— 1386 — Arbeiten für Herrn Roſenfeld geleitet, und war ich am Reingewinn aus dieſen Arbeiten beteiligt. Ich habe es nun als Wohlwollen für meine Perſon empfunden, daß Herr Bau⸗ inſpektor Kuckuck eine Vergebung der letzten Rohrlegungsarbeiten in dieſem Jahre und im Jahrg 1909, welche mir einen guten Ver⸗ dienſt velſchafflen, im Anſchluß an die Haupt⸗ arbeiten an Herrn Roſenfeld befürwortete. Und ich bildete mir ein, daß ich Herrn Kuckuck hierfür zu Dank verpflichte ſei, nachdem die Arbeiten nunmehr zu einem guten Ende gekommen waren. Leider habe ich mir nicht klar gemacht, daß die Art, welche ich für den Ausdruck meiner Dankbarkeit wählte, verletzend wirken mußte und bereue ich es ſehr, der Ehre des Herrn Bauinſpektors Kuckuck mit meiner Handlungsweiſe zu nahe getreten zu ſein Da mein Chef, Herr Roſenfeld, von der Angelegenheit nichts weiß und auch nichts davon erfahren ſoll, anderenfalls ich ge⸗ wärtigen muß, meine Stellung zu verlieren, ſo bitte ich Sie höflichſt darum, dieſe Ange⸗ legenheit als meine rein perſönliche und private Sache zu behandeln und mir meine leicht⸗ fertige Handlungsweiſe nicht in unver⸗ dienter Weiſe entgelten zu laſſen. Mit vorzüglicher Hochachtung Max Bretſchneider. Infolge dieſes Vorkommniſſes haben wir be⸗ ſchloſſen, der genannten Firma in Zukunft Liefe⸗ rungen und Leiſtungen für die Stadtgemeinde nicht mehr zu übertragen. Gleichzeitig haben wir die Briefe des Bretſchneider der Staatsanwalt⸗ ſchaft zur Prüfung und eventuellen Strafver⸗ folgung übergeben. Der Betrag von 1000 ℳ iſt bis zur Erledigung des Verfahrens bei der Stadthauptkaſſe in Ver⸗ wahrung genommen. Charlottenburg, den 3. Oktober 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. 1 374. Charlottenburg, den 14. Oktober 1910. Der Stadtverordneten⸗Vorſteher. Kaufmann. NMonotypeſaß und Druck: Adolf Gery G. m. b. H., Charlottenburg.