348 Eisenbahnen. gemeinsamen Betriebe ab 1. Jan. 1870 vereinigt wurden, ebenso trat Ertragsgemeinschaft ein. Die Gesellschaften blieben im gesonderten Eigentum der von ihnen gebauten und ferner zu bauenden Linien; dieselben haben einen gemeinschaftlichen Verwaltungsrat und eine ge- meinsame Direktion unter Mitwirkung eines königl. Kommissärs. Gemeinsame Angelegen.- heiten werden durch die allg. Generalversammlung entschieden, wobei jede Aktie der Ludwigs- bahn gleich zwei Aktien der übrigen Bahnen gilt. Angelegenheiten, welche eine einzefne Gesellschaft betreffen, unterliegen einer separaten Behandlung in einer speciellen Gen.- Versammlung dieser Gesellschaft; die Beschlüsse derselben sind der gemeinschaftlichen Verwaltung zu unterbreiten. Während der Dauer der Vereinigung sind die gesamten Ein- nahmen aus den Bahnen der vereinigten Gesellschaften sowie die Betriebs- und Verwaltungs- ausgaben gemeinschaftlich. Länge aller Linien Ende 1895 719 km. Kapital: M. 19 986 857.14 in 23 318 Aktien à fl. 500 (Ludwigsbahn), M. 11 614 285.71 in 13 550 Aktien à fl. 500 (Maximilianbahn), M. 18 668 571.43 in 21 780 Aktien à fl. 500 (Nordbahnen) Prioritäten: Infolge Beschluss der Generalversammlung vom 28. März 1895 wurden die noch auf süddeutsche Gulden lautenden Anleihen von 1848 bis 1865 auf den 1. Oktober 1895 ge- kündigt: Anlehen der Ludwigsbahn: 1. M. 2 715 000 von 1879 zu 4 %, 2. M. 275 000 von 1880 zu 4 %, 3. M. 39 201 700 von 1881 zu 4 %, 4. M. 2 300 000 von 1883 zu 4 %, 5. M. 2 600 000 von 1885 zu 4 %, sämtlich 1895 auf 3½ % konvertiert, 6. M. 3 991 000 von 1888 zu 3½ %, 7. M. 1 622 000 von 1889 zu 3½ %, 8. M. 4 500 000 von 1889 zu 3½ %, 9. M. 5 000 000 von 1891 zu 4 %, 10. M. 2 850 000 von 1892 zu 4 %, 11. M. 2 716 000 von 1894 zu 3½ %, 12. M. 8 141 800 von 1895 zu 3½ %, zus. 67 777 Obl. mit M. 75 912 500. Stand am 1./10. 95 nach Amortis. 62 365 Obl. mit M. 70 508 000. – Anlehen der Maxi- miliansbahn: 1. M. 13 875 000 von 1881 zu 4 %, seit 1895 zu 3½ %; 2. M. 2 170 000 von 1888 zu 3½ %, 3. M. 1 000 000 von 1891 zu 4 %, 4. M. 2 684 000 von 1892 zu 4 %, sus. 20 273 Obl. mit M. 19 729 000, Stand am 1./10. 95 nach Amortis. 18 223 Obl. m. M. 17958 000. — Anlehen der Nordbahnen: 1. M. 4 300 000 von 1880 zu 4 %, seit 1895 zu 3½ %, 2. M. 21 530 700 von 1881 zu 4 %, seit 1895 zu 3½ %, 3. M. 1 580 000 von 1888 zu 3¼ %, 4. M. 2 970 000 von 1892 zu 4 %, 5. M. 4 054 000 von 1894 zu 3½ %, zus. 34 261 Obl. mit M. 34 434 700, Stand am 1./10. 95 nach Amortis. 30 807 Obl. mit M. 31 344 200. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: Jede Aktie der LIudwigsbahn = 2 Aktien der anderen Bahnen. 1–5 Aktien = 1 St., 6–10 Aktien = 2 St., 11–20 Aktien = 3 St., 91–100 Aktien = 11 St., weitere je 25 Aktien = 1 St. bis zu 20 St. Gewinn-Verteilung: Von den verbleibenden Gesamterträgnissen werden vorerst die Zinsen und Tilgungsquoten für alle Prioritätsobligationen sämtlicher Gesellschaften bestritten, dann für die Aktien sämtlicher Gesellschaften die vom Staate garantierten Zinsbeträge und „Praecipuen“ zugewiesen, nämlich a. der Ludwigsbahn 4 % Zinsen und eine Vordividende von 5 % = 9 0%; b. der Maximiliansbahn 4½ % Zinsen und 1 % Vordividende = 5½ %; c. den Nordbahnen 4 % Zinsen, vom Überschuss die eine Hälfte an den Staat zur Er- stattung seiner Garantiezuschüsse für Zinsen und Vordividende nebst 2¼ % Zinsen da- rauf. Bis zu 1 % der gesamten Betriebseinnahmen zu einem zur Verfügung der ver- einigten Gesellschaften verbleibenden Reservefonds für grössere Unterhaltungsarbeiten und zur Deckung von späteren Einnahmeausfällen, welches 1 % unter den Betriebsausgaben ver- rechnet werden darf; der noch verbleibende Überschuss ist wieder Dividende und wird auf sämtliche Aktien der drei Bahnen ausgezahlt. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben: Allgemeine Verwaltung M. 1 260 338.45, Bahnverwaltung M. 3 395 381.18, Transportverwaltung M. 9 835 037.61, Verzins. des Proritäts- kapitales M. 4 675 588.32, Amortis. des Prioritätskapitales M. 1 570 086.14, Verzins. des Aktien- kapitales M. 2 092 540.24, Aktivrest des Betriebes pro 1895 M. 1 868 153.64. Sa. M. 24 697 125.58. Kredit: Betriebseinnahmen: Pers.-Transporte M. 5 434 137.22, Gütertransporte M. 13 109 976.51, Kohlentransporte M. 4 126 134.83, sonstige Einnahmen M. 2 026 877.02. Sa. M. 24 697 125.58. Reservefonds: M. 600 765.36, Verwaltungsreservefonds M. 149 657.62. Kursstand 1886–1895: Aktien Ludwigshafen-Bexbach: 223,50, 221, 235,25, 240, 229,50, 228, 80, 226, 30, 225, 10, 242,80, 247 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. Aktien Maxi- miliansbahn: 135, 40, 131, 80, 140, 157, 20, 147, 20, 144,50, 145, 50, 141,50, 155, 90, 154, 20 c%. Notiert in Frankfurt a. M. Akt ien Nordbahn: 102, 70, 102,80, 108,70, 126, 116, 80, 115, 90, 115, 80, 111,70, 123, 90, 123, 40 %. Notiert in Frankfurt a. M. Obligationen Ludwigsbahn: 102,30, 103, 103, 80, 102, 10, 101,70, 101,75, 103,30, 102,70, 104,50, 101,40 %. Maximilians- bahn: 102,30, 103, 103, 80, 102, 10, 101, 70, 101, 75, 103, 30, 102,70, 104, 80, 101, 40 %. Nord- bahnen: 102, 30, 103, 103, 80, 102, 10, 101, 70, 101,75, 103,30, 102, 70, 104, 50, 101,40 %. Dividenden 1886–1895: LDudwigsbahn: 9, 9, 9, 9½ 10, 9¼, 9¼, 9, 10, 9/ %; Maximiliansbahn: 5½, 5½, 6%, 60, 6½, 6½0, 5 %1, 6½, 6 % Nordbahnen: 4, 4, 4 %, 4, 5, 4, 4¼, 4¾, 5, 4 %. Coupon-Verjährung: 3 Jahre n. Fälligkeit; Prioritäten-Coupons nach 5 Jahren. Staatsaufsicht: K. Kommissär Hermann Ulmer, k. Regierungsrat, Speyer. Direktion: Direktor Carl Jakob von Lavale, k. Geheimrat; stellv. Direktor Carl Becker. Verwaltungs-Rat: Vorstand Georg Jos. v. Neumayer, k. geh. Hofrat, Kaiserslautern; durch die Staatsregierung ernannt: Dr. Eug. v. Buhl, Reichsrat, Deidesheim; Dr. Aug. v. Clemm, Komm.-