— 268 — Da eine Niederſchlagung der veranlagten Be⸗ träge aus grundſätzlichen Erwägungen nicht in Irage kommt, würde dem Verein, deſſen Ziele ja hinrei⸗ chend bekannt ſind und der ſich um die Wohlfahrts⸗ pflege in Charlottenburg in hohem Maße verdien! macht, der im übrigen mit ſchwieriaen Finanzver⸗ hältniſſen zu kämpfen hat, nur dadurch geholfen wer⸗ den können, daß ihm eine Unterſtützung gewährt wird. Wir haben beſchloſſen, dem Verein einen ein⸗ maligen Beitrag in Höhe von 3680,10 ℳ und 1840,05 ℳ, zuſammen 5520,15 % zur Bezahlung der noch geſtundeten Steuern zu gewähren. Zu . Das Komitee zur Errichtung eines Helmholtzfon ds hat ſich mit folgendem Aufruf an uns gewandt: Am 1. Oktober 1912 werden es 25 Jahre ſein, daß die Phyſikaliſch⸗Techniſche Reichsanſtalt, welche ihr Entſtehen der Anregung und Opferwilligkeit Wer⸗ ner von Siemens verdankt, ins Leben trat. Die gewaltige Entwicklung, welche die Anſtalt genommen hat, und das hohe Anſehen, das ſie im In⸗ und Auslande genießt, iſt allen bekannt, welche al. 1 . Arbeiten und Erfolgen Intereſſe genommen )aben. Dieſes Anſehen zu erhalten und immer mehr zu befeſtigen, iſt der lebhafte Wunſch aller Freunde der Anſtalt und eine Ehrenpflicht derjenigen, die aus ihrem Wirken Nutzen ziehen. Die Reichsanſtalt iſt in den Behördenorganis⸗ mus des Reichs eingefügt und die an ihr wirkenden Forſcher ſind dem Reichsbeſoldungsgeſetze vom 15. Juli 1909, das Zulagen im einzelnen Falle nur inſoweit bewilligt, als der Reichshaushaltsetat be⸗ ſtimmt, unterworfen. Hierdurch wird kein Einkom⸗ men gewährleiſtet, welches mit den Bezügen vergleich⸗ bar iſt, die hervorragende Phyſiker in der Induſtri oder an Univerſitäten erhalten. Schon manche ausgezeichnete Kräfte ſind dadurch der Reichsanſtalt verloren gegangen, andere hat ſie um deswillen nicht gewinnen können. Wenn auch die Reichsverwaltung in Ueberein⸗ ſtimmung mit Bundesrat und Reichstag niemals ge⸗ kargt hat, die Reichsanſtalt zu entwickeln — ihr Ans⸗ gabenetat von 1905, dem Dienſtantritte des Präſi⸗ denten Warburg, bis zum Etat 1912 iſt von rund ( 000 ℳ auf rund 620 000 gewachſen und neue Laboratorien mit einem Bau⸗ und Einrichtungs⸗ werte von rund 950 000 % ſind in den letzten Jahren hinzugetreren —, ſo bieten doch die zu Geſchäftsbe⸗ dürfniſſen und Exverimenten beſtimmten Fonds nicht die für eine im Strome der wiſſenſchaftlichen Ent⸗ wickelung ſtehende Anſtalt erforderliche Beweglichkei! und Auskömmlichkeit. Studienreiſen an gleichgerichtete Anſtalten in Suronn oder Amerika, rechtzeitige Beſchaffung koſt⸗ barer Inſtrumente haben ganz unterbleiben oder zum Nachteil der Forſchungen hinausgeſchoben werden müſſen. Erfahrungen und Beobachtungen dieſer Art haben es den Mitgliedern des Kuratoriums als ein dringendes Bedürfnis für das weitere Blühen und fernere erfolgreiche Wirken der Reichsanſtalt erſchei⸗ nen laſſen, daß ein Fonds geſammelt werde, aus dem die Mittel zur Erreichung der vorbezeichneten Zwecke gewährt werden können. Eein ſolcher Tonds müßte die Höhe von einer Million Mark erreichen. 8 Seine Verwaltung würde zweckmäßig in der Ge⸗ ſchäftsform eines „Eingetragenen Vereins“ zu ge⸗ ſtalten, ſeine Erträgniſſe durch Vermittelung einer aus dem Kuratorium der Reichsanſtalt zu bildenden 14 %4 dem Präſidenten zur Verfügung zu ſtel⸗ ien ſein. Nach dem erſten großen Präſidenten der Phm⸗ faliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt möchten wir den FIonds Helmholtz⸗Fonds nennen, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß di⸗ «. rheiten der Anſtalt für alle Zeiten in ſeinem Geiſte n leiten ſind und daß dieſer Fonds insbeſonder⸗ dazu helfen ſoll, daß die Arbeiten der Reichsanſtal! immerdar den höchſten Anforderungen der Wiſſen⸗ echaft genügen. Dir bitten alle Freunde phyſikaliſcher Forſchuno inskefondere aber auch diejenigen Zweige der Techni⸗ und Induſtrie, für deren Entwickelung die Arbeiter der Reichsanſtalt von dauernder Bedeutung ſind, Bei⸗ träge an die Depoſitenkaſſe & der Deutſchen Bank, Berlin, Mauerſtraße 26, auf das Konto Helmholtz⸗ „onds einzuzahlen. Wir halten mit Rückſicht darauf, daß die Phyſi⸗ kaliſch⸗Techniſche Reichsanſtalt in Charlottenburg liegt, unſere Beteiligung mit einem Beitrage von 500 %ℳ für angemeſſen. Zu c. Der ſeit 4 Jahren beſtehende Ber⸗ liner Frauenverein gegen den Alko⸗ holis mus hat den Zweck, den Alkoholismus, ins⸗ beſondere durch Volksaufklärung und durch praktiſche Einrichtungen, zu bekämpfen. Er bittet um Gewährung einer einmaligen Beihilfe von 100 ℳ für das Jahr 1913. Zur Begründung ſeines Geſuchs führt er folgen⸗ des an: Wie aus dem Bericht für das Jahr 1911 hervor⸗ gehe, dehne er ſeine vorbeugende und rettende Arbeit allmählich über ganz Groß⸗ Berlin aus. Seine alkoholfreien Betriebe, 12 an der Zahl, kämen beſon⸗ ders den unbemittelten zugute, denen, die ihr Beruf von ihrer Wohnung fort, viel auf die Straße führe. Er geſtatte viertelſtündigen Aufenthalt ohne Ver⸗ zehrzwang, reiche Trinkwaſſer koſtenlos und wärme mitgebrachtes Mittageſſen. Die Preiſe (meiſt 5, ſelten 10 5) ſeien immer dieſelben, desgleichen die Maße trotz der ſtarken Erhöhung der Einkaufspreiſe. Jetzt ſtehe er im Begriff, eine Erfriſchungshalle im Grunewald zu errichten, dem großen Volkspark aller Gemeinden Groß⸗Berlins. Würde eine mit Schankgerechtigkeit ausgeſtattete Förſterſtelle neu be⸗ ſetzt, ſo gehe dieſe Schankerlaubnis auf ihn über. Bis⸗ her koſte ℳ Liter Milch oder Buttermilch im Grune⸗ wald mindeſtens 20 , die Taſſe Kaffee oder Kakao 25 oder 30 „, die Flaſche Selters 15 bis 30 5. Das ſeien Preiſe, die den Unbemittelten, den Kinder⸗ reichen meiſt unerſchwinglich ſeien. Man ſähe deshall ſo oft, daß großen und kleinen Kindern das billige Glas Bier an den Mund geſetzt würde. Darin hoffe er Wandel ſchaffen zu können. Die Bauſumme für dieſe Halle — etwa 10 000 %% — fehle freilich noch. Im Auftrage des Magiſtrats verwalte er ſeit Jahren die ſtädtiſche Wärmehalle in Charlottenburg. Die Koften des Betriebes würden zwar faſt aus⸗ ſchließlich von der Stadtgemeinde getragen, doch be⸗ ſchaffe er durch Aufruf in den Zeitungen und beſon⸗ ders durch einen Appell an ſeine Mitglieder die Gelder für die Freiportionen an ganz Unbemittelte Iund für eine Weihnachtsfeier. Auch verſorge er all⸗