Entfernung des Cyans Reparaturen an Gasmeſſern, Gasbehältern und anderen eiſernen Teilen, mit denen das gereinigte Gas in Berührung kommt, eine Er⸗ mäßigung erfahren werden. Die Gasreinigungsmaſſe, die bisher nur nach ihrem Cyangehalt bewertet wurde, wird nach An⸗ wendung von Cyanwäſchern nur noch Spuren von Cyanprodukten enthalten. Sie wird aber, wie An⸗ fragen bei Schwefelſäurefabriken ergeben haben, da⸗ durch keineswegs völlig entwertet, ſondern bei mög⸗ lichſt weitgehender Entfernung des Cyans und bei einem Gehalt von 50—60% Schwefel gern abge⸗ nommen, ſo daß alſo ein die Rentabilität in erheb⸗ lichem Maße beeinflußender Ausfall nicht zu er⸗ warten iſt. Wir zweifeln nach Vorſtehendem nicht, daß eine Cyanwaſchanlage auch für unſere Gaswerke nicht allein in techniſcher, ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht Vorteile im Gefolge haben wird, zumal der Abſatz der ausgebrauchten Gasreinigungsmaſſe in ihrer bisherigen Beſchaffenheit nicht immer ohne Schwierigkeiten und dem erwünſchten Nutzen mög⸗ lich geweſen iſt. Aus dieſem Grunde haben wir den Neubau einer Cyanwaſchanlage nach den Blatt 3 und 4 der Akten befindlichen Plänen beſchloſſen. Die Koſten ſind nach der auf Blatt 5—16 der Akten befindlichen Berech⸗ nung auf 180 000 ℳ veranſchlagt. In einem zwiſchen dem Kondenſationsgebäude I und dem Reiniger⸗ gebäude auf Gaswerk II zu errichtenden Neubau ſollen drei Cyanwäſcher von je 100 000 cbm Leiſtung in 24 Stunden eingebaut, und die neue Anlage zwiſchen die Ammoniakwäſcher und die Reinigeranlage ge⸗ ſchaltet werden. Die Größe der beabſichtigten Anlage iſt für eine Erzeugung von 70 000 000 ehm Gas in Jahre bemeſſen; ſie wird alſo für mehrere Jahre aus⸗ reichend ſein. Ob im übrigen das in Hamburg üb⸗ liche Verfahren genau nachgebildet oder in der vom Betriebsleiter Dr Funk in ſeinem Bericht vom 9. Mai 1913 — Blatt 33 R der Akten — in Er⸗ wägung gezogenen Weiſe ausgeſtaltet werden ſoll, halten wir zunächſt für unerheblich. An den Bau⸗ ausführungen werden hierdurch nur geringfügige Ab⸗ weichungen bedingt, deren Wahl wir der Deputation für die Gaswerke zu überlaſſen bitten. Für den Ausbau der Gaswerke ſtehen bei der 1912 er Anleihe noch 950 000 ℳ zur Verfügung. Mit unſerem Antrage befinden wir uns mit der Deputation für die Gaswerke in Uebereinſtimmung. Charlottenburg, den 29. Mai 1913. Der Magiſtrat. Dr Maier. Caſſirer. XIII. 163 II. Druckſache Nr. 186. Vorlage betr. Ausbau und innere Einrichtung des Waldhauſes Charlottenburg. Urſchriftlich mit den Akten Fach 3 Nr. 1 Band I—IV und 1 Mappe an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 2) Den Anträgen zum weiteren Ausbau des „Waldhauſes Charlottenburg“ in Sommer⸗ feld⸗Oſthavelland, ſowie dem vorgelegten 262 Koſtenanſchlag über die innere Einrichtung der Anſtalt wird zugeſtimmt. b) Die erforderlichen Mittel mit 29 200 ℳ für die Anträge der Krankenhausverwaltung und 70 500 % Mehrkoſten für die innere Ein⸗ richtung, zuſammen 99 700 ℳ, ſind dem Dis⸗ poſttionsfonds zu entnehmen. Zum Neubau der Anſtalt „Waldhaus Char⸗ lottenburg“ in Sommerfeld⸗Oſthavelland ſind bisher durch Gemeindebeſchluß vom 15./21. Juni 1911 (Druckſache Nr. 204) und vom 9. November/6. De⸗ zember 1911 (Druckſache Nr. 322) für die Ge⸗ ſamtanlage des erſten Bauabſchnitts 2 156 000 ℳ bewilligt worden. Es hat ſich nunmehr herausgeſtellt, daß noch verſchiedene Verbeſſerungen und Aenderun⸗ gen vorgenommen werden müſſen. Die Anträge des Anſtaltsdirektors Dr Ulrici haben hierzu die Ver⸗ anlaſſung gegeben. Ueber den Umfang dieſer An⸗ träge geben die hierunter abgedruckten Erläuterungen näheren Aufſchluß. Es empfiehlt ſich, den Anträgen zuzuſtimmen, um einen wirtſchaftlich möglichſt gün⸗ ſtigen Betrieb der Anſtalt zu erzielen. Für die innere Einrichtung waren bisher 166 500 ℳ im Koſtenanſchlage vorgeſehen. Der Ein⸗ heitspreis pro Bett war mit 750 ℳ geſchätzt worden. Die ſpäterhin mit dem Anſtaltsleiter vorgenommene genaue Berechnung der Geſamtkoſten für die innere Einrichtung ſchloß mit der Summe von 237 000 ℳ für 222 Betten ab. Der Einheitsſatz pro Bett be⸗ trägt ſomit 1053 . Die Koſten für die ſpätere Erweiterung der Ein⸗ richtung um 100 Betten werden ſich auf 57 000 ſtellen, ſo daß ſich die Geſamtkoſten nach dem fertigen Ausbau der Anſtalt auf 294 000 %ℳ für 322 Betten oder pro Bett auf 913 ℳ belaufen. Die durch die Ausführung der Anträge des An⸗ ſtaltsdirektors entſtehenden Koſten von 29 200 ℳ ſetzen ſich wie folgt zuſammen: 1. Einrichtung eines Luftbades 4 000 ℳ 2. Aenderung der öſtlich angebauten Liegehauennn 5 200 3. Einrichtung einer Selterswaſſer⸗ fabrikationsanlage. 1700 „ 4. Bepflanzung des Schutzſtreifens am Rieſelfed.. 2900 5. Anlegung eines Hühnerhofes 1 500 „ 6. Beſchaffung von Pferd und Wagen 2 000 „ 7. Mehrbedarf an Objekten für die Be⸗ und Entwäſſerungsanlagen. 4800 „ 8. Für Ejektorpumpenanlage⸗ 5 000 „ zuſammen 26 200 Hierzu anteilige Koſten für Bau⸗ „ 3090 betrieb, Zinſen pp. Sa. 29 200 ℳ Für die innere Einrichtung ſind 166 500 ℳ bereits bewilligt. Die Koſten betragen aber 237 000 ℳ., mithin mehr 70 000 An Mitteln ſind ſomit insgeſamt noch erforderlich 99 00 % die dem Dispoſttionsfonds zu entnehmen ſind. Die Angelegenheit iſt in der Hochbau⸗Depu⸗ tation und ihrem Unterausſchuß eingehend vor⸗ beraten. Wir ſind den Vorſchlägen im weſentlichen gefolgt. Charlottenburg, den 5. Juni 1913. Der Mag iſtrat. D r. Maier. Gottſte in. Seeling. X. 4158. 2 —