— 396 — anſtaltungen Unterkunft zu gewähren, die bisher mietweiſe in dortiger Gegend unter⸗ gebracht waren, wie die Nebenſtellen der Sparkaſſe und der Volksbücherei, die Revier⸗ Inſpektion der Gaswerke, ein Magazin für die Straßenreinigungsgeräte u. dgl. Charlottenburg, den 27. Juni 1910. Gredy, A. Wilt, Lehmann, Dr Landsberger, Dr Hubatſch, Stein, Kern, Holz, L. Mann, Otto, Dr Röthig, Freund, Dr Bauer. St. Vv. 487. Druckſache Nr. 244. Antrag. Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat, mit ihr gemeinſam bei den Reichs⸗ und Staatsbehörden dahin vorſtellig zu werden, daß behufs Beſeitigung der beſtehenden Fleiſchnot und zur Verhütung künftigen Fleiſchmangels die Grenzen dauernd für die zoll⸗ und quarantainefreie Einfuhr von Vieh geöffnet werden, das direkt be⸗ hufs ſofortiger Abſchlachtung an die Schlachthöfe verſandt wird. Auch ſind zum Zwecke vermehrter Aufzucht von Vieh die Zölle auf Futtermittel, mindeſtens vor⸗ übergehend, aufzuheben. Charlottenburg, den 5. September 1910. Dr Frentzel, Meyer, Kaufmann, Otto, Wöllmer. St. V. 561. Druckſache Nr. 245. Vorlage betr. Entſendung eines dritten Vertreters zur Teilnahme an der internationalen Konferenz über Arbeitsloſigkeit. Urſchriftlich mit einem Heft an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Erſuchen, Charlottenburg, von der Behinderung des Herrn Profeſſors Dr Jaſtrow an der Teilnahme an der inter⸗ nationalen Konferenz über Arbeitsloſigkeit in Paris Kenntnis zu nehmen. Auf unſeren Antrag vom 27. April d. I., zu der internationalen Konferenz über Arbeitsloſigkeit in Paris ein Magiſtratsmitglied und den Direktor unſeres ſtatiſtiſchen Amts als Vertreter zu entſenden, hatte die Verſammlung am 3. Mai d. J. die Ent⸗ ſendung von drei Vertretern beſchloſſen, und zwar ſollte der dritte Vertreter ein Mitglied der gemiſchten Deputation „zur Beratung über die auf dem Ge⸗ biete der Arbeitsloſenfürſorge zu treffenden Maß⸗ nahmen“ ſein. Wenn nun auch, den Beſtimmungen der Städteordnung gemäß, dieſer dritte Vertreter in dem Beſchluſſe der Verſammlung nicht nament⸗ lich bezeichnet worden iſt, ſo brachte die Verſamm⸗ lung damals doch unzweideutig zum Ausdruck, daß ſie mit ihrem Beſchluſſe die Entſendung des jener Deputation als Bürgerdeputierter angehörenden Herrn Profeſſor Dr Jaſtrow bezwecke, der ja als Autorität in den auf dem Kongreß zu behandelnden Fragen gilt und der der Deputation auch mit ſeiner Denkſchrift über die Einführung einer Arbeitsloſen⸗ verſicherung grundlegendes Material zu ihren Be⸗ ratungen geliefert hatte. In die ſem Sinne ſind wir dem Beſchluſſe der Verſammlung ſeinerzeit auch beigetreten, und Herr Profeſſor Dr Jaſtrow iſt dem⸗ gemäß zum Kongreß deputiert worden. Leider ſieht Herr Profeſſor Dr Jaſtrow ſich aus Geſundheits⸗ rückſichten genötigt, von der Teilnahme am Kongreß abzuſehen. Hiervon geben wir der Verſammlung Kenntnis mit dem ergebenen Erſuchen um eine Außerung darüber, ob unter den veränderten Umſtänden dortſeits noch auf die Entſendung eines dritten Ver⸗ treters Gewicht gelegt wird. Wir würden aus den angeführten Gründen jedenfalls mit der Streichung des dritten Vertreters einverſtanden ſein. Charlottenburg, den 9. September 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Seydel. III b. 1621. den 9. September 1910. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Kaufmann. Monotypeſaß und Druck: Adolf Gert G. m. b. O., Charlottenburg.