3. Der Gewerbeſchule werden die noch an der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule befind⸗ lichen gewerblichen Klaſſen, ſoweit die Schüler nicht fortbildungsſchulpf licht i g ſind, über⸗ wieſen. 4. Der Gewerbeſchule ſind die nötigen Räume im Hauſe Wilhelmplatz 1 a zur Verfügung zu ſtellen. Nach Bedarf werden auch noch vor⸗ läufig Klaſſenräume in dem Gebäude der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule benutzt. 5. Die Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule über⸗ gibt alle zu den abgegliederten Klaſſen ge⸗ hörigen Lehrmittel, Unterrichtsmaterialien und Schränke uſw. für Lehrer und Schüler der Ge⸗ werbeſchule. Die Gehälter und Stundenhono⸗ rare der zur Gewerbeſchule oder Fortbildungs⸗ ſchule zu verſetzenden Lehrer ſind für das lau⸗ fende Rechnungsjahr aus dem Etat der Kunſt⸗ gewerbe⸗ und Handwerkerſchule zu bezahlen. Der Gewerbeſchule werden aus Kapitel IV Abſchnitt 1 (Kunſtgewerbe⸗ und Handwerker⸗ ſchule) außerdem folgende Beträge zur Ver⸗ fügung geſtellt: aus Nr. 6 (Lehrmittel) 1000 ℳ „ Nr. 11 (Schreibhilfe pp.) 75 „ „ Nr. 20 (Beſuch der Urania) 200 „ „ Nr. 24 (Auszeichnungen) 300 „ 6. Soweit durch Abgabe von Klaſſen der Kunſt⸗ gewerbe⸗ und Handwerkerſchule Lehrkräfte dort entbehrlich werden, hat der Magiſtrat die Ver⸗ ſetzung der hauptamtlichen Lehrer nach der Ge⸗ werbeſchule ſowie die anderweite Beſchäftigung der nebenamtlichen Lehrer in die Wege zu leiten. Die Durchführung der Reorganiſation des kaufmänniſchen Fortbildungsſchulweſens bleibt einem beſonderen Gemeindebeſchluß vorbe⸗ halten. Nachdem dem Entwurf eines Programms für die innere Umgeſtaltung der Charlottenburger ſtäd⸗ tiſchen Fortbildungs⸗ und Fachſchulen ſeitens der ſtädtiſchen Gemeindekörperſchaften unterm 14. Ja⸗ nuar 1913/)28. Mai 1913 zugeſtimmt worden iſt (ſ. Druckſachen Nr. 9 und Nr. 151 der Stadtverord⸗ netenvorlagen für 1913), haben wir den Herrn Miniſter für Handel und Gewerbe um die grund⸗ ſätzliche Ermächtigung gebeten, dieſe Organiſations⸗ umgeſtaltung nunmehr durchzuführen. Gleichzeitig haben wir die Genehmigung nachgeſucht, zunächſt und zwar zum 1. Oktober d. I. die Gewerbeſchule zu er⸗ richten und ſie der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerker⸗ ſchule gleichzuordnen. Dieſe Gleichordnung iſt da⸗ durch bedingt, daß nach Ziffer II Nr. 7 des Pro⸗ gramms die Gewerbeſchule ſich der gewerblichen Fort⸗ bildungsſchule gegenüber als die höhere Lehranſtalt 22 charakteriſieren ſoll; infolgedeſſen werden an ihr nur Lehrkräfte mit einer den Lehrern der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule entſprechenden höheren Fach⸗ bildung zur Anſtellung gelangen. Der Herr Miniſter für Handel und Gewerbe hat ſich mit Erlaß vom 14. Juni d. I. I.⸗Nr. IV 6312 damit einverſtanden erklärt, daß zum 1. Oktober d. I. in Charlottenburg eine Gewerbeſchule errichtet wird und an ihr die An⸗ ſtellungsverhältniſſe nach dem Vorbilde der Kunſt⸗ gewerbe⸗ und Handwerkerſchule geregelt werden. Die 294 für die Gewerbeſchule erforderlichen Lehrer, Schüler und Klaſſen ſind bereits an der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule vorhanden. Soweit ſie zur Ge⸗ werbeſchule oder zur gewerblichen Fortbildungsſchule übertreten ſollen, ſind ſie aus der Nachweiſung Blatt 218/19 der Akten erſichtlich. Aus ihr iſt ferner zu erſehen, daß Koſten durch die Errichtung der Gewerbeſchule nicht entſtehen, da die erforderlichen Lehrkräfte von der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule an die Ge⸗ werbeſchule abgegeben werden und weitere Lehrkräfte zunächſt nicht zur Anſtellung gelangen. Als freiwil⸗ lige Beſucher der Gewerbeſchule bleiben überwiegend Handwerksgeſellen, Gewerbegehilfen und Meiſter. Ueber die Durchführung der Reorganiſation des kaufmänniſchen Fortbildungsſchulweſens ſoll erſt ent⸗ ſchieden werden, wenn über die Einführung des Schulzwanges für die gewerblich tätigen Mäd⸗ chen und ungelernten Arbeiterinnen endgiltig Ent⸗ ſcheidung getroffen ſein wird. Mit unſerem Antrage folgen wir einem gemein⸗ ſamen Beſchluſſe der Deputation für das ſtädtiſche Fortbildungsſchulweſen, ſowie des Kuratoriums der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule. Charlottenburg, den 19. Juni 1913. Der Magiſtrat. Dr. Maier. Gottſtein. VII B 11. Druckſache Nr. 204. Anfrage. Beſteht beim Magiſtrat die Abſicht, im Laufe der nächſten Zeit eine Reviſion des Normalbeſol⸗ dungsetats vorzunehmen? Im Falle dieſe Frage bejaht wird, erſuchen wir den Magiſtrat um Auskunft darüber, in welchem Um⸗ fang die Reviſion geplant iſt und wann eine dement⸗ ſprechende Vorlage an die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung in Ausſicht geſtellt werden kann? Charlottenburg, den 15. Mai 1913. F. Zietſch, Bade, Hirſch, Vogel, Ahrens, Borchardt, Klick, Scharnberg, E. Lehmann, Scheel. Antwort. Wir werden noch in dieſem Jahre nach Been⸗ digung der erforderlichen Vorarbeiten in eine Prü⸗ fung darüber eintreten, ob und in welchem Umfange eine Reviſion des Normalbeſoldungs⸗Etats ſtattfin⸗ den ſoll. Nach dem Ausgange der Beratungen kann erſt Auskunft gegeben werden, ob und welche An⸗ träge an die Stadtverordnetenverſammlung zu ſtellen ſind. Charlottenburg, den 17. Juni 1913. Der Magiſtrat. Dr. Maier. An den Herrn Stadtverordnetenvorſteher hier. 4 Charlottenburg, den 20. Juni 1913. Der Itadtuerordneten-Borſteher. Dr. Irentzel. *