ſchen Waſſerproben. Die Wertſtatt iſt erforderlich zur Ausführung kleinerer Schmiede⸗ und Schloſſer⸗ arbeiten, wie ſie ſich bei der Ausbeſſerung und Unterhaltung der Maſchinen, Dampfkeſſel, Rohr⸗ leitungen und Geräte ergeben. Dieſe Arbeiten mußten bisher in der Werkſtatt in Weſtend oder von Privatunternehmern in der Stadt ausgeführt werden. Durch die Einrichtung der Werkſtatt iſt die Einſtellung beſonderer Arbeitskräfte nicht crforderlich, da von dem infolge der Verkürzung der Arbeitszeit vermehrten Maſchinenperſonal eine Arbeitskraft auf dem Werke nicht voll ausgenutzt werden kann und daher ſchon jetzt zeitweiſe in der Werkſtatt in Weſtend beſchäftigt wird. Der Bureau⸗ raum iſt vorgeſehen, da in abſehbarer Zeit eine Ver⸗ mehrung des Aufſichtsperſonals notwendig ſein wird. Die Kellerräume ſollen zur Aufbewahrung von Betriebsmaterialien und Maſchinenerſatz⸗ teilen zweckmäßige Verwendung finden. Die Koſten ſind auf 28 000 ℳ veranſchlagt. Mit der architektoniſchen Ausgeſtaltung des Hauſes iſt die Hochbauverwaltung befaßt. Zu b. Die Abwäſſer von der Sandwäſche, die das aus dem Waſſer durch Rieſelung und Fil⸗ tration ausgeſchiedene Eiſenoxyd mit ſich führen, wurden bisher ohne weiteres der faulen Spree zugeführt. Es iſt jedoch zu befürchten, daß der in der faulen Spree auf dieſe Weiſe zur Ablagerung kommende Eiſenſchlamm mit der Zeit wieder auf⸗ gelöſt und dem Grundwaſſer von neuem zugeführt wird. Vermutlich iſt hierauf zum Teil ſchon das in den letzten Jahren beobachtete Anſteigen des Eiſen⸗ gehaltes in dem geförderten Grundwaſſer zurück⸗ zuführen. Um neue koſtſpielige Vergrößerungen der Enteiſenungsanlagen zu vermeiden, beabſich⸗ tigen wir die auf dem überſandten Lageplan dar⸗ geſtellte Kläranlage für die Abwäſſer der Sand⸗ wäſche mit einem Koſtenaufwand von 10 000 ℳ zu bauen. Zu c. Die durch Klinkerpflaſter befeſtigten Kohlen⸗ und Sandlagerplätze bedürfen, entſprechend dem Anwachſen des Betriebes, dringend der Ver⸗ größerung, da ſchon jetzt die ſachgemäße Lagerung der verſchiedenen Kohlenſorten und des Filter⸗ materials auf Schwierigkeiten ſtößt. Eine Anfuhr von Betriebs⸗ und Baumateria⸗ lien auf dem Landwege iſt jetzt ſehr umſtändlich und mit erheblichen Unkoſten verknüpft, da ge⸗ pflaſterte Wege auf dem Waſſerwerksgrundſtück nicht vorhanden ſind. Da aber nicht alle Materia⸗ lien auf dem Waſſerwege bezogen werden können, iſt die ordnungsmäßige Befeſtigung der Hauptwege des Geundſtücks unaufſchiebbar. Gleichzeitig hiermit muß eine Verlegung der Hauptzugangstore vor⸗ genommen werden, weil infolge der letzten Neu⸗ bauten die alten Tore ungünſtig liegen und ihre Beibehaltung die Herſtellung eines unzweckmäßig langen Pflaſterweges bedingen würde. Zur Ausführung der auf dem mit über⸗ ſandten Plane vom 2. 6. 10. dargeſtellten Arbeiten ſind 19 000 ℳ erforderlich. Zu d. Die Beleuchtung des Werks erfolgt bis jetzt mit Petroleumanlagen. Dieſe Beleuchtung iſt bei dem heutigen geſteigerten Lichtbedürfniſſe durchaus unzureichend. Wenn ſie auch früher ge⸗ nügt hat, ſo iſt das jetzt nicht mehr der Fall, da ſchon die an dem Waſſerwerke vorbeiführenden Straßen von Siemens « Halske durch elektriſche Bogenlampen weſentlich heller beleuchtet werden als unſere Arbeitsräume, und dieſer Gegenſatz die Beleuchtung unſeres Werkes um ſo mangelhafter erſcheinen läßt. Das Gas kann von den ſtädtiſchen Gaswerken bezogen werden, die ein Rohr bis zum Bahnhof Fürſtenbrunn liegen haben. Durch die Spree iſt bereits im vorigen Jahre mit dortiger Zuſtimmung — Beſchluß vom 5. Mai 09, Druck⸗ ſache 113 — gleichzeitig mit einem Waſſerrohr⸗ düker ein Gasrohrdüker geführt worden, ſo daß für den Anſchluß nur noch verhältnismäßig geringe Koſten aufgewendet werden brauchen. Die Anlagekoſten für die Gasbeleuchtung be⸗ tragen im ganzen 13 000 ℳ. Die Mittel für die Bauausführungen im Ge⸗ ſamtbetrage von 70 000 ℳ. werden in die nächſte Anleihe eingeſtellt und die vor Aufnahme der Anleihe erforderlichen Ausgaben aus verfügbaren Mitteln der 1908 er Anleihe vorſchußweiſe beſtritten werden. Mit unſeren Anträgen folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Deputation für die Waſſerwerke. Charlottenburg, den 2. Juni 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Dr Spiegel. i. V 111 . 218. Druckſache Nr. 176. Antrag. Die Stadtverordnetenverſammlung wolle be⸗ ſchließen, den Magiſtrat zu erſuchen, an die Verſamm⸗ lung ſchleunigſt eine Vorlage behufs Anderung des § 5 der Wertzuwachsſteuerordnung vom 14. März 1910 gelangen zu laſſen. Die Anderung ſoll ſich darauf beziehen, daß dieſer Paragraph im Sinne des § 10 der von der Reichskommiſſion beſchloſſenen Reichs⸗ wertzuwachsſteuer gefaßt wird, ſo daß Auf⸗ wendungen, welche für Verbeſſerungen durch Neu⸗ und Umbauten erfolgt ſind, dem An⸗ ſchaffungswerte bei Ermittelung des Wert⸗ zuwachſes hinzugerechnet und nicht vom Ver⸗ äußerungswerte abgezogen werden. Charlottenburg, den 25. Mai 1910. Brode, Schwarz, Otto, Ruß, O. Harniſch, Jaſtrow, Dr Landsberger, Dr Röthig, Walther, Flatau, Dr Otto Frentzel, Klau, Nickel, Marquardt, Meyer, Jacobi, Gersdorff, I. Wagner, Braune, Wenig, Bergmann, eeeee, ee St. V. 387. 3 114 Charlottenburg, den 3. Juni 1910. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Kaufmann. Monotypeſatz und Druck von Adolf Gert G. m. b. H. Ccharlottenburg.