Banken, Notenbanken und andere Geld-Institute. 9 Kapital: M. 120 000 000 in 40 000 Anteilscheinen à M. 3000, auf Namen lautend. Die Anteils- eigner haften nicht persönlich für Verbindlichkeiten der Bank. Das Reich hat keinen Ka- pitaleinschuss geleistet, es haftet auch nicht für Verbindlichkeiten der Bank. Die Anteil- scheine zirkulieren im Verkehr mit Blanco-Indossement, das Eigentum kann indes nur dann durch Indossement erworben werden, wenn der Indossant zur Übertragung des Anteilscheines berechtigt war. Es wird bloss der als Anteilseigner betrachtet, welcher in den Stammbüchern der Reichsbank als solcher eingetragen ist. Selbst etwaige Verpfändungen müssen eingetragen werden. Die erste Übertragung kostet M. 3, jede gleich- zeitige folgende von demselben Voreigentümer an denselben neuen Eigentümer bloss M. 1. — Bankgesetz § 17: Die Reichsbank ist verpflichtet, für den Betrag ihrer in Umlauf be- findlichen Banknoten jeder Zeit mindestens ein Drittel in kursfähigem deutschen Gelde, Reichskassenscheinen oder in Gold, in Barren oder ausländischen Münzen, das Pfund fein zu M. 1392 gerechnet, und den Rest in discontierten Wechseln, welche eine Verfallzeit von höchstens drei Monaten haben und auf welchen in der Regel drei, mindestens aber zwei als zahlungsfähig bekannte Verpflichtete haften, in ihren Kassen als Deckung bereit zu halten. Seit Erlass dieses Gesetzes am 14. März 1875 haben 25 andere deutsche Banken auf das Recht, Banknoten ausgeben zu dürfen, verzichtet. Infolgedessen beträgt der durch Barvorrat nicht gedeckte steuerfreie Notenumlauf der Reichsbank M. 293 400 000. Die Bank hat seit 1881 den ihr zugewiesenen steuerfreien Notenumlauf überschritten und musste 1886–1895 an Notensteuer zahlen: M. 35 584, nichts, nichts, M. 235 966, M. 338 628, nichts, nichts, M. 40 122, nichts, M. 224 041. Statt der obigen gesetzlichen (33½ %) Metall- deckung ist diese in der Regel eine weit höhere und zwar 1886–1895: 86, 40, 89,75, 96,82, 88, 28, 81, 41, 91, 99, 95,67, 85,47, 93, 40, 92,35 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: Jeder Anteil = 1 St. (Grenze 100 St.) Gewinn-Verteilung: An Preussen bis 1924 jährlich M. 1 865 730, dann 1925 noch M. 932 865; ferner 3½ % Dividende an die Anteile, dann die Hälfte an das Reich und die Anteile, bis letztere 6 % insgesamt erhalten., Vom Rest erhält das Reich ¼, die Anteile . (Gewinn- anteil des Reichs 1886–1895: M. 948 428, M. 2 043 233, M. 1 081 867, M. 3 000 097, M. 7 104 464, M. 8 601 544, M. 4 342 403, M. 8 538 297, M. 3 903 320, M. 2 859 717.) Akt. Bilanz am 31. Dez. 1895. Pass. Deb. Gewinn- u. Verlust-Konto. Kred. Goldbest. 370 024 516.90 Kapital 120 000 000.– Wechsel 15 326 513.52 Verwaltgs.- Kassa 978 048 042.31 Reservef. 30 000 000.– Lombard 3 102 626.85 Kosten 9 435 397.63 Platz- Special- Erhobene Banknoten- wechsel 396 888 435.84 reserve 53 900.– Gebühr. 2 983 883.13 anferti- Versand- Bank- Zinsen 17 602.72 gung 159 720..– wechsel 369 246 647.99 noten 1 816 580 960.– Grundstück- Preussen 1 865 730.– Fremde Kredit. 438 760 659.34 erträge 27 294.08 Dubiose 52 929.98 Wechs. 2 996 578.55 Deposit. 811 364.70 Goldgewinn 1 099.93 Abzuführ. Lombard 211 188 350.– Noten- Diverse 254 233.– Notenst. 224 041.66 Effekten 19 984 628.64 steuer 224 041.66 Verlust a. Debitoren 5 335 030.47 Diverse 6 713 176.10 alteBankgeb. 56 000.– Unbezahlt. Gewinn 5 719 971.82 Gewinn: Wechsel 17 552.99 3½ Divid. 4 200 000.– Grund- A. Reichsk. 2 859 716.98 stücke 29 857 700.– Ferner Gew. Diverse 35 276 589.93 f. Anteile 2 859 716.98 2 418 864 073.62 2 418 864 073.62 21 713 253.23 21 713 253.23 Reservefonds: M. 30 000 000 (gesetzliches Viertel des A.-K.). Kursstand 1886–1895: 141,75, 133,75, 135, 136, 50, 144, 50, 144, 80, 149,90, 154,90, 159, 60, 162, 80 % plus 3½ % lfde. Zinsen. Dividenden 1886–1895: 5,29, 6,2, 5,4, 7, 8,81, 7,55, 6,38, 7,53, 6, 26, 5,88 0%. Direktion: Präs. Wirkl. Geh. Rat Dr. Koch, Exc., Vicepräs. Dr. jur. Gallenkamp, Geh. Ober-Finanz- Rat Frommer, Geh. Ober-Finanz-Rat Dr. v. Glasenapp, Geh. Ober-Finanz-Rat v. Klitzing. Direktoren: Schmiedicke, Korn, Gotzmann. Central-Ausschuss: Mitglieder: Geh. Komm.-R. A. v. Hansemann, Freih. W. K. v. Rothschild, Frankfurt a. M., Th. Stern, Frankfurt a. M., Geh. Komm.-R. Ed. Veit, Jul. Bleichröder, Gen.- Kons. Alb. Freih. v. Oppenheim, Köln, Komm.-R. Em. Hecker, Justizrat M. Winterfeldt, Dir. Kaempf, Freih. E. v. Eckardstein, Geh. Komm.-R. Ad. Frentzel, Geh. Komm.-R. E. v. Men- delssohn-Bartholdy, Bankdir. R. Koch, Geh. Komm.-R. J. Schwabach, Adolph Woermann, Hamburg. Stellv.: Komm.-R. Berth. Simon, Ed. Riess, Komm.-R. Edm. Helfft, H. Kochhann. J. Model, L. Delbrück, Gen.-Kons. W. Schönlank, Gen.-Kons. Komm.-R. Ed. Schmidt, M. Bür- gers, Gen.-Kons. A. Zwicker, W. Kopetzky, Gg. Meyer, J. G. Wolde, Bremen, Arnold v. Siemens, Komm.-R. Engelb. Hardt. Deputierte: Geh. Komm.-R. Ed. Veit, J. Bleichröder, Komm.-R. E. Hecker. Stellv.: Geh. Komm.-R. Ad. Frentzel, Geh. Komm.-R. E. v. Mendels- sohn-Bartholdy, Direkt. Kämpf; ohne Ortsangabe sämtl. in Berlin.