— 212 — Durch einen beſonderen Feſtbeitrag der in gro⸗ ßer Zahl zu erwartenden Teilnehmer ſollen rund 3000 ℳ gedeckt werden. Es würden alſo noch 5200 %ℳ auf andere Weiſe aufzubringen ſein. Bei ſolcher Höhe der zu erwartenden Ausgaben iſt nun der hieſige Lehrerverein an die Schuldepu⸗ tation mit der Bitte herangetreten, ihm zu den Koſten der Tagung einen Beitrag ſeitens der Stadtgemeinde zu erwirken. Die Schuldeputation hat in Würdigung der vorgetragenen Verhältniſſe die Bewilligung eines Beitrages von 3000 ℳ empfohlen, um ſo die Koſten der Feſtſchrift und der Schulausſtellung, alſo der⸗ jenigen Veranſtaltungen zu übernehmen, welche wiſ⸗ ſenſchaftlichen und unterrichtlichen Zwecken dienen. Bei dem großen Intereſſe, welches unſere Stadt in Uebereinſtimmung mit den Beſtrebungen der Leh⸗ rerſchaft der Weiterentwicklung des Volksſchulweſens und der Hebung des Volksſchullehrerſtandes entge⸗ genbringt, und im Hinblick auf die zu erwartende ſtarke Beteiligung an der geplanten Verſammlung halten wir den vorgeſchlagenen Beitrag für ange⸗ meſſen. Wie andere Stadtgemeinden, ſo hat auch die Stadt Charlottenburg wiederholt derartige Ver⸗ anſtaltungen durch Zuwendungen unterſtützt und 3z. B. im Jahre 1907 für die Abhaltung des 6. Ver⸗ bandstages der Hilfsſchulen Deutſchlands 3354 ℳ, im Jahre 1912 für den XXI. Kongreß des Deutſchen Vereins für erziehliche Knaben⸗Handarbeit 3500 ℳ aufgewendet. Die Einzelheiten des Programms bitten wir aus dem anliegenden Heft zu entnehmen. Charlottenburg, den 16. Mai 1913. Der Magiſtrat. Di. Mafer. Dr. Neufert. VII A 2. Druckſache Nr. 147. Nachbewilligung für 1912. Urſchriftlich mit einem Heft und einer Anlage an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Ueberſchreitung des Etatsanſatzes Ord. Kapitel V Abſchnitt 7 Nr. 16 — Bürgerhaus⸗ Verpflegung — in Höhe von 2308,76 ℳ wird genehmigt. Der Anweiſung der im Rechnungs⸗ jahre 1912 noch nicht bezahlten Rechnung über 635,84 ℳ aus Mitteln des gleichen Etatsan⸗ ſatzes für 1913 wird zugeſtimmt. Für die Verpflegung der Inſaſſen und des Per⸗ ſonals im Bürgerhaus ſtanden für das Jahr 1912⸗ 128 200 ℳ zur Verfügung und zwar für 11 Köpfe Vorlage betr. im Armenetat am 2. Tiſch je 1,75 ℳ täglich, für 48½ Köpfe Per⸗ ſonal je 1 täglich, für 335 Hoſpitaliten und Kinder je 0,85 % täglich. Die für die Verpflegung aus⸗ geſetzte Summe hat im Laufe der letzten Jahre faſt ſtets ausgereicht und bis auf das Jahr 1904, in dem es einer Nachbewilligung bedurfte, noch einen kleinen Ueberſchuß ergeben, weil die volle Höhe der der Be⸗ rechnung zu Grunde liegenden Kopfzahl für kürzere oder längere Zeiträume nicht voll erreicht wurde. Im letzten Jahre aber hat die für die Verpflegung aus⸗ geſetzte Summe aus drei Gründen nicht ausgereicht, ſie iſt vielmehr um eine nicht ganz 2% betragende Summe, die einer Erhöhung der Verpflegungsaus⸗ gaben um etwa 1,67 § für Kopf und Tag entſpricht, überſchritten worden. Erſtens iſt der tägliche Pflege⸗ ſatz ſeit dem Jahre 1908 der gleiche geblieben und auch im Jahre 1912 trotz der Steigerung der Koſten für Nahrungsmittel nicht erhöht worden in der Ab⸗ ſicht, bei den Anſprüchen an die Verpflegung möglichſt Maß zu halten. Die Preiſe der Lebensmittel aber, namentlich für Fleiſch und Milch, ſind gerade in dieſem Jahre viel ſtärker in die Höhe gegangen, als ſelbſt nach den Erfahrungen der Vorjahre zu erwarten war; es ſtellten ſich dadurch die Mehrausgaben für Fleiſch für Kopf und Tag auf 2,36 Pf., für Milch auf 1,8 Nf. Dieſe beiden Nahrungsmittel koſteten alſo für Kopf und Tag 4,16 Pf. mehr als im Vor⸗ jahre. Zweitens hat die Zahl der Siechen im Laufe des Jahres ſtändig zugenommen und mit ihnen die Zahl der ärztlicherſeits verordneten Ertradiäten, deren Koſten in manchen Monaten des Jahres den Betrag von 500 ℳ überſteigen. Drittens und vor allem aber iſt die Kopfzahl der Inſaſſen während des ganzen Jahres, namentlich bei der Männerabteilung, andauernd hoch geblieben; ſie überſtieg zeitweiſe das vorgeſehene Maß, ſo daß neue Krankenräume bereit geſtellt werden mußten, für deren Ausſtattung die Stadtverordnetenverſammlung zweimal durch die Beſchlüſſe vom 22. Januar und 6. März 1913 die Mittel zur Verfügung geſtellt hat. Durch dieſe Steigerung der Belegung erreichte die Kopfzahl der Inſaſſen im letzten Vierteljahr die Höhe von 339. Auf dieſe drei Gründe iſt die Ueberſchreitung der zur Verfügung ſtehenden Verpflegungsſätze zurück⸗ zuführen, für die ein Ausgleich, etwa durch Min⸗ derung der Ausgaben für den teuereren Schweſtern⸗ tiſch, ſelbſt wenn dies angängig erſchienen wäre, nur eine Erſparnis von wenigen hundert Mark bedeutet hätte. Daß trotzdem eine nahezu innerhalb der Fehlergrenzen liegende Steigerung der Ausgaben um nicht ganz 2% eintrat, iſt ein Beweis für das Bemühen der Verwaltung, ſparſam zu wirtſchaften. Der Ueberſchreitung bei Poſition 16 in Verbin⸗ dung mit ſonſtigen kleineren Ueberſchreitungen beim Abſchnitt 7 mit insgeſamt 3513,40 ℳ ſtehen Er⸗ ſparniſſe in anderen Poſitionen des Etats für das Bürgerhaus mit insgeſamt 9569,79 ℳ gegenüber, ſo daß trotz der Ueberſchreitung bei Poſition 16 im ganzen 6056,39 ℳ weniger ausgegeben worden ſind⸗ als zur Verfügung ſtanden. Um die Ueberſchreitung ſofort nach deren Er⸗ kennung der Stadtverordnetenverſammlung zur Kenntnis vorlegen zu können, verbot es ſich, vorher eine Beratung in der Armendirektion ſtattfinden 1 laſſen. Charlottenburg, den 20. Mai 1913. Der Magiſtrat. Dr. Maier. Gottſtein. VIIIa G . 271. Druckſache Nr. 148. Vorlage betr. Teilnahme an der Generalverſamm⸗ lung der internationalen Vereinigung zur Be kämpfung der Arbeitsloſigkeit. Urſchriftlich mit den Akten Fach 6a Nr. 17 an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchlißenrnnn: a) Der Entſendung von zwei Vertretern zur Teil⸗ nahme an der in der Zeit vom 3. bis 6. Ser⸗ tember 1913 in Gent ſtattfindenden General⸗