— 304 — und Einrichtungen, wie Schulen, Feuerwachen, Krankenanſtalten, Geneſungsheim, Gemeindefried⸗ hof, ſowie die Erweiterung der vorhandenen Ver⸗ waltungsgebäude. Nur wenn der Fonds über aus⸗ reichende Mittel verfügt, iſt die Stadtgemeinde in der Lage, in vorausſchauender Weiſe den Bedarf an Grundbeſitz unter angemeſſenen Bedingungen zu ſichern und Übervorteilungen durch die Grundſtücks⸗ ſpekulation zu entgehen. Da außerdem die Grund⸗ ſtückspreiſe fortdauernd im Steigen ſich befinden, iſt die Bereitſtellung weiterer Mittel in der be⸗ antragten Höhe dringend notwendig. E. Zur Deckung des Ausfalls an Kursverluſten bei der 1. Abteilung der 1908 er Anleihe. Die Begebung der 1. Abteilung dieſer Anleihe brachte einen Kursverluſt von . 496 000 ℳ. Dagegen wurde bei der Begebung der II. Abteilung ein Kursgewinn er⸗ dielt von „ 182 000 „ Hiernach bleibt ein Ausfall zu decken vonnn 314 000 ℳ. Wegen des Antrages zu III wird bemerkt, daß die auf das Krankenhausgrundſtück Weſtend an⸗ teilig entfallenden Regulierungskoſten des neuen Fürſtenbrunner Weges laut Gemeindebeſchluß vom 20./26. Februar 1908 dem Krankenhausneubau⸗ fonds zur Laſt fallen ſollten. In dem Neubau⸗ fonds ſind jedoch hierfür Mittel nicht vorgeſehen. Die Koſten in Höhe von 53 499 ℳ müſſen daher anderweit gedeckt werden. Die geſtellten Anträge bilden das Ergebnis eingehender Beratungen in den zuſtändigen Ver⸗ waltungs⸗Deputationen und im Magiſtrat. Die Anforderungen ſind auf das geringſte zuläſſige Maß beſchränkt worden. Von neuen Ausgaben ſind nur diejenigen berückſichtigt, die während der nächſten 3 Jahre unbedingt in Angriff genommen werden müſſen. Eine weitere Herabminderung des An⸗ leihebedarfs war nicht angängig. Die Geſamtſumme der von der Stadtgemeinde bisher begebenen Anleihen beträgt 161 220 000 ℳ. Hiervon ſind bis zum Schluſſe des Rechnungsjahres 1909 getilgt worden⸗⸗. 16 665 200 „ bleiben 144 554 800 . Von der zuletzt begebenen II. Abteilung der 1908er Anleihe beſaß die Stadtgemeinde am Jahres⸗ ſchluß 1909 noch ein Bankguthaben von Die Geſamtanleiheſchuld be⸗ trug mithin am 1. April 1910 . . 125 639 263 ℳ. Von dieſer Summe entfallen: a) auf gewinnbringende Unternehmungen (Gas⸗ werke, Elektrizitätswerk und Waſſerwerk) 46 912 919 ℳ. b) auf Unternehmungen, welche die Verzinſung und Tilgung ſelbſt aufbringen (Kanaliſa⸗ ſation, Ladeſtraßen u. Stätte⸗ 18 915 537 „ platz, Schillertheater, Zen⸗ tralmarkthalle/// 16 777 622 „ c) auf den Grundſtückserwerbs⸗ ſonds. 14 564 734 „ Seite 78 255 275 . Übertrag 78 255 275 . d) auf die allgemeine Verwalt⸗ 2 tung (Zuſchuß erfordernde Anſtalten und Einrichtungen, wie höhere Lehranſtalten, Krankenhäuſer uſw.). . .. 39 232 924 „ e) auf geleiſtete Vorſchüſſe für das Bismarckſtraßenunter⸗ nehmen 8 151 064 „ zuſammen 125 639 263 . Die Mittel der neuen Anleihe verteilen ſich wie folgt: 2) auf gewinnbringende Unterneh⸗ nehmungen (Gaswerte, Elek⸗ trizitätswerk und Waſſerwerke) b) auf Unternehmungen, welche die Koſten der Verzinſung und Tilgung ſelbſt aufbringen (Ka⸗ naliſation, Ladeſtraßen und Stätteplatz) c) auf den Grundſtückserwerbs⸗ fonds d) auf die allgemeine Verwaltung (Zuſchuß erfordernde An⸗ ſtalten und Einrichtungen, wie höhere Lehranſtalten, Straßen und Brückenbauten, Kranken⸗ anſtalten, Untergrundbahn, Gemeindefriedhof uſw.) 24 428 300 „ zuſammen 40 000 000 ſ Unſere Vorſchläge wegen der Aufnahme der Anleihe entweder in einer Summe oder in Ab⸗ teilungen, des Vorbehalts der ſpäteren Feſtſetzung des Zinsfußes, des Beginnes der Tilgung, des Vor⸗ behalts der verſtärkten Tilgung ſowie der Bemeſſung der Abſchnitte, in denen jede Million der Geſamt⸗ anleihe herausgegeben werden ſoll, entſprechen dem bisher bei der Aufnahme von Anleihen beobachteten Verfahren, das ſich bewährt hat. Die Höhe des durchſchnittlichen Tilgungs⸗ ſatzes iſt auf 2% berechnet worden. Die Einzel⸗ heiten dieſer Berechnung, bei der die hierüber be⸗ ſtehenden miniſteriellen Vorſchriften berückſichtigt ſind, gehen aus der abgedruckten Überſicht (Anlage 2) hervor. Durch die neue Anleihe wird das Ordinarium des Hauptetats mit den Zinſen von 24 428 300 ℳ und der Tilgung von 29 513 300 ℳ belaſtet. Es iſt dies bei einer Verzinſung zu 4% eine jährliche Belaſtung von 977 132 ℳ 590 266 ℳ. Wenn ſich nach den obigen Ausführungen auch das Verhältnis der werbenden und der ſich ſelbſt erhaltenden Anlagen zu den die Allgemeinheit belaſtenden nicht ſo günſtig ſtellt, wie bei den früheren Anleihen, ſo hegen wir doch die Hoffnung, daß durch die Schaffung der von uns als unbedingt notwendig erkannten Einrichtungen, insbeſondere der Schulen und Verkehrsanlagen, die Entwickelung der Stadt gefördert und dementſprechend ihre finanzielle Leiſtungsfähigkeit gehoben wird. 7 750 000 2 736 700 „ e 5 085 000 „ , , Charlottenburg, den 2. Juni 1910. Der Magiſtrat. Schuſt ehrus. Schol tz. V. EF. 170.