—. 96 — ausgeſetzt iſt dabei, daß Neuaufnahmen vom 13.Februar ab nicht mehr erfo Zahlung ſchon früher aufhört, wenn der Be⸗ ſtand ſo niedrig wird, daß die Aufnahme aller noch in der Klinik befindlichen Säuglinge im Krankenhaus Weſtend möglich iſt. Seit ſechs Jahren beſteht in Charlottenburg unter Leitung eines Arbeitsausſchuſſes, dem Mit⸗ glieder des Magiſtrats und der Stadtverordneten⸗ verſammlung angehören, eine unter ärztlicher Lei⸗ tung des Profeſſors Dr. Bendix ſtehende Säuglings⸗ flinik. Sie nimmt nur kranke Kinder auf und iſt bisher in der Hauptſache durch uns beſchickt wor⸗ den. Die UÜberweiſungen erfolgen nahezu ausnahms⸗ los durch unſere Stadtärzte und durch die Arzte un⸗ ſerer Säuglingsfürſorgeſtellen. Der Verpflegungs⸗ ſatz beträgt bisher, wie in allen andern Kranken⸗ anſtalten, 3 ℳ täglich. Infolge der allgemeinen Erhöhung aller Preiſe auf der einen und der hohen Anforderungen an eine Anſtalt für kranke Säuglinge auf der andern Seite deckt der Verpflegungsſatz von 3 ℳ, auch unter Hin⸗ zurechnung des von der Stadt der Klinik gewährten Jahreszuſchuſſes von 3000 ℳ, die Selbſtkoſten nicht mehr. Die Klinik hat vielmehr im letzten Jahre, wo die Bettenzahl, die ſeit Oktober 1912 auf 45 erhöht iſt, zum Teil noch geringer war, einen Mehrverbrauch von etwa 5000 ℳ gehabt, der ſich weiterhin ſchon in⸗ folge der Angeſtelltenverſicherung noch ſteigern wird. Der Arbeitsausſchuß hat daher bei uns den Antrag geſtellt, den Pflegeſatz auf 3,50 ℳ zu erhöhen, um ſo die Koſten decken zu können. Wir haben aus grundſätzlichen Erwägungen die⸗ ſem Antrage nicht entſprechen zu können geglaubt, und vielmehr in Ausſicht genommen, wenn die Klinik erfolgen, und daß die ohne eine ſolche Erhöhung den Betrieb nicht weiter zu führen vermag, künftig die bisher dort unterge⸗ brachten Säuglinge im Krankenhaus Weſtend auf⸗ zunehmen, wo ohnehin ſchon alle infektiös erkrankten Säuglinge Aufnahme finden. 728 Der Arbeitsausſchuß der Klinik hat darauf, da zur Zeit jeder weitere Tag des Betriebes von ihm etwa 30 ℳ Zuſchuß erfordert, beſchloſſen, die Klinik ſogleich zu ſchließen und uns die in ihr befindlichen etwa 45 Säuglinge zur Unterbringung in Weſtend zu überweiſen. Die eingeleiteten Verhandlungen haben jedoch ergeben, daß die ſofortige Aufnahme einer ſo großen Zahl von kranken Säuglingen in Weſtend nicht möglich iſt, da natürlich keine Anſtalt darauf vorbereitet ſein kann, Mehraufnahmen in dieſer Höhe plötzlich zu bewerkſtelligen. Die Klinik hat ſich daher bereit erklärt, ihren Betrieb noch bis zum 31. März weiterzuführen. Sie bittet aber, daß ihr zur Deckung der ihr entſtehenden Koſten der Mehrverbrauch von 30 ℳ täglich neben den Ver⸗ pflegungsſätzen erſtattet wird. Unter Berückſichtigung der Selbſtkoſten der Säuglingsklinik, deren Ausgaben zum großen Teil zu Gunſten der von der Stadt überwieſenen Säug⸗ linge ſtattfinden, haben wir am 13. Februar be⸗ ſchloſſen, von dieſem Tage ab bis zum 31. März dem Antrage zu entſprechen — unter den Maßgaben jedoch, die aus unſerem Antrage erſichtlich ſind. — Wir er⸗ ſuchen, unſerem Beſchluſſe zuzuſtimmen. Charlottenburg, den 25. Februar 1913. Der Magiſtrat. Dr. Maier. Gottſtein. VIIIa G. 43. Charlottenburg, den 1. März 1913. Der Stadtverordneten-orſleher. Dr. Frentzel.