— 468 Druckſache Nr. 296. VBorlage betr. neue Lehrerſtellen an den Ge⸗ meindeſchulen für 1911. Urſchriftliſch mit den Akten Fach 1 Nr. 87a an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Im Stadthaushaltsetat für das Rechnungs⸗ jahr 1911 ſind an neuen Lehrerſtellen vor⸗ zuſehen: 2a) zum 1. April 1911 17 Stellen, und zwar 12 für Lehrer, 5 „ Lehrerinnen, b) zum 1. Oktober 1911 — 13 Stellen, und zwar 9 für Lehrer, 4 „ Lehrerinnen. Wir nehmen dieſen Antrag wie in den Vor⸗ jahren vorweg, um die rechtzeitige Beſtätigung und Einberufung der für Oſtern 1911 erforderlichen Lehrer ſicherzuſtellen, die ihre ſeitherigen Stellen in der Regel erſt nach vierteljährlicher Kündigung aufgeben können. In den letzten 10 Jahren ſind wegen des raſchen Wachstums der Stadt für wiſſenſchaftliche Lehr⸗ kräfte gegründet worden 11 Stellen für Rektoren, 154 7 „„ Lehrer und 57 „ Lehrerinnen. Es entfallen alſo im Durchſchnitt auf Oſter⸗ und Michaelisſtellen zuſammen 1 Rektor, 16 Lehrer und 6 Lehrerinnen 23 Stellen. Es empfiehlt ſich, die Zahl 23 einſchließlich 1 Stelle für die Hilfsſchulen — wie im Rechnungs⸗ jahre 1910—, ſo auch für das Rechnungsjahr 1911 vorzuſehen. Für beſondere Zwecke kommen noch hinzu: 4 Lehrer⸗ und 2 Lehrerinſtellen als Mehrbedarf infolge Errichtung von B-Klaſſen (da die Frequenz in den B⸗Klaſſen geringer iſt als die in den Normalklaſſen), 1 Lehrerſtelle für eine 4. Schwerhörigenklaſſe, 1 Lehrerinſtelle (um die Zahl der zur Vertretung erkrankter uſw. Lehrer und zur Erteilung über⸗ ſchießender Stunden nötigen Kilfslehrerinnen zu beſchränken). Es werden hiernach vorausſichtlich im ganzen 31 Stellen für wiſſenſchaftliche Lehrkräfte gebraucht, und zwar 1 für Rektoren, 21 für Lehrer und 9 für Lehrerinnen, außerdem für Oſtern und Michaelis 1911 je 1 Handarbeitslehrerinſtelle. Von den für das Rechnungsjahr 1910 zur Gründung genehmigten Stellen ſind 1 Rektorſtelle und 2 Handarbeitslehrerinſtellen unerrichtet ge⸗ blieben, weil der tatſächliche Bedarf etwas geringer war, als nach dem Durchſchnitt der letzten Jahre erwartet wurde. Dieſe Stellen ſind auf den Bedarf für 1911 zu verrechnen, ſo daß nur noch 21 Lehrer⸗ und 9 Lehrerinſtellen zu errichten ſind. Dieſe Stellen verteilen ſich auf Oſter⸗ und Michaelisſtellen wie folgt: Oſtern 1911: 12 Lehrer⸗, 5 Lehrerinſtellen. Michaelis 1911: 9 Lehrer⸗, 4 Lehrerinſtellen. Mit unſerem Antrage folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Schuldeputation. Charlottenburg, den 28. Oktober 1910. Der Magiſtrat. Schuſt ehrus. Neufer t. VII A42 674. Druckſache Nr. 297. Vorlage betr. Zahlung eines Beitrages an den BVerein gegen Verarmung, Abteilung Ferien⸗ kolonien. Mit den Vorgängen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Verein gegen Verarmung, Abteilung Ferienkolonien werden zur Deckung ent⸗ ſtandener Koſten 1200 ℳ aus dem Dis⸗ poſitionsfonds bewilligt. Dem Verein gegen Verarmung, Abteilung Ferien⸗ kolonien werden ſeit längerer Zeit alljährlich von der Armenverwaltung und von der ſtädtiſchen Für⸗ ſorgeſtelle für Lungenkranke Kinder zugewieſen, für die die Arzte eine Aufnahme in ein Seebad oder Solbad für erforderlich erachten, um ſie einer ſolche Bäder aufſuchenden Ferienkolonie zuzuteilen. Zur Deckung der Koſten ſind dem Verein ſeit einer Reihe von Jahren die im Armenetat für ſolche Zwecke vorgeſehenen 3200 ℳ überwieſen worden, und er hat bisher die dieſen Betrag etwa über⸗ ſteigenden Mehrkoſten ſelbſt getragen. In dieſem Jahre ſind dem Verein im ganzen 88 Kinder über⸗ wieſen worden, für deren Unterbringung die Koſten 4400 ℳ betragen haben. Da er Mittel zur Deckung der Mehrkoſten von 1200 ℳ nicht beſigt, iſt der Verein an uns mit dem Antrage herangetreten, ihm dieſe 1200 ℳ nachträglich zu erſtatten. Da es ſich durchweg um Kinder handelt, die von Arzten, welche im Dienſte der Stadt ſtehen, als einer Kur bedürftig dem Verein überwieſen worden ſind, haben wir geglaubt, dem Antrage entſprechen zu ſollen. Wir haben den Verein aber gleichzeitig erſucht, in Zukunft mit der Entſendung von Kindern auf ſtädtiſche Koſten aufzuhören, wenn der ihm dafür zur Verfügung geſtellte ſtädtiſche Beitrag überſchritten wird, eventuell rechtzeitig vorher eine weitere Beihilfe zu beantragen. Mit unſerem Antrage folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Deputation für Geſundheitspflege. Charlottenburg, den 2. November 1910. Der Magiſtrat. Schuſt ehrus. Samter. IIIa 2084. Druckſache Nr. 298. Vorlage betr. Stiftung von Ehrenpreiſen für eine Geflügelausſtellung Urſchriftlich mit den Vorgängen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Dem Charlottenburger Geflügelzuchtverein „Glück Auf“ werden für die in der Zeit vom 15. bis 17. November d. I. geplante 3. All⸗ gemeine Geflügel⸗Ausſtellung 2 Ehrenpreiſe im Geſamtwerte von 50 ℳ bewilligt.