mehr. Für die Unterbringung in nicht⸗ ſt äd tiſchen Krankenanſtalten hat die bereits früher erfolgte Nachbewilligung von 30 000 ℳ nicht ausgereicht, es ſind vielmehr weitere 1298,30 ℳ notwendig geworden. Von den Ausgaben entfällt ein Betrag von 27 294,25 ℳ allein auf die Charlottenburger Säuglingsklinik, in der 176 Säuglinge auf Armenkoſten behandelt worden ſind, ein weiterer Betrag von 13 308,10 ℳ auf die Königliche Charité, die 181 Charlottenburger Kranke für Rechnung der Armenverwaltung behandelt hat. Der Reſt verteilt ſich auf dine größere Anzahl verſchiedener Krankenhäuſer, Augenkliniken uſw. Im Bürgerhauſe hat infolge der ſehr verſtärkten Überweiſung von arzneibedürftigen kranten Siechen aus dem Krankenhauſe Weſtend die für Arzneien und Verbandsmittel vorgeſehene Summe von 3600 ℳ nicht ausgereicht, ſie mußte vielmehr um 894 ℳ überſchritten werden. Wir beantragen, einem Beſchluſſe der Armen⸗ Direktion folgend, die Nachbewilligung der einzelnen Beträge. Charlottenburg, den 2. Juni 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehr us. Samter. vIIIla 01 799. Druckſache Nr. 172. Vorlage betr. Regulierung der Straße auf der Weſtſeite des Guſtav⸗Adolf⸗Platzes. Urſchriftlich mit den Akten Fach 8 Nr. 156 an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 1. Der Regulierung der Straße auf der Weſtſeite des Guſtav⸗Adolf⸗Platzes zwiſchen Osna⸗ brücker⸗ und Braheſtraße wird zugeſtimmt. 2. Die Regulierungskoſten in Höhe von 51 500 ℳd ſind vorſchußweiſe aus dem an⸗ zuſammelnden Straßenregulierungsfonds zu entnehmen. Die Deckung hat durch die von den Anliegern vertragsmäßig übernommenen Beiträge zu erfolgen. 3. Der von den Anliegern nicht einziehbare Reſt der Regulierungskoſten in Höhe von etwa 4600 ℳ iſt dem Ordinarium des Straßen bauetats zur Laſt zu legen.