1 — 66 — Er begründet ſein Geſuch wie folgt: Nach gewordenen Mitteilungen ſei bei der Be⸗ ſchränktheit der der Königlichen Regierung zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mittel nicht darauf zu rechnen, daß für die Zwecke des Hauptausſchuſſes im Ian 1913 mehr als der bisherige Zuſchuß von 500 ℳ aus Staatsmitteln bewilligt werden würde. Um die Ar⸗ beit durchführen zu dürfen, bedürfe der Hauptaus⸗ ſchuß jedoch mindeſtens eines Betrages von 1500 ℳ. Das Gehalt des Sekretärs Herrn Grothe betrage 75 ℳ monatlich, ſo daß einſchließlich der neu hinzu⸗ tretenden Angeſtellten⸗Verſicherungs⸗Beiträge etwa 950 %ℳ allein hierfür erforderlich ſeien. Bei dem Umfange der Arbeiten ſei aber die Anſtellung einer beſoldeten Kraft unentbehrlich. Zu dieſen Gehalts⸗ ausgaben träten an Ausgaben für Druckſachen, Pa⸗ pier, Porti etwa 200 ℳ jährlich. Dazu kämen Aus⸗ gaben, wie ſie im Jahre 1912 entſtanden ſeien, für einen Wanderpreis 50 ℳ., für Diplome für Wander⸗ preiſe 50 ℳ., für Material zum Ausbildungskurſus in der erſten Hilfe 67,75 ℳ und für unvorhergeſehene Ausgaben mindeſtens einige 100 ℳ, da mit Sicher⸗ heit weitere Anträge von Vereinen auf Gewährung von Beihilfen, auf Zuwendungen zur Veranſtaltung von Feſtlichkeiten uſw. zu erwarten ſeien. Der Hauptausſchuß bittet aus dieſen Gründen, da andere Mittel nicht zur Verfügung ſtänden, im Intereſſe der Jugendpflege für das nächſte Jahr 1000 ℳ in den Etat einſtellen zu wollen. Wir haben nach dem Antrage beſchloſſen. Zu v u. c. Zur Unterhaltung der Zentral⸗ ſtelle für Jugendpflege im Regie⸗ rungsbezirk Potsdam und als Beitrag zur Beſoldung des Jugendpflegers werden von der Deputation für das Forbildungsſchulweſen 1000 %ℳ und 600 ℳ bei den laufenden Ausgaben angefordert, weil dieſe Beiträge fortan laufend gezahlt werden ſollen. Durch Gemeindebeſchluß vom 29. Fe⸗ bruar/20. März 1912 — Druckſache Nr. 57 für 1912 — haben ſich die ſtädtiſchen Körperſchaften mit der Schaffung eines Jugendpflegers für den Bezirk der Stadt Charlottenburg und der Einrichtung einer Zentralſtelle für Jugendpflege im Regierungsbezirk Potsdam einverſtanden erklärt und zur Beſoldung des Jugendpflegers 600 ℳ und zur Unterhaltung der Zentralſtelle für Jugendpflege 1000 ℳ — bei⸗ des zunächſt auf 1 Jahr — bewilligt. Beide In⸗ ſtitutionen haben ſich bewährt und ihre dauernde Bei⸗ behaltung erſcheint wünſchenswert. Die Aufnahme der Beiträge unter die laufenden Etatsausgaben wird daher für geboten erachtet. Zu d. Der vor 12 Jahren gegründete Deur⸗ ſche Verein für Volkshygiene in Ber⸗ lin hat es ſich zur Aufgabe gemacht, die Lehren und Ergebniſſe der hygieniſchen Forſchung in gemeinver⸗ ſtändlicher Form dem Volke zu übermitteln und ſo zur Hebung und Feſtigung der Volksgeſundheit bei⸗ zutragen. Er bittet, ſeine Beſtrebungen durch Erwerb der Mitgliedſchaft zu fördern und führt zur Begründung ſeines Geſuchs folgendes an: Die Arbeit des Vereins ſollte im weſentlichen die ſegensreiche Tätigkeit des Deutſchen Vereins für öf⸗ fentliche Geſundheitspflege ergänzen; während letzterer die wiſſenſchaftlichen Aufgaben der Hygiene im Auge habe, die in erſter Linie die großen Gemeinweſen in ſanitärer Beziehung günſtig beeinfluſſen ſollten, ſei ſein Streben darauf gerichtet, das, was die Wiſſen⸗ ſchaft der Hygiene erſchloſſen habe, für den Einzelnen nutzbar zu machen, die perſönliche Geſundheitspflege jedes Einzelnen an ſich ſelbſt zu fördern und durch eine geſundheitsgemäße Lebensweiſe der einzelnen Glieder das Wohl der Familie und ſchließlich des ganzen Volkes zu heben und zu verbeſſern. Seit ſeiner Gründung bemüht er ſich, dies teils auf theo⸗ retiſchem Wege zu erzielen, teils in ſeinen 41 Orts⸗ gruppen praktiſch in die Tat umzuſetzen. Einen bedeutenden Schritt zur Verbreitung hy⸗ gieniſcher Kenntnis habe er — einer Anregung des preußiſchen Herrn Miniſters des Innern folgend im letzten Sommer unternommen, indem er ein leicht verſtändlich geſchriebenes kleines hygieniſches Beleh⸗ rungsheft über Bedeutung und Nutzen der Geſund⸗ heitspflege“ ſowie Merkblätter über die häufigſten anſteckenden Krankheiten an Aerzte, Zahnärzte und Apotheker in einigen Bezirken Deutſchlands zur Ver⸗ teilung brachte; es ſolle dadurch dem Publikum wäh⸗ rend des Aufenthaltes in Wartezimmern und Offi zinen Gelegenheit gegeben werden, ſich bequem über hygieniſche Fragen aufzuklären. Der Verein habe ſchon ein gutes Stück Arbeit geleiſtet, es bleibe aber noch viel zu tun übrig. Er bittet daher, ſeinem Geſuche zu entſprechen. Der Mindeſtbeitrag betrage für Körperſchaften 10 % jährlich, wofür das monatlich erſcheinende Vereins⸗ organ „Blätter für Volksgeſundheitspflege“, welches lehrreiche und unterhaltende Aufſätze bringe, in drei Exemplaren vollſtändig koſtenlos geliefert werde. Dieſe Nummern könnten ſehr vorteilhaft in Stadt⸗, Volks⸗ oder Schulbibliotheken, in Leſehallen uſw. zwecks Belehrnug zur Auslegung kommen. Ein gleiches Geſuch des Vereins iſt im Januar 1912 abgelehnt worden. Wir haben nunmehr beſchloſſen, die Mitalied⸗ ſchaft zu erwerben. Zu e. Die Deutſche Geſellſchaft zur Verbreitung guter Jugendſchriften und Bücher E. V., die zu ihren Mitarbeitern viele unſerer beſten Schriftſteller und Schrift⸗ ſtellerinnen wie Blüthgen, Fulda, Trojan, Roſegger, v. Werner, O. Ernſt, L. Heck, W. Bölſche, G. We⸗ gener, Fr. Lienhard, Frida Schanz, Ida Boy⸗Ed, Eliſabeth Gnauck⸗Kühne, Anna Plothow und andere zählt, will unter anderem durch ihr fortlaufend er⸗ ſcheinendes, von der Kritik als gediegen anerkanntes Werk „Deutſchlands Jugend“ den Sinn für gute Lektüre wecken und auf dieſe Weiſe den Kampf gegen die Schmutz⸗ und Schundliteratur kräftig unterſtützen. Wir bemerken noch, daß die Geſellſchaft für je 10 % Beitrag die allfährlich erſcheinenden vier neuen He. von „Deutſchlands Jugend“ unentgeltlich iefert. Wir haben 30 ℳ Beitrag in den Etat eingeſtellt. Zu f. Die Zentralſtelle zur Bekäm⸗ pfung der Schundliteratur in Berlin iſt eine Organiſation der gegen die Schundliteratur kämpfenden Körperſchaften. Sie will durch ge⸗ wonnene Erfahrungen und Sammlung von ein⸗ ſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen den Körper⸗ ſchaften Rat und Auskunft erteilen und auch ſelbſt in die praktiſche Arbeit gegen die Schundliteratur eintreten. Wir halten es für erforderlich, auch hier die Mit⸗ gliedſchaft zu erwerben und dadurch die Beſtrebungen zu unterſtützen. 20 ℳ Mitgliedsbeitrag ſind in den Etat eingeſetzt. Zu g. Das Geſuch der Groß⸗Berl in er Auskunftsſtelle für Frauenberufe um