— 248 — 51 725 chm umbauten Raumes ergibt ſich ſomit der Einheitspreis von rund 22 ℳ für das chm. Die Grundſtückskoſten ſtellen ſich auf 790 000 ℳ. Für den Neubau ſtehen bei den Anleihen von 1908 und 1912 1 520 000 ℳH zur Verfügung. Der Reſt von 466 000 ℳ ſoll aus dem Sammelfonds, welcher durch die verſtärkte Tilgung der 1912er An⸗ leihe gebildet wird, entnommen werden. Da mit Genehmigung des Bezirksausſchuſſes durch den Etat für 1913 bereits 201 000 ℳ für dieſen Zweck be⸗ willigt ſind, muß der Reſt von 265 000 ℳ in den nächſtjährigen Etat eingeſtellt werden. Mit unſern Anträgen folgen wir den Beſchlüſſen der Hochbaudeputation und der Deputation für das höhere Mädchenſchulweſen. Im übrigen nehmen wir bezug auf die der Stadtverordnetenverſammlung gleichzeitig zugehende Vorlage betreffend Errichtung einer zweiten Studien⸗ anſtalt. Charlottenburg, den 21. Mai 1913. Der Magiſtrat. Dr Maier. Seeling. K. 87. Erläuterungsbericht zum Neubau des Lyzeums Iv nebſt Studienanſtalt Sybelſtraße Nr. 2½4. Die Bauſtelle. Das für den Neubau einer vierten höheren Mädchenſchule in der Sybelſtraße Nr. 2/4 vorgeſehene Grundſtück liegt auf der Nordſeite dieſer Straße nahe der Leibnizſtraße. Die Bauſtelle hat bei einer Straßenfrontlänge von 92,06 m und einer Tiefe von 64,12 bzw. 58,76 m eine Flächengröße von 5782 qm. Hiervon ſind be⸗ baut einſchließlich der Nebenhöfe 2792 am, ſodaß eine freie Hoffläche von 3000 am verbleibt. Das er⸗ gibt bei einer hoch gegriffenen Belegung mit 1280 Schülerinnen einen Bewegungsraum von 2,35 am für das Kind. Dieſer Bewegungsraum wird noch ver⸗ mehrt durch die Dachgärten. Der Baugrund iſt bis zu einer Tiefe von 3,50 m unterſucht und als gut befunden worden. Der Boden liegt etwas niedriger als die Straße, ſo daß eine ge⸗ ringe Aufhöhung erforderlich wird. Allgemeine Anordnung. Für die Geſamtanordnung war maßgebend, daß die Klaſſen während des Unterrichts weder von der Sonne noch von dem Straßenlärm beeinträchtigt wer⸗ den. Sie wurden deshalb bis auf 4 Klaſſen nach dem Hofe, das iſt gleichzeitig nach Norden zu, angeordnet. Alle übrigen Haupträume mußten an der Straße untergebracht werden. häuſern und Nebenräumen gutes Licht zu geben, wurden zwiſchen die Flucht der Straßenräume und der Hofräume zwei große Nebenhöfe geſchaltet. Anordnung im einzelnen. In der Mitte der Straßenſeite erhebt ſich dur die beiden unteren Geſchoſſe die 2 . Duech die beiden darauffolgenden Geſchoſſe der Schulſaal. Darüber liegt das Laboratorium mit Nebenräumen. Dieſer ganze Bauteil iſt zur beſſeren Gliederung der e langgeſtreckten Faſſade um etwa 2 m hinter die Bau⸗ flucht zurückgeſetzt. Rechts und links dieſer Mittel⸗ gruppe liegt je ein architektoniſch betonter Haupt⸗ eingang. Zwei weniger betonte Nebeneingänge, deren linker die Durchfahrt zum Hofe, ſowie den Eingang zur Heizerwohnung abgibt, während der rechte den Zugang zur Direktorwohnung und zur Pförtnerwohnung bildet, ſind an den beiden Enden der Straßenfront vorgeſehen. Entſprechend den beiden Haupteingängen führen zwei größere Aus⸗ gänge zum Hofe hinaus. Zwiſchen ihnen liegt eine offene Wandelhalle, welche die Abhaltung von Turn⸗ übungen im Freien auch bei ſchlechtem Wetter er⸗ möglichen ſoll. Zwiſchen ihr und der Turnhalle be⸗ finden ſich die zum Turnunterricht nötigen Neben⸗ räume, ſo die Kleiderablagen, je ein Raum für Turnlehrerin und Turndiener und der Geräteraum. Ueber dieſen Nebenräumen, vom erſten Obergeſchoß aus zugänglich, iſt eine Zuſchauergalerie mit ſteigen⸗ den Sitzen angeordnet. Ebenſo erhielt der Schulſaal eine Galerie mit ſteigenden Sitzen. Rechts vom Mittelbau, über zwei Geſchoſſe verteilt, liegt die Wohnung des Direktors. Links vom Mittelbau mußten im 1. Obergeſchoß drei Klaſſen unter⸗ gebracht werden, welche nach dem Hofe zu nicht mehr Platz fanden. An ſonſtigen Räumen liegen nach der Straße zu links vom Mittelbau im II. Obergeſchoß das Beratungszimmer, ſowie die Zimmer für Lehrer, Lehrerinnen und Arzt, im III. Obergeſchoß der Geſangſaal und Lehrmittelräume. Rechts vom Mittelbau liegen außer der erwähnten Direktor⸗ wohnung im II. Obergeſchoß die Bücherei, im III. Obergeſchoß Räume für Sammlungen und Bio⸗ logie. Im IV. Stock enthalten die etwas höher geführten Bauteile unmittelbar rechts und links neben dem Mittelbau die Hörſäle für Phyſik und Chemie, welche mit Rückſicht auf die ſteigenden Zu⸗ hörerfitze größere Geſchoßhöhen aufweiſen. Dieſe Räume verlangen mit Rückſicht auf einzelne Vor⸗ führungen Südlicht, und müſſen aus demſelben Grunde kleine Balkons erhalten. Die ganze Hoffront iſt von den gewöhnlichen Schulklaſſen eingenommen, zu denen ſich im III. Ober⸗ geſchoß eine Kombinationsklaſſe und eine Nadel⸗ arbeitsklaſſe geſellt. Das IV. Obergeſchoß enthält hier nur die Zeichenſäle mit reinem Nordlicht. Der ganze übrige Teil des Gebäudes in dieſer Geſchoßhöhe iſt als be⸗ gehbares flaches Dach ausgebildet, welches zur Ver⸗ mehrung des Hofbewegungsraumes und zum Zeichnen im Freien dienen ſoll. Da in der verhältnismäßig ſchmalen Straße eine Dachausbildung nicht in Er⸗ ſcheinung treten kann, ſo erhielt auch der ganze Mittelbau ein flaches Dach, das in bequemer Weiſe zugänglich gemacht werden konnte und damit für den . in der Himmelskunde benutzbar gemacht ird. Um den Fluren, Treppen⸗] wird Es iſt noch zu erwähnen, daß die Aborte nach den beiden Innenhöfen zu in der Nähe der Neben⸗ treppen angeordnet ſind. Die Geſamtbreite der Treppen entſpricht den Beſtimmungen über Ausgänge, Flure und Treppen für Gebäude, in denen ſich eine größere Zahl von Menſchen aufzuhalten pflegt. Die 32 Klaſſen der Schule werden im Durch⸗ ſchnitt 32. 40 1280 Schülerinnen faſſen. Nach