nutzung derſelben noch dadurch ſtark beeinträchtigt, daß ſie abwechſelnd als Frauen⸗ und als Männerbad dienen muß. Nach Fertigſtellung des Erweiterungs⸗ baues ſoll die alte Halle, deren Schwimmbecken eine Waſſerfläche von 11 24 m hat, allein den Frauen überwieſen werden, während die neue den Männern zur Verfügung ſtehen ſoll. Wie bereits erwähnt, legt die Geſundheitspflege⸗ Deputation ein großes Gewicht darauf, daß die neue Halle eine Wellenbadeinrichtung erhält, beſonders da auch anzunehmen iſt, daß dieſe eine große An⸗ ziehungskraft auf den Beſuch ausüben und der körper⸗ lichen Uebung der Nichtſchwimmer dienen wird. Dieſe Wellenbadvorrichtung erfordert aber eine Waſſerfläche von 36 m Länge. Die Breite der Waſſer⸗ fläche iſt nach dem Muſter der neueſten Badeanſtalten von der Deputation auf 12 m feſtgeſetzt. Für die ſonſtige bauliche Anordnung der Schwimmhalle iſt von beſonderer Bedeutung, daß die Geſundheitspflege⸗Deputation den Wunſch ausge⸗ ſprochen hat, es möchten die in den Veröffentlichungen der Deutſchen Geſellſchaft für Volksbäder von dem Ingenieur Recknagel gemachten Vorſchläge berück⸗ ſichtigt werden. Dieſe laufen hauptſächlich darauf hin⸗ aus, die Auskleidezellen, welche bei den bisherigen Bauten ſtets innerhalb der großen Halle um das Schwimmbecken herum angeordnet wurden, nicht in der Halle, ſondern in einem beſonde⸗ ren Raum unterzubringen. Den Vorteil dieſer neuen Anordnung ſieht Recknagel hauptſächlich darin, daß er eine beſſere Tagesbeleuchtung der Halle ermöglicht und daß die Kleider nicht in der feuchten Luft der Halle untergebracht ſind. Vor allem aber verlangt er die Anordnung des Auskleideraumes derart, „daß zwiſchen ihm und der Halle ſelbſt die Reinigungs⸗ räume liegen, ſo daß alle Beſucher gezwungen ſind, vor Betreten der Halle die Reinigungsbäder zu be⸗ nutzen“. Demgemäß iſt in dem vorliegenden Vorentwurf ein langgeſtreckter beſonderer Auskleideraum an der einen Längsſeite der Halle angeordnet und an beiden Schmalſeiten die Reinigungsräume. Dabei ſind die großen Oeffnungen zwiſchen Auskleideraum und Halle nicht als Durchgänge gedacht, ſondern ſollen vielmehr ganz oder zum Teil durch Glas verſchloſſen werden, ſie ermöglichen aber immerhin dem Beſucher, den Ein⸗ gang zu ſeiner Auskleidezelle etwas im Auge zu be⸗ halten. Ueber dem Auskleideraum iſt noch eine beſondere Auskleidegelegenheit für Schüler mit Auskleide⸗ ſchränken vorgeſehen, während über den beiden Reini⸗ gungsräumen ein Raum für Zuſchauer mit anſteigen⸗ den Sitzreihen und ein Raum zum Nacktturnen vor⸗ geſehen ſind. Um nun die durch dieſe Anordnung bedingte rechteckige Fläche von rund 54 m Länge und 28 m Breite in möglichſt engen Zuſammenhang mit der vor⸗ handenen Anſtalt zu bringen, erſcheint es am günſtig⸗ ſten, die große Schwimmhalle mit der durch die Neben⸗ räume freibleibenden Längsſeite an die Straße zu legen und zwiſchen die alte Badeanſtalt und die neue Schwimmhalle einen Zwiſchenbau einzuſchalten, welcher ebenerdig einen neuen größeren Zugang mit daran anſchließender Kaſſe und Eingangshalle ent⸗ hält, ſo daß der bisherige Eingang zur Badeanſtalt nach Fertigſtellung des Erweiterungsbaues beſeitigt werden kann. Die Eingangshalle mit der ſich rück⸗ wärts anſchließenden großen Haupttreppe vermittelt 256 — den Verkehr nach allen Teilen der Anſtalt in be⸗ quemſter Weiſe. 2 Die zwei Geſchoſſe über der Eingangshalle ſind noch für weitere Wannenbäder ausgenutzt, ebenſo ſind auch noch hinter dem Schülerauskleideraum 18 Wannenbäder untergebracht, von denen ein Teil nach Bedarf für die Verabfolgung mediziniſcher Bäder eingerichtet werden ſoll. — — Im zweiten Geſchoß iſt über den Nebenräumen der Schwimmhalle ein größeres Schwitzbad mit den dafür erforderlichen einzelnen Auskleide⸗, Ruhe⸗ und Bade⸗ räumen untergebracht. Beſonders für dieſes Schwitz⸗ bad iſt auch noch ein Fahrſtuhl vorgeſehen, welcher vom Erdgeſchoß in beide Stockwerke führt. Derjenige Teil des Schwitzbades, welcher über dem Schwimmhallenauskleideraum liegt, ſoll als flaches Dach ausgebilder werden, welches als Sonnen⸗ bad zu benutzen iſt. Der über dem zweiten Stock ſich erhebende Turm an der Nordweſtecke des Hallengebäudes dient zur Aufnahme des erforderlichen Waſſerbehälters. Die Nebengebäude. 2 Hinter der Eingangshalle iſt noch ein einſtöckiger mit Oberlicht erhellter Raum vorgeſehen, welcher 28 Brauſebäder enthält. Nördlich von dieſem kann übrigens ſpäter noch ein dreigeſchoſſiger Flügel er⸗ richtet werden, falls ſich die Notwendigkeit heraus⸗ ſtellt, die Wannen⸗ oder Brauſebäder noch weiter zu vermehren. Das vorhandene Keſſel⸗ und Maſchinenhaus der jetzigen Badeanſtalt liegt derart zwiſchen der jetzigen Schwimmhalle, dem hinteren Wannenbadquerflügel und der Durchfahrt zum Schulhofe, daß eine Erweite⸗ rung der Betriebsanlagen für eine nachher mehr als doppelt ſo große Badeanſtalt an dieſer Stelle nicht möglich iſt. Die jetzige Stelle des Keſſel⸗ und Maſchinenhauſes iſt auch inſofern ungünſtig, als die Anfuhr der Brennſtoffe durch die nur 3 m breite Durchfahrt erfolgen muß, welche gleichzeitig den Zu⸗ gang zu der auf dem Hinterland gelegenenen Ge⸗ meindeſchule bildet. Es iſt deshalb nur erwünſcht, wenn bei Gelegen⸗ gleichzeitig dieſer Miß⸗ heit des Erweiterungsbaues ſtand beſeitigt werden kann. Als günſtigſter Ort für die Errichtung des neuen Keſſel⸗ und Maſchinenhauſes ergibt ſich der Platz hinter der neuen Schwimmhalle und zwar an dem Zu⸗ gang zum Spielplatz. Die Zufuhr der Brennſtoffe muß allerdings alsdann auch wieder auf einem Wege erfolgen, welcher von den Kindern als Zugang zum Spielplatz benutzt wird, es handelt ſich hier aber um 12 m Breite, ſo daß die Gefahr nicht größer iſt, als auf der auch nur 12 m breiten Krumme Straße. Die zum Keſſelhaus gehörigen Nebenräume grenzen an die jetzige Wäſcherei an, welche ebenfalls durch einen großen Raum erweitert werden muß. „Ueber das Nebengebäude mit der Wohnung des Badeverwalters iſt oben bereits das Nötige geſagt. Techniſche Einrichtungen. Die geplante Anordnung eines ſogenannten Bellenbades iſt ebenfalls oben bereits erwähnt. Die Anlage iſt ſo gedacht, daß der Maſchinenbetrieb, welcher die Wellen hervorruft, je nach Bedarf zeit⸗ weiſe in Tätigkeit geſetzt wird, ſo daß jeder Beſucher die Möglichkeit hat, mit oder ohne Wellen zu baden.