der Stiftung nach eine ſehr gute Lage haben. Das Grundſtück iſt nach Norden hin vom Schlopnarten be⸗ grenzt, ſo daß den Inſaſſen der Stiftung der ſchöne Einblick in den Schloßgarten zugute kommt. Die Gruppierung der Gebäude läßt ſich zweckmäßig und der Beſonnung und Belichtung nach günſtig geſtalten, ſo daß wir bei der Auswahl dem jetzt vorgeſchlagenen Baugelände den unbedingten Vorzug geben mußten. Das Grundſtück reicht ferner nicht nur aus, um ohne Schwierigkeit die Gebäude der Puls'ſchen Stif⸗ tung aufzunehmen, ſondern bietet, auch nach Abver⸗ kauf eines Stücks von rund 4014 am an das Kaiſerin Auguſte⸗Viktoria⸗Haus, die Möglichkeit, neben der Puls'ſchen Anſtalt noch den Neubau des ehemaligen Bürgerhoſpitals ſowie — wenn ein ſolches an dieſer Stelle noch errichtet werden ſollte — eines Waiſen⸗ hauſes aufzunehmen. Das Nähere bitten wir aus dem beigefügten K. lan erſehen zu wollen. Wie der Erläuterungsbericht zeigt, beanſprucht die Puls'ſche Altersverſorgungsanſtalt rund 8000 am des Geländes. Wir ſind bei deſſen Bewertung davon ausgegangen, daß das bis zu 50 m von der Straße entfernt liegende Gelände als wertvolleres Vorder⸗ land, das weiter zurückliegende Gelände als minder wertvolles Hinterland zu bewerten iſt, dergeſtalt, daß der unter Berückſichtigung der bis zum 1. Oktober 1913 angewachſenen Zinſen berechnete Einheitsſatz von 14,65 %ℳ für das am für das Vorderland. mit ſeinem doppelten Betrage, für das Hinter⸗ land nur mit ſeinem e infachen Betrage in Anſatz zu bringen iſt. Danach ergibt ſich bei einer Inan⸗ ſpruchnahme von 5800 am Vorderland und 2200 am Hinterland ein Geſamtpreis von 202 250, rund 203 000 ℳ. Da das Kapital der Stiftung am 1. Oktober 1913 unter Berückſichtigung der Kursver⸗ luſte 2 832 000 ℳ betragen wird, bleiben nach Ab⸗ zug des Grunderwerbs noch 2 629 000 %ℳ für den Bau und den Betrieb der Anſtalt verfügbar. Der Vorentwurf, den wir der Verſammlung vorlegen, iſt ſo aufgeſtellt, daß Platz für 140 In⸗ ſaſſen vorgeſehen iſt, und zwar in 70 Zimmern für Einzelperſonen und 35 (größeren) Zimmern für Ehepaare. Den Zimmern fur Ehepaare iſt eine kleine Küche mit Gaskochapparaten eingebaut. Von den Einzelzimmern ſoll nur ein kleinerer Teil mit glei⸗ chen Kücheneinrichtungen verſehen werden, da ange⸗ nommen wird, daß die übrigen Inſaſſen an dem ge⸗ meinfamen Tiſch im Speiſeſaal der Anſtalt teil⸗ nehmen werden, wie das auch bei der hieſigen Hoehne⸗ Stiftung geſchieht. Vorgeſehen ſind außer den Wohn⸗ räumen, die ſich, wie im Teſtament beſtimmt, nur auf zwei Geſchoſſe erſtrecken, die erforderlichen Ver⸗ waltungsräume, eine Wohnung für die Oberin, Tage⸗ räume, einige Krankenräume mit einem Zimmer für eine Schweſter und die Räume für das erforderliche Perſonal: die letzteren ſollen in dem ausgebauten Untergeſchoß untergebracht werden, während ein Speiſe⸗ und Verſammlungsſaal in dem ausgebauten 44. 4 des Querpavillons untergebracht wer⸗ en ſoll. Dem weiteren Vorſchlage der Hochbau⸗Depu⸗ tation, die an den Querpavillon anſchließenden Pa⸗ villonflügel ebenfalls mit ausgebautem Dachgeſchoß zu verſehen, um darin die Perſonalräume unterzu⸗ bringen, das Untergeſchoß aber für weitere, ſpäter auszubauende Hoſpitalitenräume einzurichten, haben wir nicht zuſtimmen können, da die Unterbringung von Stiftungsempfängern in einem drit⸗ ten Geſchoß nach dem Teſtament der Stifter un zu⸗ 258 läſſig iſt und die Unterbringung ſur emmnc Pfleglinge in dem teſtamentariſch nur für Stiftungs⸗ zwecke beſtimmten Bau ebenfalls 4. angängit iſt. Der Vorentwurf, bezüglich deſſen Einzelheite wir auf den Erläuterungsbericht verweiſen, ſchließt mit einer Bauſumme von 725 000 ℳ ab. Dazu tre⸗ ten die Koſten für den Garten, für die Umwehrung, für die Anlage der Fernheizung und für Unvorher⸗ geſehenes mit zuſammen 80 000 ℳ, ſo daß nach Ab⸗ zug dieſer beiden Anſchlagſummen von der verfüg⸗ baren Summe von 2 629 000 ℳ die Zinſen eines Reſtkapitals von 1 824 000 ℳ mit rund 73 000 zur Deckung der Betriebskoſten verfügbar bleiben. Wie die anliegende Ueberſicht ergibt, wird dieſe Summe für ihre Zwecke ausreichen, ſo daß es mög⸗ lich ſein wird, den Etat der Stiftung ohne einen Zu⸗ ſchuß aus allgemeinen Mitteln, der unſeres Erachtens ausgeſchloſſen ſein muß, zu balanzieren. Wir haben nach Anhörung der Hochbau⸗Depu⸗ tation dem Vorentwurf und den ihm zugrunde lienen⸗ den Berechnungen zugeſtimmt und erſuchen die Daanverordnetenverſammlng um ihre Zuſtimmuna azu. Charlottenburg, den 4. Juni 1913. Der Magiſtrat. Dr Maier. Seeling. VIIIa G 10. Seydel. Bau der Puls'ſchen Stiftung. A. Erläuterungsbericht. 1. Grundſt ück. Das große nördlich unſerer zurzeit im Bau be⸗ griffenen, demnächſt fertigen Entbindungsanſtalt ge⸗ legene und von dieſer durch eine von Weſt nach Oſt in gebogener Linie verlaufende Straße getrennte ſtädtiſche Grundſtück, iſt zurzeit im Norden vom Schloßpark, im Oſten von dem Grundſtück der Säug⸗ lingsmuſteranſtalt des Auguſte⸗Viktoria⸗Hauſes, im Weſten von dem Haus und Grundſtück der Prinz Karl⸗Stiftung begrenzt. 8 Die Lage des Grundſtücks eignet ſich ſowohl wegen ihrer Abgeſchiedenheit vom großen Verkehr als auch in ſtädtebaulicher Hinficht für die Errichtung der geplanten Anlage, da deren Gebäude eine Er⸗ gänzung der dort ſchon vorhandenen Baugruppen er⸗ möglichen. Insbeſondere bietet die Aufgabe, die im Sinne der Erblaſſer für die Inſaſſen nur 2 Geſchoſſe zu⸗ läßt, die Möglichkeit, den ſchönen Schloßpark nicht durch allzu hohe Gebäude zu verdecken. Das oben beſchriebene Geſamtgrundſtück mit einer Fläche von rd. 15 000 am iſt für die Puls⸗ ſtiftung zu groß. Bei der Grundrißanlage mußte alſo ein Teil ausgeſchnitten werden, der noch für eine ſpätere Bebauung geeignete Reſtgrundſtücke übrig ließ. Dies iſt erreicht worden dadurch, daß öſtlich und nach Nordoſten, ſowie nordweſtlich je ein Reſt⸗ grundſtück abgetrennt wurde, die beide ſpäterer Be⸗ bauung etwa mit einem Waiſenhaus oder einem Bürgerhoſpital vorbehalten bleiben können. Tür das nordweſtliche wird es ſich empfehlen, mit der Prinz Karl⸗Stiftung noch einen Austauſch herbeizuführen, der beiden Grundſtücken, dem der Prinz Karl⸗Stif⸗ tung ſowie unſerem ſtädtiſchen Grundſtück eine beſſere Geſtalt verſchafft und überdies unſer Reſtgrundſtück zugänglich ihm einzig direkt von der Sophie⸗Charlotten⸗Straße macht, ſtatt wie aus Plan 10 erſichtlich