— 219 — Die Verwaltungskoſten ſind nach den Angaben der Berufsgenoſſenſchaften berechnet, und zwar unter Zugrundelegung des auf den einzelnen gemeldeten Unfall entfallenden Teiles der Geſamtverwaltungs⸗ unkoſten. 2 Die in die Berechnung eingeſetzte Höhe des Deckungskapitals bei der Tiefbau⸗Berufsgenoſſenſchaft beruht auf den Angaben dieſer Genoſſenſchaft. Das Deckungskapital bei der Nordöſtlichen Baugewerks⸗ Berufsgenoſſenſchaft iſt nach dem Verhältnis der ent⸗ ſchädigungspflichtigen Unfälle bei beiden Berufs⸗ genoſſenſchaften und nach der von der Tiefbau⸗ genoſſenſchaft angegebenen Zahl errechnet. Angeſichts dieſes rechneriſch feſtgeſtellten Ergeb⸗ niſſes für die Vergangenheit iſt zu erwarten, daß das] Ergebnis für die Zukunft ähnlich werden, alſo bei Uebernahme in eigene Regie eine Erſparnis bedeuten wird. Die Erſparnis wird noch einer weiteren Er⸗ höhung fähig ſein, weil die Stadt durch Ausbau der zur Verhütung von Unfällen getroffenen Maßnahmen vorausſichtlich in der Lage ſein wird, die bereits jetzt verhältnismäßig geringe Zahl von Unfällen noch weiter herunterzudrücken. Hinſichtlich der uns entſtehenden Koſten für die Verwaltung iſt zu berückſichtigen, daß gewiſſe Arbeiten (Ausſtellung der Lohnliſten für die Berufsgenoſſen⸗ ſchaften und der Briefwechſel mit ihr) künftig weg⸗ fallen werden. Wenn auch die hierdurch freiwerden⸗ den Arbeitskräfte nicht ausreichen werden, ſämtliche Arbeiten zu leiſten, die der Stadgemeinde durch die Uebernahme der Verficherung erwachſen werden, ſo iſt doch mit Sicherheit damit zu rechnen, daß die Ver⸗ waltungskoſten auf keinen Fall größer werden als die Verwaltungskoſten bei den Berufsgenoſſenſchaften. Iſt dies aber richtig, ſo wird die Stadt durch die Uebernahme jährlich etwa den oben errechneten Be⸗ trag von 8000 ℳ erſparen. Charlottenburg, den 26. Mai 1913. Der Magiſtrat. Dr Maier. Seydel. Druckſache Nr. 175. Bericht des Petitionsausſchuſſes. Verhandelt Charlottenburg, den 27. Mai 1913. Anweſend: Stadtv. Klick, Mosgau, Mottek, Protze, Dr Stadthagen. Seitens des Magiſtrats: Bürgermeiſter Dr Maier, Stadtrat Caſſtrer, Stadtſyndikus Sembritzti. Entſchuldigt: Stulz. Der Ausſchuß bildet ſich wie folgt: Vorfttzender iſt der Stadtv. Protze, Stellvertreter desſelben der Stadtw. Motter, Schriftführer ein Beamter der Geſchäftsſtelle. Stadtv. Dr Friedländer, Gersdorff, Litten, I. Petition der Firma Gebr. Heyl « Co. und Gen. betr. Regulierung des Salzufers. Es wird über den ſchlechten Zuſtand des Pflaſters am Salzufer zwiſchen der Charlottenburger und Marchbrücke Klage geführt und um Regulierung dieſer Straße erſucht. Der Magiſtrat hat Verhandlungen mit den An⸗ liegern wegen der Straßenregulierung eingeleitet. Sobald die Vertragsbedingungen angenommen find, ſoll die Bewilligung der erforderlichen Mittel bei der Stadtverordnetenverſammlung beantragt werden. Der Ausſchuß empfiehlt: Ueberweiſung an den Magiſtrat als Material. Berichterſtatter: Stad t v. Klick. HI. Petition des I. Kaninchenzuchtvereins Charlotten⸗ burg betr. Stiftung eines Preiſes. Der Verein hatte ſich an den Magiſtrat gewandr mit der Bitte, ihm für die vom 21.—24. März 1913 in Gemeinſchaft mit dem Geflügelzuchtverein Halen⸗ ſee und Umgegend veranſtaltete Kaninchenausſtellung einen Preis zu bewilligen, hierauf jedoch einen ab⸗ ſchlägigen Beſcheid erhalten. Es wird jetzt erneut um Ueberlaſſung eines Preiſes gebeten. Der Ausſchuß empfiehlt: Uebergang zur Tagesordnung. Berichterſtatter: Stadtpv. M osg au. III. 5 Petition der Innung der Gas⸗, Waſſerleitungs⸗ und Heizungsanlagen⸗Fachmänner zu Charlottenburg betr. a) Arbeiten bei Gasanlagen, h) Gasanlage⸗ vorſchriften. a) In der Petition wird Klage darüber geführt, daß die ſtädtiſche Gasanſtaltsverwaltung zum Nachteile des Privatgewerbes Gasleitungen koſtenlos anlegt, ſowie Beleuchtungskörper, Gaskocher und Plättapparate an die Kon⸗ ſumenten liefert und daß in neuerer Zeit Ar⸗ beiten bei den Gasabnehmern durch ſtädtiſche Rohrleger und Arbeiter zum Schaden der Gewerbetreibenden ausgeführt werden. Die Innung bittet, dahin wirken zu wollen, daß dieſe das Kleingewerbe ſchädigenden Maß⸗ nahmen eingeſtellt werden. b) Weiter wird gebeten, bei Aufſtellung neuer Vorſchriften für Gasanlagen Vertreter der Innung hinzuzuziehen. Der Ausſchuß empfiehlt: Zu a: Uebergang zur Tagesordnung. Z3u b: Ueberwei ung an den Magiſtrat zur Berückſichtigung. Berichterſtatter: Stadt v. Dr Stadthagen. v. g. u. Protze, Mottek, Mosgau, Klick, Dr Stadthagen.