— 109 — Der im Jahre 1906 gegründete Verein bezweckt Förderung und Verbreitung der Nutz⸗ und Zier⸗ geflügelzucht, beſonders ſolcher Geflügelraſſen, die Nutz⸗ oder Liebhaberwert haben. Durch belehrende Vorträge, Beſchaffung von Zuchttieren, Veranſtaltung von Ausſtellungen, ver⸗ dunden mit Prämierungen und Veröffentlichung der Zuchtergebniſſe ſucht der Verein auch in weiteren Kreiſen Intereſſe für die Geflügelzucht zu wecken und zu fördern. In der Zeit vom 15. bis 17. November d. I. beabſichtigt er in den Geſamt⸗ räumen des Volkshauſes Roſinenſtraße 3 die 3. All⸗ gemeine Geflügel⸗Ausſtellung zu veranſtalten, mit dem beſonderen Zwecke der Volkstümlichmachung der heimiſchen Geflügelzucht. Der Eintrittspreis iſt, um die Ausſtellung jedermann zugänglich zu machen, auf 0,30 ℳ feſtgeſetzt. Da infolge des niedrigen Eintrittspreiſes der Verein in ſeinen Leiſtungen auf das Außerſte in Anſpruch genommen wird, bittet er, ihn durch Gewährung einiger Ehrenpreiſe für Prämienzwecke zu unterſtützen. Mit Rückſicht auf das gemeinnützige Wirken des Vereins haben wir beſchloſſen, wie in früheren Fällen, auch zu der jetzigen Ausſtellung 2 Ehren⸗ preiſe im Geſamtwerte von 50 ℳ zu bewilligen. Wir erſuchen um Zuſtimmung. Charlottenburg, den 1. November 1910. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Seydel. IIIb. 2663. Druckſache Nr. 299. Vorlage betr. Gewährung von unterſtützungen ans Mitteln der Puls' ſchen Erbſchaft. Mit den Vorgängen an die Stadtverordnetenverſammlung em Antrage, ſich damit einverſtanden zu erklären, daß aus den Zinſen der Puls'ſchen Erbſchaft ſchon jetzt an ſolche zur Aufnahme in die zu er⸗ richtende Altersverſorgungsanſtalt vorge⸗ merkten Perſonen, bei denen das erforderlich erſcheint, die im Teſtament der Puls ſchen Eheleute vorgeſehene bare Unterſtützung von je 209 ℳ, an Ehepaare 400 ℳ, ausgezahlt wird. Die Puls'ſchen Eheleute haben in ihrem Teſtament beſtimmt, daß die aus der Erbſchaft zu errichtende Anſtalt ſpäteſtens 2 Jahre nach ihrem Ableben eröffnet werden ſolle. Dieſer Termin hat ſich nicht einhalten laſſen, da die Königliche Ge⸗ nehmigung zur Annahme der Erbſchaft erſt am 17. Januar 1910, alſo 1½ Jahre nach dem Tode der zuletzt verſtorbenen Frau Puls, erteilt worden iſt, und erſt dann mit den Vorbereitungen für die Errichtung der Anſtalt begonnen werden konnte. Da bis zur Eröffnung der Anſtalt vorausſichtlich noch etwa 2 Jahre vergehen werden, glauben wir im Sinne der Erblaſſer zu handeln, wenn wir der Stadtverordnetenverſammlung vorſchlagen, aus den Zinſen der Erbſchaft ſchon jetzt den Perſonen, die ſpäter Aufnahme in der Anſtalt finden ſollen und ſich in mißlicher Vermögenslage befinden, wenig⸗ mit d ſtens die im Teſtament vorgeſchlagene bare Unter⸗ ſtützung von 200 ℳ für einzelne Perſonen und 400 ℳ für Ehepaare auszuzahlen. Charlottenburg, den 2. November 1910. Der Magiſtrat. S ch u ſte hr u s. Samter. VIIIa. G2. 1104. Druckſache Nr. 300. Vorlage betr. Abonnement auf die ſtatiſtiſchen Monatsberichte für Groß⸗Berlin. Urſchriftlich mit Akten Fach 1 Nr. 10. an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Für ein Abonnement auf 100 Stück der ſtatiſtiſchen Monatsberichte für Groß⸗Berlin werden 600 ℳ für das Jahr 1910 aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt. In Zukunft ſind die erforderlichen Mittel in den Etat des Statiſtiſchen Amts einzu⸗ ſtellen. Seit längerer Zeit iſt in den intereſſierten Gemeindeverwaltungen der Wunſch rege geworden, eine gemeinſchaftliche Statiſtik des Groß⸗Berliner Gebiets herauszugeben. Dieſer Gedanke hat jetzt feſte Geſtalt gewonnen und zwar wird eine Statiſtik geplant, welche als Groß⸗Berliner Monats⸗ überſicht erſcheinen und folgenden Inhalt haben oll. 4 Bevölkerungsent wickelung und Bevölkerungsvorgänge in Berlin und 66 Vororten. 1. Allgemeine Überſicht über die Ent⸗ wickelung der Bevölkerung. 2. Lebend⸗ und Totgeborene nach dem Ge⸗ ſchlecht und der Legitimität. 3. Eheſchließungen (vierteljährlich). 4a. Sterbefälle nach dem Alter. b. Sterbefälle nach einigen Todesurſachen. Beſchäftigungsgrad und Ar⸗ beitsloſigkeit in Berlin und Vororten. 1. Entwickelung des Beſchäftigungsgrades in der Gliederung nach 152 Gewerbearten und 29 Gewerbegruppen in den Betrieben mit 25 und mehr verſicherungspflichtigen Perſonen. 2. Arbeitsloſenſtatiſtik der Gewerkſchaften. . Verkehr. 1. Perſonenverkehr der Straßenbahnen, ſo⸗ wie der Hoch⸗ und Untergrundbahn, auch Omnibusverkehr. Stadt⸗ und Ringbahn⸗Perſonenverkehr (vierteljährlich). . Eiſenbahn⸗Güterverkehr. 8 Verkehr auf den Waſſerſtraßen: 2) Schleuſenvertehr. p) Güterverkehr auf dem Teltowkanal. c) Güterverkehr auf den Berliner Waſſer⸗ ſtraßen uſw. Weiter werden in regelmäßigen Zeitab⸗ ſtänden Berichte über die Bautätigkeit, den Wohnungsmarkt, Steuern,“ Finanzen uſw. folgen. 2 Die Verhandlungen mit dem Statiſtiſchen Amt Berlin und 66 Vorortgemeinden haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Zeitſchrift gemeinſam von den Statiſtiſchen Amtern von Berlin, Char⸗