einen Zugang zwiſchen der Prinz Karl⸗Stiftung und der Pulsſtiſtung hindurch zu ermöglichen. Nach Abzug der Reſtgrundſtücke verbleibt für die Pulsſtiftung ein Gelande von 8000 am oder 564 Quadratruten, was auch dem Inhalt des Teſta⸗ ments der Puls'ſchen Eheleute entſpricht, wonach dieſe ein Grundſtück von rd. 500 Quadrutruten für die Stiftung vorſahen. Die Wahl des Grundſtücks liegt im Intereſſe der Stiftung. Es iſt auf 203 000 ℳ eingeſchätzt und ſtellt ſich ſo, obgleich es mehr als 500 Quadratruten groß iſt, gegenüber dem früher in Ausſicht genom⸗ menen zwiſchen Soorſtraße und Ahornallee gelegenen, nur 467 Quadratruten großen Grundſtück, das im Jahre 1910 zum Betrage von rd. 324 000 ℳ ge⸗ kauft wurde, erheblich billiger, neben allen ſeinen Vorzügen der Lage. II. Bauprogramm. Das Teſtament ſieht vor, daß „jeder Einwohner der Anſtalt jährlich eine Barzahlung von 200 er⸗ halten ſoll, keine Mietszahlung von ihm zu erheben ſei, bei Ehepaaren das Doppelte der Barzahlung zur Anwendung kommen ſolle“. Daraus ergab ſich, daß aus dem Nachlaß ein hinreichendes Kapital feſtzu⸗ legen war, aus deſſen Zinſen außer den Berriebs⸗ koſten auch noch die jährlichen Zuſchüſſe an die Be⸗ wohner der Anſtalt gedeckt werden können. Als Vorarbeit für das Bauprogramm war eine eingehende Unterſuchung anzuſtellen über die für den Bau übrig bleibende Summe aus dem vorhandenen Nachlaß bei einer zunächſt noch nicht feſtſtehenden Zahl der Inſaſſen. An der Hand eines Entwurfs für eine Zahl von 1d. 150 Inſaſſen kam man bei der Betriebsberech⸗ nung dazu, vorerſt im Vorentwurf das Haus für 140 Inſaſſen vorzuſehen, dabei jedoch in Ausſicht zu nehmen, wenn ſich bei der Aufſtellung des endgül⸗ tigen Bauentwurfs die Möglichkeit hierfür ergeben ſollte, daß eine Erweiterung bis zu einer Aufnahme von 150 Inſaſſen zur Ausführung kommen ſoll. Da im Teſtament überdies beſtimmt iſt, daß die Inſaſſen nur im Erdgeſchoß und einem Obergeſchoß Unter⸗ kunft finden ſollen, Wohnungen im Dach ausgeſchloſ⸗ ſen ſeien, ſo war damit für die Aufſtellung des Ent⸗ wurfs ein beſtimmter Weg gewieſen. Einer An⸗ regung aus der Mitte der Hochbau⸗Deputation konnte Rechnung getragen werden, indem in Ausſicht genom⸗ men wurde, die Kellerräume, die wegen des nach Nor⸗ den fallenden Geländes als ebenerdige Untergeſchoß⸗ räume, ſpäter eventuell anderen Zwecken der Stadt⸗ gemeinde nutzbar gemacht werden können, fetzt im Rohbau ſchon herzuſtellen und die Räume für das Perſonal in Manſarden des Dachgeſchoſſes unterzu⸗ bringen, mit Ausnahme der beſſer im Untergeſchoß als im Dach gelegenen Portierwohnung, desgleichen der Wohnung für die Oberin. 8 III. Grundrißanlage. Die im Vorhergehenden bereits erwähnten Grundzüge des Bauprogramms führten zu dem vor⸗ liegenden Entwurf mit ſeiner weiträumigen Anlage, die im Grund die Form eines Hufeiſens zeigt mit emnem gegen die nach Süden gelegene gebogene Straße offenen gärtneriſch angelegten Hof von rd. 45 auf 35 m. Die Einzelgeſchoſſe haben eine Höhe von 3,60 m von Fußboden zu Fußboden gemeſſen. Die Woh⸗ chnitt über das Baupro⸗ nungen ſind, wie im Ab gramm eingehend ausgeführt iſt, nur im Erdgeſchoß und im erſten Obergeſchoß gelegen. Möglichſt zentral h 259 — im Erdgeſchoß iſt mit Blick nach dem Schloßgarten die Wohnung der Oberin untergebracht. Der Ein⸗ gang zum Haus geſchieht von der Straße, und ⸗war am weſtlichen Straßenflügel im inneren Hof. Dort liegt die Portier⸗ und Aufnahmeſtube. Die Mög⸗ lichkeit beſteht, von hier bei gutem Wetter durch einen Laubgang auf kürzeſtem Wege nach dem öſtlichen Flügel, ſonſt auf dem Weg durch die Gänge des Hauſes nach jeder Stelle innerhalb des Gebäudes zu gelangen. Vorgeſehen ſind 35 Zimmer für Ehepaare und 70 Zimmer für Einzelbewohner. Jedes Zimmer iſt der Sonne zugekehrt, das heißt nach Weſt, Oſt oder Süden gelegen. Entlang den Zimmerreihen ünd die Gänge durch Erweiterung ähnlich, wie dies bei der Höhneſchen Stiftung in Weſtend angeordnet iſt, zu Tagesräumen ausgeſtaltet; dabei iſt nach Norden und dem Schloßpark zu für die heiße Zeit durch kühle verglaſte Aufenthaltsräume ſowie durch eine Ter⸗ raſſe Sorge getragen, daß die Inſaſſen auch dort Kühlung und Erfriſchung finden können. Im Mit⸗ telbau, d. h. in dem dem Schloßgarten zu gelegenen Hauptpavillon, der von den übrigen Flügeln etwas losgetrennt, nur durch Verbindungsgänge in allen Geſchoſſen mit dieſen verbunden iſt, befindet ſich im zweiten Obergeſchoß über den beiden Wohngeſchoſſen ein Saal, der zu gemeinſchaftlichen Mahlzeiten oder zu Feiern, kleineren Vorführungen und dergl. ſich eignet. Mit dieſem iſt durch einen Aufzug eine Küche im Keller verbunden. Für die Inſaſſen iſt angeordnet, daß eine Reihe von Zimmern, zunächſt die für die Ehepaare be⸗ ſtimmten, je eine kleine Küche erhalten. Für die Einzelzimmerbewohner darf angenom⸗ men werden, daß ſie an den gemeinſamen Mahlzeiten mit den anderen ſich beteiligen, ſo daß ein beſonderer Küchenraum hier im Anſchluß an ihr Zimmer nur . kleinen Teil dieſer Zimmer erforderlich er⸗ eint. In den dem Schloßpark zu gelegenen Manſarden der Seitenflügel ſind Wohnräume für Perſonal, im Keller, wie ſchon oben näher ausgeführt, die Keller⸗ räume, ſoweit ſie nicht für beſondere Zwecke jetzt ſchon beſtimmt ſind, nur im Rohbau hergeſtellt, ſo daß Ausbau und eine künftige Nutzung vorbehalten eibt. Das dem Schloßpark zu ſtark abfallende Ge⸗ lände des Grundſtücks begünſtigt eine Unterkellerung und Herſtellung für künftige Iwecke in der beſchrie⸗ benen Weiſe und führte bei der Entwurfsbearbeitung von ſelbſt zu einer Verwertung des Kellers dem Schloßpark zu als eines ebenerdigen Untergeſchoſſes. Das eigentliche Erdgermoß liegt ſo, daß man von ihm aus ebenen Fußes in den Garten gelangt, und auch im Garten ſelbſt ſind die Wege, ſoweit an⸗ gängig, frei von Stufen gehalten, ſo daß die nicht zu vermeidenden Höhenunterſchiede rampenartia ange⸗ legt, es Perſonen, die gefahren werden müſſen, er⸗ möglichen, in alle Teile des Gartens kommen zu können. Ueber die ermittelten Koſten folgt hier ein Koſtenüberſchlag, der mit Rückſicht auf die niederen Bauten, mit verhältnismäßig viel nötigem Funda⸗ ment und Ueberdachung bei nur 2 eigentlichen Wohn⸗ eſchoſſen, ferner mit Rückſicht auf die ganze Aus⸗ attung und reichliche Inſtallation für das cbm um⸗ bauten Raumes 25 ℳ vorſteht, ein Einheitspreis, der für den vorliegenden Vorentwurf auch von unſe⸗ rer Hochbaudeputation als angemeſſen, keineswegs zu och gerechnet anerkannt wurde.