dieſen über das zuläſſige Maß ſteigen und infolge⸗ deſſen die oberſten Stockwerke der Häuſer zeitweiſe kein Waſſer erhalten würden. Wir haben deshalb beſchloſſen, das jetzt in der Bismarckſtracke Ecke Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße endi⸗ gende Hauptdruckrohr nunmehr bis zur Ecke der Faſanen⸗ und Kantſtraße zu verlängern. Durch dieſen neuen Rohrſtrang wird gleichzeitig einem an⸗ deren Uebelſtande abgeholfen werden, der darin be⸗ ſteht, daß das Oſtviertel ſeine Waſſerzufuhr zurzeit faſt ausſchließlich durch das in der Berliner und Hardenbergſtraße liegende Hauptrohr erhält, im Falle eines Bruches dieſes Rohres alſo nahezu gänz⸗ lich ohne Waſſer ſein wünde. Für eine Reihe von Jahren würde ein Rohr mit einem Durchmeſſer von etwa 400 mm im Lich⸗ ten den erhöhten Bedürfniſſen des Oſtviertels ge⸗ nügen. Es müßte dann aber ſpäter mit annähernd gleichen Koſten wie jetzt ein zweites Rohr verlegt werden, das außerdem den Nachteil mit ſich bringen würde, daß der ohnehin mit Leitungen aller Art ſtark belaſtete Straßenkörper der in Frage kommen⸗ den Straßen unnötigerweiſe noch mehr in Anſpruch genommen werden müßte und in ihm alsdann an⸗ dere wichtige Leitungen vielleicht nicht mehr unter⸗ gebracht werden könnten. In Berückſichtigung dieſes Umſtandes beabſichtigen wir ein Rohr von 500 mm lichter Weite mit einem Koſtenaufwande von 195 000 ℳ zu verlegen, deſſen Querſchnitt um 56% größer iſt als der eines Rohres mit nur 400 mm Durchmeſſer, und das nach menſchlichem Ermeſſen für alle Zeiten ausreichen wird. Bei Ver⸗ wendung eines nur 400 mm weiten Rohres ließe ſich übrigens auch nur eine Minderausgabe von 10% rund 20 000 ℳ erzielen, der aber ſpäter die bedeutend höhere Ausgabe für ein zweites Rohr gegenüberſtehen würde. Das projektierte Rohr ſoll eine Trace erhalten, die die vorhandenen und etwa künftig den Straßenkörper in Anſpruch nehmenden Leitungen und Bauwerke möglichſt wenig ſtört und gleichzeitig möglichſt geringe Koſten für Aufbruch und Wiederherſtellung von Straßenpflaſter ver⸗ urſacht. Die Hauptrohrleitungen der Waſſerwerke ſind auf dem beigefügten Plane durch Linien dargeſtellt, deren Breite proportional dem lichten Querſchnitt der Rohre iſt. Die vorhandenen oder im Bau be⸗ griffenen Leitungen ſind rot, die projektierte Leitung grün eingetragen. Die Verlegung des neuen Rohrſtranges war urſprünglich erſt für das Rechnungsfahr 1914 in Ausſicht genommen. Wir haben aber mit Rückſicht auf die herrſchende Arbeitsloſigkeit beſchloſſen, das Projekt, das einen Aufwand von 30 000—35 000 ℳ für Arbeitslöhne erfordert, ſobald als irgend möglich auszuführen. Durch die um ein halbes Jahr frühere Fertigſtellung der Arbeiten werden zwar etwa 4000 ℳ mehr für Verzinſung der Bauſumme auf⸗ zuwenden ſein. Dieſe Mehrausgabe wird aber zum größten Teile dadurch wieder ausgeglichen werden, daß durch die Inbetriebnahme des Rohres ſchon im nächſten Sommerhalbjahre eine Erſparnis von etwa 3000 ℳ in der Ausgabe für Dampfkeſſelkohlen erzielt werden wird. Bisher war im Sommerhalb⸗ jahr zur Erhaltung eines ausreichenden Waſſer⸗ druckes im Oſten der Stadt eine Schaltung im Rohr⸗ netz erforderlich. Dieſe kann nach Fertioſtellung der neuen Rohrleitung unterbleiben; alsdann wird aber 434 der durch die Pumpen zu überwindende Gegendruck und damit die von ihnen aufzuwendende Energie im Sommer um etwa 4% geringer ſein, als bisher. Die Mittel für die Druckrohrverlegung ſind in der neu aufzunehmenden Anleihe vorgeſehen. Bis zur Regelung dieſer Anleihe werden die Koſten vorſchußweiſe aus verfügbaren Anleihemitteln beſtritten. Unſer Antrag entſpricht einem Beſchluſſe der Deputation für die Waſſerwerke. Charlottenburg, den 11. November 1913. Der Magiſtrat. Dr Schol z. Seydel. IIIc 648. Druckſache Nr. 308. Vorlage betr. gärtneriſche Anlagen auf dem Lager⸗ platz § zwiſchen Spandauer Chauſſee und Hamburger Anſchlußbahn. Urſchriftlich mit Akten Fach 3 Nr. 117 Bd. 1 an die Stadtverordnetenverſammlung mit dem Antrage, zu beſchließen: Zur Herſtellung von gärtneriſchen Anlagen auf dem angemieteten eiſenbahnfiskaliſchen Lagerplatz § zwiſchen der Spandauer Chauſſee und der Hamburger Anſchlußbahn werden 4200 %ℳ aus dem A ef ſe bewilligt. 8 26 Auguſt Durch Gemeindebeſchluß vom Sepꝛember 2 4.. 1912 (Stadtv.⸗Vorlage für 1912, Seite 291, Druckſache Nr. 227) iſt die Anmietung von eiſenbahnfiskaliſchen Flächen (Lagerplatz 8, Sa und 8b) zwiſchen der Reich⸗ ſtraße bzw. der Spandauer Chauſſee und der Ham⸗ burger Anſchlußbahn zwecks Ausgeſtaltung derſelben zu Schmuckanlagen beſchloſſen worden. Bei Auf⸗ ſtellung des Koſtenanſchlages für die gärtneriſchen Ar⸗ beiten aus Anlaß der Regulierung der Reichſtraße am Einlauf in die Spandauer Chauſſee im Septem⸗ ber 1911 war beabſichtigt, die eiſenbahnfiskaliſche Fläche in einer Größe von 6200 am in die Schmuck⸗ anlage einzubeziehen. Nach dem ſpäter mit der Königlichen Eiſenbahn⸗ Direktion Berlin abgeſchloſſenen Vertrage iſt jedoch eine Fläche von 11 325 am angemietet worden, ſo daß die urſprünglich bewilligten Mittel für die An⸗ lage der Geſamtfläche nicht ausreichen. Nach dem den Akten beigefügten Koſtenanſchlage ſind noch 4200 M. für die gärtneriſche Ausgeſtaltung der vom 1. November 1913 angemieteten Reſtfläche (Lagerplatz 8) erforderlich. Wir beabſichtigen dieſe Arbeiten im kommenden Winter als Notſtandsarbeiten ausführen zu laſſen. Mit unſerem Antrage folgen wir einem Be⸗ ſchluſſe der Park⸗Deputation. Charlottenburg, den 27. November 1913. Der Magiſtrat. Dr Schol z. Dr de Gruyter. XVII. 450.