356 Eisenbahnen. zum Bau einer Eisenbahn von Caracas nach Cagua, Ausrüstung und Betrieb dieser Eisenbahn sowie der in der Koncession bereits vorgesehenen Fortsetzung der Linie Caracas-Cagua über Tocuyito nach San Carlos. Die Gesellschaft bezweckt ausserdem den Bau von Anschluss- bahnen sowie anderer Eisenbahnen, sie kann event. solche übernehmen oder auch den Betrieb eigener Bahnen an Dritte überlassen, sich an anderen Eisenbahnunternehmungen beteiligen, Lagerräume errichten und Ländereien und Landesprodukte verwerten. Geschichtliches: Die Länge der fertiggestellten Strecken Caracas-Cagua und Valencia-Cagua beträgt 178 km; die Betriebseröffnung fand im Februar 1894 statt. Für beide Linien hat die Venezuelanische Regierung 7 % Zinsen in Gold auf die Dauer von 99 Jahren garantiert. Zur Ablösung der rückständigen Garantieverpffichtung der Regierung bis 31. Dezember 1895 im Betrage von Bol. 7 229 738 u. Verzichtleistung der Gesellschaft auf die fernere 7 %ige Garantie erhielt die Gesellschaft lt. Vertrag vom 18. April 1896 Bol. 33 000 000 5 % ige Obli- gationen der lt. Gesetz vom 9. April 1896 in Höhe von Bol. 50 000 000 aufgenommenen Eisenbahnschuld. Der Bau der Bahn war der Deutschen Gesellschaft für Bauunternehmungen in Berlin übertragen; die Linie besitzt 213 eiserne Brücken, darunter 60 Viaducte und ferner 89 Tunnel. Aktionäre und Gläubiger sind die Disconto-Gesellschaft, Norddeutsche Bank und Consorten. Kapital: M. 25 000 000 in 25 000 Aktien à M. 1 000. Beschluss der Gen.-Vers. vom 27./6. 1896 das Kapital um M. 20 000 000 zu erhöhen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, alsdann je eine stets jährlich festzusetzende Summe zum Erneuerungsfonds, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1895: Aktiva: Bau u. Ausrüstung M. 59 284 475.57, Grundstücke M. 100 000. Kohlenminen M. 14 646.78, Staatsländereien M. 5 400, Effekten M. 91 679, Oberbaumaterlalien M. 80 000, Zinsen M. 3 209 034.80, Garantie M. 5 783 790.40, Debitoren M. 91 435.05. Sa. M. 68 660 461.60. Passiva: Aktienkapital M. 25 000 000, Kreditoren M. 34 576 201.35, Garantie- reserve M. 5 783 790.40, Zinsen M. 3 209 034.80, Reservefonds M. 4 571.75, Erneuerungsfonds M. 60 000, Vortrag M. 26 863.30. Sa. M. 68 660 461.60. Direktion: Dr. Schlauch, Plock. Aufsichtsrat: H. A. Ad. E. Russel, Geh. Reg.-Rat H. Lent, Baurat Alf. Lent, Berlin; Max H. Schinkel, F. H. A. Ruete, Rud. Petersen, A. Borgnis, Hamburg. Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin, SwW. Wilhelmstr. 861I. Gegründet: Am 25. Juni 1894 als Ges, m. b. H. Aktiengesellschaft seit 26. Nov. 1895. Zweck: Bau und Betrieb von Eisenbahnen und anderen öffentl. Verkehrsanstalten im In- und Auslande; Erwerbung von Koncessionen für Bahnen jeder Art, Bau und Betrieb solcher Bahnen oder Überlassung des Baues und Betriebes an andere, Errichtung besonderer Ge- sellschaften dazu; anderweitige Veräusserung und Verwertung. Ankauf, Pachtung und Verpachtung bestehender Bahnen etc., um sie in eigenen Betrieb zu nehmen oder den Betrieb an andere zu übertragen. – Betrieb aller auf obigen Zweck hinzielenden Bank- und Finanzgeschäfte. Geschichtliches: 1896 wurden bereits fertiggestellt die Lokalbahn Salzburg-Lambrechtshausen für Rechnung der Salzburger Lokalbahn und Loschwitz-Weisser Hirsch bei Dresden im Betriebe der Gesellschaft. 1896 werden noch fertiggestellt und dem Betriebe übergeben werden die Strecke Stramberg-Wernsdorf und die Strecke Saitz-Göding in Mähren, ferner die Kleinbahn Aschersleben-Nienhagen für Rechnung der Bahngesellschaft sowie die Nebenbahn Hildesheim-Peine. Für die ca. 80 km lange Harzquerbahn Nordhausen- Wernigerode mit einer Abzweigung nach dem Brocken ist die Koncession erteilt und eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von M. 5 500 000 gegründet worden. Eine Anzahl anderer Unternehmungen befindet sich in Vorbereitung. Kapital: M. 5 000 000 in 3 000 Aktien Lit. A. und 2000 Aktien Lit. B.; letztere mit bisher nur 25 % Einzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen-Vers.: Im 1. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn vorerst 10 % zum Reservefonds, die statutarischen Ein- lagen in den Erneuerungs- und Betriebsreservefonds für die eigenen Bahnen und eine Ein- lage in den Bahnkörperamortisationsfonds für diejenigen eigenen Bahnen, welche nach be- stimmter Zeit in das Eigentum Dritter übergehen, und 6 % Fantieme vom Überschuss ausser den vertragsmässigen Tantiemen, der Rest z. Verf. d. Gen.-Vers. Bilanz: Die erste Bilanz wird am 31. Dez. 1896 gezogen. Kursstand: Die Aktien Ser. A. wurden im Jannar 1896 zu 125 % Stückzinsen ab 2. 1. 95 aufgelegt. Notiert in Berlin. — Coupon-Verjährung: 4 Jahre n. Fälligkeit. Direktion: Carl Ströhler, Reg.-Rat a. D. Felix Guttmann. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Hugo Landau. Zahlstellen: Berlin: Jacob Landau.