Regierungsjubiläums Seiner Majeſtät des Kaiſers werden 15 000 ℳ aus dem Dispoſi⸗ tions⸗Fonds bewilligt. Zu dem bevorſtehenden Regierungsjubiläum Seiner Majeſtät des Kaiſers werden die bedeu⸗z tendſten Straßen Berlins in hervorragender Weiſe nach Plänen erſter Künſtler geſchmückt werden. Es erſcheint uns geboten, daß auch unſere Stadt als der Hauptſtadt benachbarte Reſidenzſtadt an den Jubi⸗ läumstagen einen, wenn auch beſcheideneren Feſt⸗ ſchmuck anlegt. Am beſten hierzu geeignet halten wir den monumentalſten Straßenzug unſerer Stadt zwiſchen der Charlottenburger Brücke und dem Reichskanzlerplatz, um ſo mehr, als der Kaiſer wäh⸗ rend ſeines Berliner Aufenthalts an den Jubiläums⸗ tagen dieſe Straßen vorausſichtlich wiederholt durch⸗ fahren wird, ſo daß deren Ausſchmückung die Bedeu⸗ tung eines beſonderen feſtlichen Grußes an den Kaiſer erhalten würde. Wir haben darum beſchloſſen, den hervorragendſten Punkten jenes Straßenzuges einen angemeſſenen und würdigen Feſtſchmuck zu geben. Demgemäß erſcheinen uns als zur Aus⸗ ſchmückung beſonders geeignet die Charlottenburger Brücke, der Anfang der Bismarckſtraße am Knie, der Sophie⸗Charlotte⸗Platz und die Kaiſerdammbrücke ſo⸗ wie die beiden ſtädtiſchen Monumentalbauten des Schillertheaters und des Deutſchen Opernhauſes. 1. Die Charlottenburger Brücke ſoll in ihrer ganzen ſeitlichen Ausdehnung eine Dekoration durch ein etwa 2 m breites Ve⸗ larium, durch Guirlanden und Tannenzweige erhalten. 2. Der auf dem Inſelperron am Knie ſtehende Kandelaber ſoll als Kern für eine Schmuck⸗ ſäule benutzt werden. Die oberen Arme der Beleuchtungskörper werden abgenommen und dafür eine neue Beleuchtung in Höhe von bis 5 m angebracht. Am oberen Ende erhält die Säule einen breit auslaufenden Reif, der mit Fahnen und Guirlanden behängt wird. 3. Die Eingänge zum Untergrundbahnhof So⸗ phie⸗Charlotte⸗Platz erhalten eine 6 m hohe, in Form von Arkaden gehaltene Einfaſſung. Die Aufbauten aus Holz werden mit Tannengrün bekleidet. Die Bekrönungen ſollen aus lebenden Lorbeerbäumen gebildet werden. Auf der Kaiſerdammbrücke wird rechts und links des äußerſten Bürgerſteiges unmittel⸗ bar am Geländer eine 3 m hohe Wand von Tannengrün errichtet; in Abſtänden von etwa 5 m ſtehen Pfeiler, die durch Guirlanden mit Bändern verbunden werden. Die mit Adlern gekrönten Eckpfeiler erhalten eine Umkleidung von Tannengrün. Um die Einheitlichkeit des Geſamteindrucks der Ausſchmückung zu ſteigern, ſollen ferner die Theaterterraſſe des Schillertheaters und die Faſſade des Deutſchen Opern⸗ hauſes an der Bismarckſtraße einen beſon⸗ deren Schmuck (Guirlanden und Bänder) er⸗ halten. Die Ausführung würde bei beiden Gebäuden durch uns erfolgen, die Schiller⸗ theater⸗Aktiengeſellſchaft und die Opernhaus⸗ betriebsgeſellſchaft werden jedoch einen Teil der Koſten (etwa die Hälfte) übernehmen. nückung bitten wir aus den Skizzen zu erſehen. * 2 Die Art der Ausſe beifo 6 en 5 211 Die Koſten werden vorausſichtlich betragen: zu r etwa 0 zu 2 „ 2 e , zu 3 , 2300 „„ E, zu 5 (Zuſchuß zu den Koſten für den Schmuck des Schillertheaters und des Deutſchen Opernhauſes) je 290 ℳs 500 zuſammen 15 000 ℳ Dieſe Ausſchmückung wird nur dann zur vollen Wirkung gelangen, wenn auch die Häuſer an den in Frage kommenden Straßen einen Feſtſchmuck ins⸗ beſondere reichlichen Flaggenſchmuck — erhalten. Wir werden deshalb allen Hausbeſitzern an jenen Straßen eine dementſprechende Bitte unterbreiten, daneben aber an alle Einwohner unſerer Stadt einen öffent⸗ lichen Aufruf erlaſſen, daß jeder an ſeinem Teil mit dazu beitraaen möge, daß unſere Stadt im feſtlichen Schmucke erſcheint. Charlottenburg, den 22. Mai 1913. Der Magiſtrat. 1. Mai er. Seeling. Seydel. 1. 5 Druckſache Nr. 146. Vorlage betr. Bewilligung von Mitteln für die Hauptverſammlung des Lehrerverbandes der Provinz Brandenburg. Urſchriftlich mit einem Heft an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Als Beitrag zu den Koſten der Hauptver⸗ ſammlung des Lehrerverbandes der Provinz Brandenburg im Herbſte 1913 in Charlotten⸗ burg werden 3000 ℳ aus dem Dispoſitions⸗ fonds bewilligt. Der Lehrerverband der Provinz Brandenburg, welcher neben der Pflege der Standesintereſſen ſeiner Mitglieder ſich auch die Förderung der unterrichtlichen und erziehlichen Intereſſen der Volksſchule zur Auf⸗ gabe gemacht hat, hält ſeine diesjährige Hauptver⸗ ſammlung im Herbſt d. I. in Charlottenburg ab. Der hieſige Lehrerverein empfindet die Veruflichtung, für einen würdigen Empfang der auswärtigen Ver⸗ bandsmitglieder, ſowie der Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden Sorge zu tragen, um ſo mehr, als ſeit dem Jahre 1881 eine Tagung des Ver⸗ bandes in unſerer Stadt nicht mehr ſtattgefunden hat. Nach dem uns eingereichten und in beilienendem Heft enthaltenen Koſtenanſchlage werden ſich die Ge⸗ ſamtkoſten der Tagung auf etwa 8200 ℳ belaufen. Davon ſind 3000 ℳ für eine den Teilnehmern zu überreichende Feſtſchrift beſtimmt, welche u. a. die Entwicklung der Stadt Charlottenburg und ihres Schulweſens, ſowie ihre kulturellen Verhältniſſe zur Darſtellung bringt. Die Feſtſchrift ſoll derart ge⸗ ſtaltet werden, daß ſie auch als brauchbares und zu⸗ verläſſiges Hilfsmittel beim heimatkundlichen Unter⸗ richt in unſeren Schulen benutzt werden kann und ſo einem oft empfundenen Mangel abhilft. Es wird eine Einnahme von 300 ℳ aus Inſeraten erwartet, ſo daß ſich die Koſten der Feſtſchrift auf 2700 ℳ ver⸗ ringern werden. Ferner werden für die Vorbereitung einer Schulausſtellung etwa 300 ℳ gebraucht werden.