Vorlagen für die Stadtverordneten⸗Verſammlung zu Charlottenburg. Druckſache Nr. 3. Mitteilung betr. Niederſchlagung von Schuldbeträgen bis zu 1 . Urſchriftlich mit den Akten Fach 8 Nr. 1 Band III an die Stadwerordnetenverſammlung, mit dem Erſuchen, davon Kenntnis zu nehmen, daß wir beſchloſſen haben, die Dezernenten zu ermächtigen, Schuldbeträge bis zu 1 % niederzuſchlagen, wenn die Aufforderung zur Zahlung und eine demnächſtige Mahnung keinen Erfolg haben. Auf die Einziehung von Strafgeldern ſoll dies Verfahren keine Anwendung finden. Durch unſere Mitteilung vom 20. Februar 1909 Druckſache Nr. 78 für 1909 (Seite 102/103 daſelbſt) — haben wir der Stadtverordnetenverſammlung da⸗ von Kenntnis gegeben, daß wir dem Beſchluſſe des Vorſtandes des Deutſchen Städtetages beigetreten ſind, wonach alle Geldbeträge bis zu 1 %, die in anderen Städten im Wege des Zwangsverfahrens beizutreiben wären, niedergeſchlagen werden ſollen. Dieſes ſeit dem Jahre 1895 bereits bei der Niederſchlagung von Gemeindeſteuerr eſt e n und im Jahre 1909 auf alle der 3wan gs⸗ beitreibung unterliegenden Geldbeträge unter 1 % ausgedehnte Verfahren wollen wir jetzt für alle Schuldbeträge bis zu1 h überhaupt, deren Einziehung unverhältnismäßig umfangreiches Schreibwerk erfondern würde, anwenden, mit Aus⸗ nahme allerdings der Strafgelder. Dieſe, auch bei Beträgen bis zu 1 ℳ, miederzuſchlagen, emfiehlt ſich nicht, da ſonſt ihr Zweck nicht erreicht wünde. Im übrigen iſt unſer auf Vorſchlag der Kaſſen⸗ und Finanz⸗Deputation erfolgter Beſchluß von ge⸗ ringer finanzieller Bedeutung, da einerſeits nach der bei unſeren Verwaltungsſtellen gehaltenen Umfrage nur wenig Beträge in dieſer Höhe in Betracht kommen, andererſeits aber Erſparniſſe an Bureau⸗ arbeit, Schreibgebühren, Porto und dergleichen ein⸗ treten werden. Charlottenburg, den 7. Dezember 1912. Der Magiſtrat. Schuſtehrus. Schol tz. V . 1241. ſſame 7 Druckſache Nr. 4. Mitteilung betr. Entwickelung der Jugendpflege in Charlottenburg im Jahre 1912. Die Jugendpflege in Charlottenburg hat ſich im laufenden Jahre in ſehr erfreulicher Weiſe weiter entwickelt. Wie bekannt, haben ſich die in Charlotten⸗ burg beſtehenden Vereine, die die Förderung der ſchulentlaſſenen Jugend beider Geſchlechter zu ihrer Aufgabe machen, zu einem Haupta u S ſch u ß für Jugendpflege zuſammengeſchloſſen, an deſſen Spitze als Vorſitzender der Stadtrar Samter ſteht. Dem Hauprausſchuß gehören außer Den Leitern der Vereine zahlreiche andere Perſonen an, die im der Jugendpflege tätig oder für ſie imtereſſiert ſind, — ſo auch eine Anzahl Mitglieder des Ma⸗ giſtrats und der Stadtverordnetenverſammlung, ſo⸗ wie die hieſigen Herren Königlichen Kreis⸗Schul⸗ inſpektoren. Dem Hauptausſchuß zur Seite und zu⸗ gleich nebenamtlich von ihm als ſein Sekretär beſtellt, ſteht der im Einwerſtändnis mit dem Magiſtrat vom Herrn Regierungspräſidenten beſtellre Iuge nd⸗ pfleger Herr Grothe, dem zugleich die Leitung der ſeit dem 1. April beſtehenden Zentralſtelle für Iugendpflege im Regierungs⸗ be zirk Potsdam übertragen iſt. Die Aufſicht über dieſe Zentralſtelle wird von dem Dezernenten der Königlichen Regierung in Potsdam, Herrn Re⸗ gierungsrat Dr. Großmann und von dem Vorſitzenden des Charlottenburger Hauptausſchuſſes für Jugend⸗ pflege ausgeübt. 1. Der Hauptausſchuß wurde während des Sommerhalbjahres beſonders in Anſpruch ge⸗ nommen durch die Vorbereitungen zu dem Aus⸗ bildungskurſus für Jugendpflege, den er im Herbſt gemeinſam mit dem Magiſtrat veranſtaltete, und für die Ausſtellung, die mit dieſem Kurſus verbunden war. Die bei dem Kurſus gehaltenen Vorträge werden wie die des Vorjahres, die eine außerordent⸗ lich günſtige Beurteilung in der Preſſe gefunden haben, im Verlage von Eugen Diede⸗ richs⸗JIena im Druck erſcheinen. Die Her⸗ ausgabe hat wie bei dem erſten Bande der Haupt⸗ ausſchuß übernommen. Bei Gelegenheit des Ausbildungskurſus ver⸗ anſtultete der Hauptausſchuß unter Heranziehung einer größeren Anzahl von Vereinen eine gemein⸗ e ſtdarbietung der Charlotten⸗ burger Iugendvereine im Saale des Tier⸗