die erhöhten Preiſe für gute Darbietungen großer Opern für Berliner Verhältniſſe noch ſo mäßig — man bedenke, daß in den Platzpreiſen die Garderobe⸗ und Zettelgebühr inbegriffen iſt, daß Vorverkaufs⸗ gebühr nicht erhoben wird und daß für die oberen Ränge überhaupt keine erhöhten Preiſe erhoben werden — daß man ſie im Hinblick auf die dadurch ermöglichte erhöhte Leiſtung wohl billigen kann. Man kann dies um ſo unbedenklicher, als die Preiſe der Abonnements, wie ſchon geſagt, von dieſen Erhöhungen nicht betroffen werden, durch die Er⸗ höhung der Kaſſe n preiſe für beſonders begehrte Opern alſo der Reiz zum Abonnieren ſicher⸗ lich bedeutend geſteigert wird und ſo zu erwarten ſteht, daß die beſte und ſicherſte Grundlage des Un⸗ ternehmens, eben das Abonnement, in erfreulicher Weiſe verſtärkt wird. Und ſchließlich handelt es ſich ja nur um einen Verſuch, von deſſen Fortführung die Geſellſchaft inihremeigenen Intereſſe ſel bſt abſtehen wird, wenn ſie bemerkt, daß die neue Einrichtung keinen Anklang findet. Die Ent⸗ ſcheidung darüber, ob bei einer Oper die Voraus⸗ ſetzungen für die Erhöhung der Kaſſenpreiſe gegeben ſind, ſoll in den Händen des Magiſtrats liegen. Zu⸗ nächſt beabſichtigen wir, in Uebereinſtimmung mit der Opernhaus⸗Deputation, der Geſellſchaft die Er⸗ höhung für die Wagneropern, mit Ausnahme des „Fliegenden Holländers“ und von „Rienzi“ zu⸗ zugeſtehen (für dieſe letzteren hat ſie eine Erhöhung ſelbſt nicht beantragt). Wir tragen hiernach kein Bedenken, der Geſell⸗ ſchaft die vorgeſchlagenen Aenderungen der Platz⸗ preiſe zu genehmigen, um ſo weniger, als die Neu⸗ regelung der normalen Preiſe im Geſam t durch⸗ ſchnitt eine Herabſetzung der Preiſe zur Folge hat, die man nur durch den ſtärkeren Abſatz mehr als auszugleichen hofft. Im übrigen betrachten wir dieſe Neuregelung von dem Standpunkt aus, daß hier auch unſere Sache geführt wird und daß wir, 246 da das Bedürfnis danach ohne Frage anzuer⸗ kennen iſt, das gleiche Intereſſe wie die Geſellſchaft daran haben, daß für die an Ausgaben reichere Zu⸗ kunft ein geeignetes Fundament für das Gedeihen des Theaters geſchaffen wird. Wie aber dieſes Fun⸗ dament beſchaffen ſein muß und ob es durch die vorgeſchlagene Tarifgeſtaltung geſchaffen wir d, darüber dürfte ſchließlich der mitten in der Praxis ſtehenden und aus unmittelbaren Erfahrungen ſchöpfenden Geſellſchaft ein zutreffenderes Urteil möglich ſein, als uns; ſo glauben wir denn auch, nach den oben angeſtellten Erwägungen, an der Richtigkeit und praktiſchen Brauchbarkeit ihrer Vor⸗ ſchläge nicht zweifeln zu ſollen. Wir erſuchen deshalb um Zuſtimmung zu dieſer Aenderung der Eintrittspreiſe, die auch von der De⸗ putation für den Ban und Betrieb des Opernhaufes gebilligt worden iſt. 2 Zu gleicher Zeit mit den Erörterungen über dieſen Punkt haben Verhandlungen mit der Opern⸗ betriebsgeſellſchaft über eine Erweiterung der Rechte der Stadtgemeinde und zugleich über weitere Wünſche der Geſellſchaft ſtattgefunden; ſie haben zu einer Ver⸗ einbarung über die Abänderungen des Pachtvertrages geführt, die der Stadtverordnetenverſammlung zu⸗ gleich mit dieſer Vorlage zur Beſchlußfaſſung unter⸗ breitet wird. Wir halten die dort vorgeſehene Er⸗ weiterung der Rechte der Stadt für ſo erheblich, daß wir bitten, beide Vorlagen gleichzeitig zu verab⸗ ſchieden und für den Fall, daß die Vorlage über Aenderungen des Pachtvertrages nicht zur Annahme gelangen ſollte, d ie ſe Vorlage (betr. Aenderungen der Preiſe) als zurückgezogen zu betrachten. Charlottenburg, den 4. Juni 1913. Der Magiſtrat. Dr Maier. Seydel. II11. . 265. Anlage zur Vorlage betr. Aenderungen der Platzpreiſe im Deutſchen Opernhauſe. Abonnement Kaſſenpreis Erhöhte Kaſſen⸗ Platzbezeichnun in 4 in 4 . Kanen Bemerkungen 3. 3t. Zulunſt — z. Zt. Zutunft Opem % % % % % % % Orcheſterſttz, 12Keihen ] 3,80 4,30 0,50] 5,— 5,50 0,50 1,— — 6,50 439 Plätze 1. Parkett, 8 Reihen ] 3,30 3,30 — 4,50 4,50 — ſ 1,00 ⸗ 5,50] bisher 316 Plätze 12 Reigen II. Parkett, 8 Reihen 2,80 2,50 — 0,30] 4,.— 3,50 0,50 0,50 4, —] bisher 294 Plätze 4 Reihen I. Rang 4⸗ 4,80 5,00 1 0,20] 6,— 6,— — J1 1,— 7,00 143 Plätze 1. Rang B 4,80 4,30 0,50] 6— 5,0 0,50 4 1,.— 6,30 115 Plätze 1. Rang 60 4,80 3,0 1,30] 6,— 4,50 1,50 4 1,— — 35,50 72 Plaätze 11. Rang 2,30.] 2,30 — 3,30 3,30 — 0,20 - 3,30 305 Plätze III. Rang 1,20 1,30 0,10] 1.70 1,0 ,10 — 317 Plätze Galleriee — — 0,80 0,90 0,10 . 291 Plätze ) Parſifal, Meiſterſinger, 227 Tannhäuſer, Lohengrim, Der I. Rang ſoll in drei Stufen geteilt werden der Ring und Triſtan. 2 4. Logen (78) und die erſte Bank in der Mitte (19 und an den Seiten (46). E. Die zweite und dritte Bank in der Mitte 4. Ea4% C. Die übrigen Plätze (72). 68) und an den Seiten (47).