— 440 Frauenſchule auf dem früher Oppenheim'ſchen Ge⸗ lände in der Scharrenſtraße vorbehaltlich der Vor⸗ lage des Bauentwurfs und eines Koſtenanſchlages ge⸗ nehmigt. Bei der Ausarbeitung des Bauentwurfs iſt der dem Vorentwurf vom 30. April d. Is. bei⸗ gefügte ausführliche Erläuterungsbericht maßgebend geblieben. Wegen der bei der näheren Bearbeitung vorgenommenen Aenderungen nehmen wir auf den mitabgedruckten Erläuterungsbericht I1I Bezug. Die Aufſtellung des Koſtenanſchlages hat eine Erhöhung von 3600 ℳ gegenüber dem Voranſchlage ergeben, da die Grun d ſtückskoſten einſchließ⸗ lich der Grundſtückszinſen nach dem Stande vom 1. Januar 1914 nunmehr 756 000 ℳ betragen. Die Baukoſten haben ſich gegenüber dem Vorentwurf nicht geändert. Der Koſtenanſchlag iſt wie folgt gegliedert: A. Grundſtückskoſten. 00 000 %ℳ B. Baukoſten einſchließlich Bauzinſen (wie beim Vorentwurf) 950 000 „ (C. Grundſtückszinſen für 2 Jahre 56 000 „ Summa 1 706 000 ℳ Für den Neubau ſtehen bei den Anleihen von 1908 und 1912 1 210 000 ℳ zur Verfügung. Der Reſt von 496 000 ℳ ſoll aus dem Ankeihe⸗ ſammelfonds für 1914 und 1915 entnommen werden. Mit unſerem Antrage folgen wir den Beſchlüſſen der Hochbau⸗Deputation und der Deputation für das höhere Mädchenſchulweſen. Charlottenburg, den 24. November 1913. Der Magiſtrat. Dr Sch ol z. Seeling. X. b. 178. Erläuterungsbericht 11 zum Bauentwurf für den Neubau der Sophie Charlottenſchule auf dem ehemaligen Oppenheim ſchen Grund⸗ ſt ück. Dem Vorentwurf vom 30. April d. Is., welcher dem nunmehr ausgearbeiteten Bauentwurf zu Grunde liegt, iſt bei ſeiner Vorlage an die Stadwwerordneten⸗ verſammlung ein ausführlicher Erläuterungsbericht beigefügt, welcher auch für den jetzigen Bauentwurf noch maßgebend iſt. Es bleibt deshalb nur noch übrig, die bei der näheren Bearbeitung vorgenomme⸗ nen Aenderungen zu erwähnen. Aus dem Beſtreben heraus, von dem vorhande⸗ nen Oppenheim'ſchen Hauſe möglichſt viel zu erhalten, war im Vorentwurf auch der nördliche Flügel bei⸗ behalten worden und ſogar mit zwei weiteren Stock⸗ werken höher geführt, um die im Bauprogramm ge⸗ forderte Zahl der Klaſſen in einer günſtigen Lage (nach Weſten hin) zu erzielen. Dieſe Klaſſen waren jedoch von den übrigen etwas zu ſehr getrennt, außer⸗ dem zerriß der Flügelbau den Hof in zwei Hälften. Bei der weiteren Bearbeitung wurde nochmals unterſucht, ob es nicht doch möglich wäre, dieſe Mängel zu beſeitigen, und es fand ſich ſchließlich eine Löſung, bei welcher durch einen höheren Aufbau der nach dem Park zu gelegenen Nordweſtecke ein Erſatz für den nach dem Hof zu gelegenen nunmehr abzubrechenden Teil des Flügels gefunden wurde. Dieſe Aenderung machte eine Verlegung der Räume für den phuſikaliſchen und chemiſchen Unter⸗ richt von der Weſtſeite nach der Oſtſeite möglich und ſchaffte damit Räume für 4 Klaſſen nach Weſten hin. Eine weitere Aenderung betrifft die Eingänge zur Frauenſchule und zur Direktorwohnung. Im Vorentwurf war dieſer Eingang an der Südweſtecke geplant, er war hier aber ſchwer aufzufinden und zu überwachen. Nunmehr iſt derſelbe in die Südoſt⸗ ecke verlegt worden, wo er namentlich auch eine ge⸗ ſchloſſenere Gruppierung der an dieſem Zugang liegenden Räume ermöglicht. Auch der doppelte Zugang zur höheren Mädchen⸗ ſchule an der Scharrenſtraße und von der Parkſeite aus iſt nunmehr dahin abgeändert worden, daß der Eingang von der Parkſeite als einziger Zugang eine dementſprechend ſtattlichere Ausbildung erhalten hat. Dadurch haben ſich auch noch kleinere Verſchie⸗ bungen in der Anordnung der Schuldienerwohnung, des Raumes für die Straßenreinigung, der Neben⸗ räume zur Turnhalle uſw. ergeben, die aber durch⸗ weg für die Benutzung des Schulhauſes als Ver⸗ beſſerungen angeſprochen werden können. Bei der Direktorwohnung ſind von einzelnen Seiten Bedenken gegen die Größe derſelben erhoben worden. 5 Die bisher von der Stadt eingerichteten Dienſt⸗ wohnungen für die Direktoren höherer Lehranſtalten haben, abgeſehen von den Nebenräumen, folgende Zimmerflächen: Realſchule Guerickeſtraße Schillerrealgymnaſium, . 7 Zimmer 201 qm Schilterſtraßeg 2 „ 208 „ Lyzeum III1, Danckelmannſtr. 8 „ 211 „ „ 1, Nürnberger Str. 9 „ —212 „ „1V, Smoelſtraßce 7 „ S212 „ Herderſchule, Bayernallee.. 8 „ ⸗225 „ Leibnizoberrealſchule, Schilterſtraße „ 7, „ —2283 „ Mommſengymnaſium, Wonmſer Straßc6fg.. 8 „ —259 „ Siemensoberrealſchule, Schloßſtraße 2 , — 269 „ Die Dienſtwohnung für den Direktor der Sophie⸗ Charlottenſchule ſoll 6 Zimmer im I. Stock mit zu⸗ ſammen 207 am und 2 vorhandene Manſarden⸗ zimmer im Dachgeſchoß mit 49 am enthalten, zu⸗ ſammen alſo 256 am. Durch Verminderung der Wohnung um 1 Zimmer im 1. Stock würde die Fläche auf 221 am vermindert werden. Es muß faber dazu bemerkt werden, daß alsdann zwar eine Klaſſe gewonnen würde, von der es aber fraglich iſt, ob ſie als ſolche noch nötig ſein wird. Außerdem iſt es alsdann nicht mehr möglich, das gemeinſame Be⸗ ratungszimmer zwiſchen dem Lehrer⸗ und dem Lehre⸗ rinnenzimmer anzuordnen, was von der Schulver⸗ waltung dringend gewünſcht wird. Die Schuldeputation hat ſich deshalb dahin aus⸗ geſprochen, daß der Ueberlaſſung des fraglichen ſechſten Zimmers an den Direktor keine Bedenken entgegenſtehen, zum mindeſten nicht bis zu dem Zeit⸗ punkt, wo ein vermehrter Raumbedarf eintritt. Charlottenburg, den 11. November 1913. Der Stadtbaurat Der Magiſtratsbaurat Seel in g. Winterſte in.