aber inzwiſchen immer mehr die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß die Aufſtellung der Kandelaber an den⸗ jenigen Stellen, wo ſie techniſch möglich wäre, den Geſamteindruck des Rathauſes kaum günſtiger ge⸗ ſtalten würde, und die Hochbau⸗Deputation hat des⸗ halb nunmehr zu empfehlen beſchloſſen, daß die Aus⸗ führung gänzlich unterbleibt. Nach erfolgter Abrechnung des Rathausbaues waren die noch vorhandenen Mittel in Höhe von 26 730,83 ℳ aber nicht nur wegen der noch nicht ausgeführten Kandelaber, ſondern auch deshalb zu⸗ rückbehalten worden, weil die Frage wegen der Not⸗ beleuchtung noch nicht hatte entſchieden werden können. Auch dieſe Frage iſt inzwiſchen erledigt und es iſt nunmehr ſicher, daß nicht nur die 20 000 % für die Kandelaber, ſondern auch außerdem noch etwa 4000 ℳ erübrigt ſind. Es wird nun beantragt, durch dieſe verfügbaren Mittel den Koſtenanſchlag für den Erweiterungsbau des Rathauſes zu verſtärken, da ſich inzwiſchen ver⸗ ſchiedene größere Ausgaben als nötig erwieſen haben, die bei der Aufſtellung des Koſtenanſchlages nicht hatten berückſichtigt werden können. So mußten den Ratskellerwirten als Ent⸗ ſchädigung für die Schließung der Weinabteilung während der Umbauten 6840 ℳ gezahlt werden. Nach dem Umzuge der Sparkaſſe in die neue Sparkaſſen⸗ halle ergab ſich die Notwendigkeit, Kontenſchränke und andere Einrichtungsgegenſtände in größerer Zahl als vorgeſehen war, neu zu beſchaffen. Die Verlegung der Fernſprechvermittelungsſtelle wird vorausſichtlich ebenfalls mehr Koſten verurſachen als die Koſtenanſchlagſumme beträgt, weil die Koſten zur Aufrechterhaltung des Betriebes während der Um⸗ zugszeit nicht ſo genau hatten geſchätzt werden können. Ebenſo ſind Mehrkoſten erwachſen durch die etappen⸗ weiſe Ausführung des Wertfächerraumes der Spar⸗ kaſſe und des übrigen Hauſes und beſonders durch den ſchwierigen Faſſadenabbruch und die damit zu⸗ ſammenhängenden Abſteifungs⸗ und Ergänzungs⸗ arbeiten. Dieſe Mittel wären wir wohl in der Lage, aus den Erſparniſſen bei ſonſtigen übertragbaren Poſi⸗ tionen im weſentlichen zu decken. Es ſind indes ſchließlich auch die Mittel für die Ausgeſtaltung der noch nicht zur Ausführung gebrachten Ratsſtube mit 15 000 ℳD nicht ſo bemeſſen, daß die Arbeiten der Größe und Bedeutung des Raumes gemäß ausgeführt werden können. Schon 1906 war der Wunſch auf⸗ getaucht, der damaligen Ratsſtube, deren Fertig⸗ ſtellung wegen der Zweihundertjahrfeier hatte über⸗ haſtet werden müſſen, eine würdigere Ausſtattung zuteil werden zu laſſen. Die erforderlichen Koſten ſind jedoch nicht angefordert und die Ausführung unterblieb mit Rückſicht auf die bevorſtehende Er⸗ weiterung des Rathauſes, weil dieſe zu einer Ver⸗ legung des Raumes führte. Die Ratsſtube iſt in Anſehung des beſtehenden Bedürfniſſes gegenüber dem urſprünglichen Entwurf im Grundriß um 20 am (von 66 qam auf 86 am) weiteres. Die nach dem Koſtenanſchlage verfügbaren Mittel ſind auch ſonſt zu einer würdigen Ausſtattung Verſammlungsraum zu dienen, vor allem auch die Auf⸗ ewirtung auswärtiger Vertreter von Behörden und vergrößert. Hierdurch erhöhen ſich die Koſten ohne nicht ausreichend. Die Ratsſtube hat neben dem Zweck, für die ſtädtiſchen Körperſchaften als geſelliger Gt als Empfangsraum für den Empfang und die Korporationen benutzt zu werden. Die Feſtſäle ſind hierzu bei einer geringen Perſonenzahl nicht geeignet. Wir haben deshalb auf Antrag der Hochbau⸗ verwaltung beſchloſſen, durch die verfügbaren Mittel in Höhe von etwa 24 000 ℳ die Bauſumme für den Erweiterungsbau zu verſtärken, weil es dadurch mög⸗ lich wird, nicht nur etwa zu deckende Beträge der oben erwähnten Mehrkoſten zu beſtreiten, ſondern auch der Ratsſtube eine der Bedeutung unſerer Stadt ent⸗ ſprechende Ausſtattung zu geben. Eine endgültige Feſtſetzung der für die Herrichtung der Ratsſtube erforderlichen Beträge wird erſt nach der Vergebung der Arbeiten möglich ſein. Wir veranſchlagen die Koſten auf etwa 35 000 ℳ bis 40 000 ℳ. Charlottenburg, den 27. November 1913. Der Magiſtrat. Dr. Schol z. Seeling. K. 283. Druckſache Nr. 307. Vorlage betr. Verlegung eines Waſſerdruckrohres. Urſchriftlich mit Akten Fach 16 Nr. 23 und einer Zeichnung an die Stadtverordnetenverſammlung, mit dem Antrage, zu beſchließen: Die Stadtverordnetenverſammlung erklärt ſich mit der Verlegung eines Waſſerdruckrohres nach dem Oſten der Stadt einverſtanden und ſtimmt dem vorgelegten Bauentwurfe und Koſtenanſchlage zu. Zur Beſtreitung der Koſten werden 195 000 %ℳ aus Anleihemitteln bewilligt. Der Oſtbezirk und das Kurfürſtendammviertel unſerer Stadt ſind von allen Stadtteilen am ſchwie⸗ rigſten mit Waſſer zu verſorgen, da ſie einerſeits am weiteſten von den Waſſerwerken entfernt ſind und mithin einen durch die erheblichen Reibungsverluſte in den langen Rohrleitungen ſtark verminderten Waſſerdruck haben, andererſeits aber einen Waſſer⸗ verbrauch auf den Kopf der Bevölkerung aufweiſen, der den der übrigen Stadtbezirke ganz erheblich überſteigt. Wir haben dieſen Umſtänden in den letzten Jahren durch mehrfache Verſtärkungen der Waſſerrohrleitungen in den Straßen jener Gegen⸗ den Rechnung getragen und dadurch eine beſſere Zirkulation und Verteilung des Waſſers erzielt. Als weitere Maßnahme war die Weiterführung des in den Jahren 1909 und 1910 vom Waſſerwerk Junafernheide aus nach der Stadt bis zur Bismarck⸗ ſtraße verlegten zweiten Hauptdruckrohres nach dem Oſten der Stadt in Ausſicht genommen. Die Aus⸗ führung dieſer Druckrohrverlängerung konnte aber noch hinausgeſchoben werden, da die vorerwähnten Rohrverſtärkungen ſich als vorläufig ausreichend er⸗ wieſen. Infolge der ſtetigen Zunahme der häus⸗ lichen Warmwaſſerverſorgungen, die erfahrungsge⸗ mäß den Waſſerverbrauch ſtets erhöhen, und insbe⸗ ſondere durch die ſtarke Vermehrung der Zahl der Cafes, Reſtaurants und Hotels im Oſten der Stadt ſteigt jedoch im Oſt⸗ und Kurfürſtendammviertel der Waſſerverbrauch von Jahr zu Jahr erheblich und wird in abſehbarer Zeit eine Höhe erreicht haben, die bei der jetzigen Beſchaffenheit des Rohr⸗ netzes in den Stunden des Höchſtverbrauchs eine ſo große Waſſergeſchwindigkeit in den Zuleitungs⸗ röhren verurſachen würde, daß der Druckverluſt in