Druckſache Nr. 249. Vorlage betr. Verſtärkung eines Neubaukontos der Waſſerwerke. Urſchriftlich mit Akten Fach 16 Nr. 17 Band 1 und II an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: 29. Februar Die durch Gemeindebeſchluß vom 13. Marz 1912 bewilligten Anleihemittel für die Er⸗ weiterung der Filteranlage und die Neuanlage einer Sandwäſche auf dem Waſſerwerk Jung⸗ fernheide — Sonderetat 10 für 1912, Extra⸗ ordinarium, Abſchn. 4 — werden aus er⸗ ſparten Anleihemitteln um 23 000 ℳ ver⸗ ſtärkt. Für die Erweiterung der Filteranlage und die Neuanlage einer Sandwäſche auf dem Waſſerwerk Jungfernheide ſind durch Gemeindebeſchluß vom 7 * A m 1912 - 350 00 ℳ bewilligt worden Die Erweiterung der Filteranlage erfolgt in un⸗ mittelbarer Nähe der im Jahre 1909 hergeſtellten drei Filterbecken. Bei der Veranſchlagung der Koſten für die jetzige Erweiterung durfte damit gerechnet werden, daß das Baugelände für dieſe Erweiterung die gleichen Baugrundverhältniſſe aufweiſe, wie das danebenliegende Baugelände der im Jahre 1909 er⸗ richteten drei Filterbecken. Während der Bauaus⸗ führung ſtellte es ſich jedoch heraus, daß in dem Bau⸗ gelände für die neue Erweiterung der Filteranlage an verſchiedenen, ungleichmäßig verteilten Stellen unter den groben oberen Sandſchichten bis zu 2,50 m Tiefe abwechſelnd grobe und feine, ganz weiche — wahrſcheinlich aus einem früheren Waſſerarm her⸗ rührende Sandſchichten mit Pflanzenreſten lagern, auf welche die Fundamente für die neuen Filterbecken nicht geſtellt werden konnten. Die Fun⸗ damente mußten vielmehr an den betreffenden Stellen durch dieſe ungleichmäßigen Schichten hin⸗ durch bis auf den unteren unbedingt tragfähigen Kies vertieft werden. In olgedeſſen war es auch er⸗ forderlich, die Fundamentmauern entſprechend breiter herzuſtellen und die Fundamentpfeiler wegen ihrer arößeren Länge, nicht wie vorgeſehen, in Stampe⸗ beton, ſondern in Eiſenbeton auszuführen. Die hier⸗ durch erforderlich gewordenen umfangreicheren Erd⸗ arbeiten und der Mehraufwand an Beton⸗ und Eiſenbetonmaſſen haben rund 30 000 Mehrkoſten berurſacht. Bei dieſen Mehrkoſten handelt es ſich aber lediglich um eine den nachträalich feſtaeſtellten tatſächlichen Verhältniſſen entſprechende Berichtigung des Koſtenanſchlages, der um die Mehrkoſtenſumme bäher aufgeſtellt worden wäre, wenn die Beſchaffen⸗ u des Baugrundes vorher genau bekannt geweſen äre. Als ſich die Notwendigkeit arößerer Aufwen⸗ dungen für die Fundierung des Bauwerks eranh, alaubten wir zunächſt, die Mehrkoſten durch Erſpar⸗ niſſe bei den Ausgaben für Rohrleitungen. Bau⸗ leitung, Bauzinſen und ſonſtigen Baukoſten der Filtererweiterung ausgleichen zu können. Noch den aenauen Berechnungen, deren Vornahme erſt jetzt „alich war, werden aber die Erſparniſſe bei dieſen An gaben die erwartete Hohe nicht erreichen: es nen vielmehr mur 7000 ℳ geſpart werden, 349 ſo daß lich iſt. Dieſe Summe kann aus den bei anderen Baukonten der Waſſerwerke (Reinwaſſerbehälter, Maſchinen) erſparten Anteilmitteln gedeckt werden. Wir erſuchen, unſerem Antrage, der einem Be⸗ ſchluſſe der Deputation für die Waſſerwerke entſpricht Folge zu geben. Charlottenburg, den 1. Oktober 1913. Der Magiſtrat. Dr. Maier. Seydel. IIIe 383. Druckſache Nr. 250. Vorlage betr. Nachbewilligung im Armenetat. Mit Vorgängen an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Etatsnummer v—3—6 Ord. für 1913 (Unterbringung von Geiſteskranken uſw.) wird aus Mitteln des Dispoſitionsfonds um 40 000 Mark verſtärkt. Die genannte Etatsnummer iſt in dieſem Jahre ganz unerwartet außerordentlich ſtark in Anſpruch genommen worden. Während ſich im ganzen Iahr 1912 nur 408 Perſonen für unſere Rechnung in den Landesirrenanſtalten befunden haben, ſtellt ſich ihre Zahl in dieſem Jahre bereits bis Ende Auguſt auf 380. In die Dr Edel⸗ ſche Anſtalt waren 1912 für unſere Rechnung einſtweilig bis zur Ueberführung in eine Provinzial⸗ anſtalt 368 Perſonen aufgenommen worden: 1913 hat ihre Zahl bis Ende Auguſt bereits 342 betragen. Die Gründe dieſes Anwachſens entziehen ſich einer ſicheren Feſtſtellung. Nur vermuten läßt ſich, daß auch hier die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht ohne Einfluß geweſen ſind, inſofern, als ſicher manche Perſonen, deren Angehörige ſonſt in der Lage geweſen wären, die Anſtaltspflegekoſten ſelbſt zu decken, bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage auf Armenkoſten haben verpflegt werden müſſen. Ein Teil der entſtehenden Koſten wird übrigens durch Rückerſtattungen, auch von Kaſſen, gedeckt, die an anderer Stelle des Etats in Einnahme erſcheinen. Die Etatsſumme iſt, weil zur Zeit der Etats⸗ beratung auf eine viel geringere Ausgabe gerechnet werden mußte, von 132 000 ℳ für 1912 (Iſtausgabe 134 298,30 ℳ) für 1913 auf 125 000 ℳI( herab⸗ geſetzt worden. Nach den jetzt angeſtellten Be⸗ rechnungen werden vorausfichtlich bis zum Jahres⸗ ſchluß rund 165 000 ℳ erforderlich ſein. Es bedarf daher einer Verſtärkung der Etatsnummer um 40 000 Mark, die wir, einem Beſchluſſe der Armendirektion folgend, beantragen. Charlottenburg, den 25. September 1913. Der Magiſtrat. Dr Maier. Samter. VIIIa. G. 384. Druckſache Nr. 251. Vorlage betr. Neubeſetzung der Hauptrendantenſtelle. Urſchriftlich an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Stelle des Hauptrendanten iſt — ohne eine Verſtärkung der Mittel um 23 000 ℳ erforder⸗ Rückſicht auf den Ausgang des gegen den der⸗