ahre völlig aufgebrauchten Reſerve⸗Kohlenlagers „aren die Kohlenanlieferungen und der Bedarf an lettriſcher Kraft für den Antrieb der Kohlenförder⸗ nlagen umfangreicher, als bei der Etatsaufſtellung borauszuſehen war. Infolgedeſſen mußte vom ſtädti⸗ chen Elettrizitätswerk erheblich mehr Strom bezogen verden, was eine Etatsüberſchreitung zur Folge haben wird. Zu 1. Bereits im Rechnungsjahre 1911 haben die Iſtausgaben für „ſonſtige Betriebsunkoſten und Ins⸗ emein“ rd. 13 120 ℳ betragen. Für das Rechnungs⸗ ſahr 1912 ſind jedoch nur 12 000 ℳ veranſchlagt worden. Bis Ende Dezember 1912 betrugen die Aus⸗ gaben bereits v. 12 500 % und iſt anzunehmen, daß in den Mo⸗ naten Jannar—-März 1913 noch 4 500 Ausgaben entſtehen werden, ſo daß ins⸗ geſamt 1 gebraucht werden dürften. Zum Soll ſtehen jedoch nur 12 000 mithin vorausſichtlicher Mehrbedarf 5 000 %1 Dieſer Mehrbedarf iſt zunächſt auf ungenügende Schäßung des Etatsanſatzes zurückzuführen. Außer⸗ dem heben wir aber hervor, daß es ſich hier um eine Etatsſtelle handelt, bei welcher die verſchiedenſten Ausgaben, deren Unterbringung bei anderen Etats⸗ ſtellen nicht paſſend erſcheint, gebucht werden. Es handelt ſich um eine außergewöhnlich große Zahl meiſt kleiner Beträge für die verſchiedenſten Bedürf⸗ niſſe, die ſtändig wechſeln, ſo daß eine Gruppierung ebenſo unmöglich erſcheint, wie ihre Geſamthöhe für einen längeren Zeitraum im Voraus zu veran⸗ ſchlagen iſt. Aus dieſem Grunde möchten wir das außergewöhnliche Anſchwellen der Ausgaben bei dieſer Etatsſtelle als eine Ausnahme bezeichnen. Zu m. Durch notwendige Vergrößerung und Verlegung des Laboratoriums ſind Mehrkoſten ent⸗ ſtanden, die nicht vorauszuſehen waren. Zu n. Der Etatsanſatz für „Ge⸗ werbeſteuer“ beträghlt. 49 250 ℳ Auf Grund der ſtaatlichen Jahres⸗ veranlagung ſind jedoch zu zahlen: a) an die Gemeinde Charlottenburg 48 942 % b) „ „ „ Spandau 452 . 42.401 — mithin Mehrbedarf 151 Zu o. Infolge der verſtärkten Steinkohlengas⸗ erzeugung werden größere Mengen Gaswaſſer zur Verarbeitung kommen. Da dieſen Ausgaben jedoch ent⸗ ſprechende Einnahmen gegenübertreten werden, ſo iſt zu erwartende Etatsüberſchreitung formeller Natur. Zu p. Durch die unter o erwähnte höhere Gas⸗ waſſerverarbeitung ſind naturgemäß größere Aufwen⸗ dungen für Arbeitslöhne zu erwarten, die auf rd. 2000 ℳ geſchätzt werden. Die Begründung zu o findet hier ſinngemäße Anwendung. Zu 4. Die Höhe der Koſten für Straßenrohr⸗ erweiterungen richtet ſich lediglich nach dem Umfange der Anforderungen, die im Laufe des Rechnungs⸗ jahres hervortreten. Die in den Etat eingeſtellte Summe konnte daher nicht auf Voranſchläge geſtützt, ſondern mußte willkürlich geſchätzt werden. 17 000 %ℳ Zu k. Infolge friſcher Bekohlung des im Vor⸗) 2 , 135. 4 Bis Ende Dezember 1912 ſind für Straßen⸗ rohrneuverlegungen rd. 48 000 ℳ aufgewendet worden; bis Ende des Rechnungsjahres ſind noch weitere Koſten in Höhe von rd. 20 000 „ zu erwarten, ſo daß die Jahresaus⸗ gaben rd. . e, % betragen dürften. Der Etatsanſatz beträgt. 50002 —2 mithin Mehrbedarf 18 000 % Zu r. Durch Gemeindebeſchluß vom 25./1. Ja⸗ nuar 1912 ſind zur Erweiterung der elektriſchen Krafterzeugungsanlage des Gaswerks 11 65 000 aus Anleihen bewilligt worden. Hierbei war im Koſtenanſchlage eine Turbodynamomaſchine von 300 KwW⁵ Leiſtung vorgeſehen. Die Ausſchreibung ergab jedoch, daß dieſe Type ſeinerzeit nicht gebaut wurde und es blieb daher nur die Wahl zwiſchen einer Maſchine von 250 und 350 KW Leiſtung übrig. Die Deputation für die Gaswerke entſchloß ſich für die Beſchaffung einer 350 KW⸗ Maſchine. Durch die Wahl der größeren Maſchine wurden naturgemäß auch umfangreichere und koſtſpieligere Fundamente erforderlich, ſo daß für den maſchinellen und baulichen Teil der Anlage eine Mehrausgabe von 5000 ℳ entſtehen wird. Außerdem mußte eine beſondere Kammer zur Unterbringung des Luft⸗ filters (zwecks Reinigung der für die Maſchine er⸗ forderlichen Kühlluft) errichtet werden. Dadurch werden 1500 Mehrkoſten entſtehen. Insgeſamt werden alſo 5000 1500⸗ 6500 % — 10% mehr aufgewendet werden müſſen als im Koſtenanſchlage angenommen war. Die Leiſtung der Anlage wird dafür jedoch um 17% erhöht und eine nochmalige ſpätere Erweiterung um mindeſtens 2 bis 3 Jahre hinausgeſchoben. Schließ ich ſeinoch hervorgehoben, daß den, zum Ordinarium beantrag⸗ ten Nachbewilligungen, abgeſehen von den Verſchiebungen von Ein⸗ nahmen und Ausgaben, die ſich in⸗ folge der Einſchränkung der Waſſer⸗ gas⸗ und Erhöhung der Steinkohlen⸗ gas⸗ Erzeugung naturgemäß ein⸗ ſrellen müſſen, bei anderen Etats⸗ ſtellen Erſparniſſe und Mehrein⸗ nahmen gegenübertreten werden. Auf wie hoch ſich dieſe belaufen, läßt ſich jedoch noch nicht mit Sicherheit feſtſtellen, es muß vielmehr erſt das Jahresergebnis abgewartet werden. So viel ſich jedoch überſehen läßt, dürften dieſe Erſparniſſe und Mehreinnahmen nicht ausreichen, um die an anderen Stellen hervorgetretenen Mehrausgaben zu decken. Dazu kommt, daß auch die Einnahmen für Gas vor⸗ ausſichtlich nicht unweſentlich hinter dem Voranſchlag zurückbleiben dürften. Alles in allem genommen, muß daher, wie wir bereits bei der Vorlage des Etats⸗Entwurfs für 1913 angekündigt haben, gegen⸗ über dem etatsmäßigen Voranſchlag mit einem er⸗ heblichen Gewinnausfall gerechnet werden. Mfit unſerem Antrage befinden wir uns in mrrſn mit der Deputation für die Gas⸗ erke. Charlottenburg, den 25. März 1913. Der Magiſtrat. Dr. Maier. Caſſirer. XIII B. 30. „